
von rechts: Kai Ansorge und Geanina Domnica, Gesche und Liv Hugger von Herzensdienste © Hubert Ostendorf
Trotz zahlreicher Integrationsbemühungen bleibt die sogenannte Armutsmigration aus Südosteuropa ein anhaltend drängendes soziales Problem in Düsseldorf. Besonders betroffen sind Familien mit Kindern, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Deutschland kommen – oft jedoch ohne ausreichende Mittel oder Kenntnisse des hiesigen Systems.
Bereits im Jahr 2010 war das Straßenmagazin fiftyfifty Vorreiter in der Hilfe für diese besonders benachteiligte Gruppe. Mit dem Projekt „Eastwest – Auswege statt Ausgrenzung“, das vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wurde, legte man den Grundstein für eine nachhaltige Unterstützung. Inzwischen haben viele der damaligen Armutsmigrant*innen eine Wohnung und Arbeit gefunden. Doch die Herausforderungen reißen nicht ab: Der Zustrom aus strukturschwachen Regionen Europas hält an.
„Es kommen weiterhin viele Menschen, häufig mit kleinen Kindern, die dringend Hilfe benötigen – von Wohnraumsuche über medizinische Versorgung bis hin zur Einschulung“, berichtet Kai Ansorge, Leiter des Projekts. Fiftyfifty bietet deshalb weiterhin sozialarbeiterische Beratung sowie regelmäßig dienstags eine Schwerpunktsprechstunde mit rumänischer Übersetzung an – ein niedrigschwelliges Angebot, das Vertrauen schafft.
Frischen Rückenwind erhält das Engagement nun durch die Gesche Hugger & Marion Glagau-Stiftung, die das Projekt für die kommenden fünf Jahre fördert. Die Stiftung setzt sich für sozial und emotional benachteiligte Kinder, Jugendliche und Familien in NRW ein.
„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung. Armutsmigration ist nach wie vor ein ernst zu nehmendes Problem, gerade weil es auch viele Jugendliche und Kinder betrifft“, betont Ansorge.
Die Förderung ermöglicht nicht nur den Erhalt bestehender Angebote, sondern auch den Ausbau individueller Hilfe. Dazu zählen etwa die Begleitung zu Behörden, Schulmediation oder die Vermittlung in medizinische Versorgung – essenziell, um echte Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Trotz aller Herausforderungen macht das Projekt Mut: Wo langfristige Hilfe möglich ist, zeigen sich Erfolge – Integration gelingt, wenn man den Menschen mit Respekt, Geduld und konkreter Unterstützung begegnet.