Nahmen die Haltestelle „Prinzenallee“ in Oberkassel offiziell in Betrieb (von links): Jochen Kral (Dezernent für Mobilität und Umwelt, Stadt Düsseldorf), Dr. Andreas Ferlic (Interimsbereichsleiter Infrastruktur, Rheinbahn),  Rolf Tups (Bezirksbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinbahn) und Marc Nüßen (Abteilungsleiter Fördermanagement und Infrastrukturentwicklung, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr). © Lokalbüro

Nah­men die Hal­te­stelle „Prin­zen­al­lee“ in Ober­kas­sel offi­zi­ell in Betrieb (von links): Jochen Kral (Dezer­nent für Mobi­li­tät und Umwelt, Stadt Düs­sel­dorf), Dr. Andreas Fer­lic (Inte­rims­be­reichs­lei­ter Infra­struk­tur, Rhein­bahn), Rolf Tups (Bezirks­bür­ger­meis­ter und Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der der Rhein­bahn) und Marc Nüßen (Abtei­lungs­lei­ter För­der­ma­nage­ment und Infra­struk­tur­ent­wick­lung, Ver­kehrs­ver­bund Rhein-Ruhr). © Lokalbüro

 

Mit der Inbe­trieb­nahme des neuen Hoch­bahn­steigs an der Hal­te­stelle „Prin­zen­al­lee“ in Ober­kas­sel haben die Stadt Düs­sel­dorf, die Rhein­bahn und der Ver­kehrs­ver­bund Rhein-Ruhr (VRR) einen wei­te­ren Mei­len­stein auf dem Weg zu einem bar­rie­re­freien Nah­ver­kehr erreicht. Seit Mitte Juni 2025 kön­nen Fahr­gäste die moder­ni­sierte Hal­te­stelle der Stadt­bahn­li­nien U70 und U76 nutzen.

Moder­ner Mit­tel­bahn­steig ersetzt alte Seitenbahnsteige

Anstelle der bis­he­ri­gen zwei Sei­ten­bahn­steige wurde ein 70 Meter lan­ger und bis zu 5,50 Meter brei­ter Mit­tel­bahn­steig errich­tet. Die­ser liegt zwi­schen den Glei­sen und ist über bar­rie­re­freie Ram­pen an bei­den Enden erreich­bar. Ein tak­ti­les Leit­sys­tem, trans­pa­rente War­te­hal­len, digi­tale Anzei­gen mit Vor­le­se­funk­tion und eine durch­dachte Wege­füh­rung erhö­hen Kom­fort und Sicher­heit – vor allem für mobi­li­täts­ein­ge­schränkte Fahrgäste.

„Zugangs­bar­rie­ren abzu­bauen ist ein wich­ti­ger Fak­tor, um den Nah­ver­kehr noch attrak­ti­ver zu machen“, erklärt Dr. Andreas Fer­lic, Inte­rims­be­reichs­lei­ter Infra­struk­tur bei der Rhein­bahn. Mit der neuen Anlage steigt der Anteil bar­rie­re­frei aus­ge­bau­ter Stadt­bahn-Hal­te­stel­len in Düs­sel­dorf auf rund 68 Prozent.

Bau in meh­re­ren Pha­sen – Abschluss bis 2027

Die Arbei­ten began­nen im Herbst 2024 mit vor­be­rei­ten­den Maß­nah­men wie Kabel­ver­le­gun­gen und Kanal­bau. Im Okto­ber 2024 wurde der Bahn­be­trieb für meh­rere Wochen gesperrt, um Gleise und Fun­da­mente zu erneu­ern. Wei­tere Wochen­end­sper­run­gen folg­ten im Februar und März 2025. Am 10. Juni 2025 wurde der neue Bahn­steig offi­zi­ell in Betrieb genommen.

Damit sind die Arbei­ten jedoch noch nicht abge­schlos­sen: Bis Mitte 2026 ver­legt die Netz­ge­sell­schaft Düs­sel­dorf Lei­tun­gen im Sei­ten­raum der Hal­te­stelle. Anschlie­ßend fol­gen die Wie­der­her­stel­lung des Stra­ßen­raums, die Pflan­zung neuer Bäume, der Bau von Rad­we­gen und die bar­rie­re­freie Umge­stal­tung der angren­zen­den Bus­hal­te­stel­len. Der Abschluss aller Maß­nah­men ist für 2027 vorgesehen.

Hohe Nach­frage – spür­bare Verbesserungen

Rund 5.300 Fahr­gäste stei­gen täg­lich an der Prin­zen­al­lee ein und aus, viele von ihnen Berufs­pend­le­rin­nen und ‑pend­ler aus umlie­gen­den Büro- und Gewer­be­ge­bie­ten. Durch den län­ge­ren und brei­te­ren Bahn­steig kön­nen die Fahr­gäste nun schnel­ler und kom­for­ta­bler ein- und aussteigen.

Auch die Auf­ent­halts­qua­li­tät habe sich ver­bes­sert, betont Bezirks­bür­ger­meis­ter Rolf Tups: „Mit dem neuen Hoch­bahn­steig ist eine moderne und bar­rie­re­freie Hal­te­stelle ent­stan­den, die den Men­schen in Ober­kas­sel zugutekommt.“

Finan­zie­rung mit hoher Förderquote

Die Gesamt­kos­ten des Pro­jekts belau­fen sich auf rund 10,8 Mil­lio­nen Euro. Der VRR för­dert den bar­rie­re­freien Aus­bau mit etwa 7,1 Mil­lio­nen Euro aus Mit­teln des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len – rund 90 Pro­zent der zuwen­dungs­fä­hi­gen Kosten.

„Bar­rie­re­frei­heit macht den ÖPNV kun­den­freund­li­cher – und attrak­ti­ver ÖPNV ist maß­geb­lich für die Ver­kehrs­wende“, sagt Marc Nüßen, Abtei­lungs­lei­ter För­der­ma­nage­ment und Infra­struk­tur­ent­wick­lung beim VRR.

Bei­trag zur Mobilitätswende

Für Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral ist das Pro­jekt ein wich­ti­ger Bau­stein der städ­ti­schen Ver­kehrs­po­li­tik: „Von der bar­rie­re­freien Moder­ni­sie­rung pro­fi­tie­ren nicht nur mobi­li­täts­ein­ge­schränkte Men­schen. Mehr Kom­fort, Sicher­heit und die Ver­knüp­fung mit neuen Rad­we­gen stär­ken die Attrak­ti­vi­tät des ÖPNV und schaf­fen Anreize, häu­fi­ger Bus und Bahn statt das Auto zu nutzen.“

 

„Diese Mutter mit Zwillingswagen war erfreut, dass sie jetzt problemlos ein- und aussteigen kann.“ © Lokalbüro

„Diese Mut­ter mit Zwil­lings­wa­gen war erfreut, dass sie jetzt pro­blem­los ein- und aus­stei­gen kann.“ © Lokalbüro