Über­gabe des Charly-Meyer-Wan­der­po­kals Foto: Osterturnier

 

Jugend­fuß­ball vor über 50 000 Zuschau­ern, ein vol­les Olym­pia­sta­dion jubelnde Sie­ger, wei­nende Ver­lie­rer. All das bie­tet das End­spiel um die Japa­ni­sche Hoch­schul­meis­ter­schaft, die in die­sem Jahr zum 101. Mal aus­ge­tra­gen wurde. Seit 2016 fes­ter Bestand­teil der detail­liert cho­reo­gra­phier­ten Sie­ger­eh­rung: Die Über­gabe des Charly-Meyer-Wan­der­po­kals, der auch auf Japa­ni­sche genau so aus­ge­spro­chen wird.

Seit 2016 lädt der Japa­ni­sche Hoch­schul­fuß­ball-Ver­band die Tur­nier­lei­ter des Oster­tur­niers beim BV 04 nach Japan ein, um den Pokal zu über­ge­ben. Dies­mal waren nur Mar­tin Meyer und Piet Keu­sen nach Tokio geflo­gen, da Mar­cus Gie­sen­feld ver­hin­dert war.

Der Pokal ist nach Charly Meyer, Mar­tins Vater, benannt, dem der Japa­ni­sche Hoch­schul­ver­band sehr dank­bar für die Freund­schaft zwi­schen Oster­tur­nier und Ver­band ist. Denn vor 40 Jah­ren, 1983 gelang es Charly Meyer als Tur­nier­lei­ter des Oster­tur­niers zum ers­ten Mal die japa­ni­sche U18-Natio­nal­mann­schaft nach Düs­sel­dorf zu lot­sen. Anlass war das erste Deutsch-Japa­ni­sche Wirt­schafts­fo­rum in der Lan­des­haupt­stadt. Von da an waren die Japa­ner alle zwei Jahre beim Oster­tur­nier zu Gast und es ent­wi­ckelte sich eine enge Freund­schaft. Als die J‑League, die Japa­ni­sche Pro­fi­liga in den 80er Jah­ren ins Leben geru­fen wurde, hielt Charly Meyer meh­rere Vor­träge in Japan über Ver­eins­le­ben und Ver­eine in Deutsch­land. Durch den engen Aus­tausch pro­fi­tier­ten beide Sei­ten. 2008 erhielt Meyer für seine Ver­dienste um die Deutsch-Japa­ni­sche Freund­schaft den Orden der auf­ge­hen­den Sonne am Bande, gol­dene Strah­len.  Nach sei­nem Tod 2012 dau­erte es nicht lange, bis sich der Japa­ni­sche Fuß­ball­ver­band eine ganz beson­dere Ehre ein­fal­len ließ. Den Charly-Meyer-Wan­der­po­kal. Die­ser wird seit 2016 dem Sie­ger des All-Japan-High-School-Soc­cer-Tur­niers über­reicht. Eine ganz beson­dere Ehre im tra­di­ti­ons­rei­chen Japan für Char­lys Sohn Mar­tin Meyer.

Seit­dem reist er fast jedes Jahr mit der Tur­nier­lei­tung des Oster­tur­niers nach Tokio, sieht sich Halb­fi­nals und End­spiel an und über­gibt den Pokal, der nach sei­nem Vater benannt ist. Dies­mal an die Oka­yama Gaku­gei­kan High School, die im End­spiel für 50000 Zuschau­ern mit 3:1 gegen Higas­hi­yama gewon­nen hat.

2019 als Meyer Meyer Prinz Kar­ne­val von Düs­sel­dorf war, fiel die Reise aus. 2021 und 2022 wegen Corona eben­falls. Jetzt kehr­ten die Düs­sel­dor­fer wie­der nach Tokio zurück. Lei­der nicht nur mit einer schö­nen Auf­gabe. Denn 2022 war euch Ryozo Eno­moto gestor­ben. Der Mann, der mit Charly Meyer die Deutsch-Japa­ni­sche Tur­nier­freund­schaft begrün­dete. Des­halb stand die dies­jäh­rige Reise auch im Zei­chen des Abschieds. Wir haben uns im Kreise der Fami­lie von Eno ver­ab­schie­den kön­nen und neben den Fuß­ball­spie­len vor allem viel Zeit mit der Fami­lie ver­bracht. Denn die Freund­schaft, die 1983 begrün­det wurde, ist 40 Jahre spä­ter gefes­tig­ter denn je.

Und schon bald wird es ein Wie­der­se­hen mit unse­ren japa­ni­schen Freun­den geben. Denn aus den bes­ten Spie­lern der End­runde der Hoch­schul­meis­ter­schaft wird die Mann­schaft aus­ge­wählt, die Ostern nach Düs­sel­dorf reist und vom 6.bis zum 10. April beim BV 04 um den Sieg beim Oster­tur­nier spie­len wird.