Vor 80 Jahren kehrte das Andenken an Felix Mendelssohn Bartholdy ins kulturelle Leben der Stadt Düsseldorf zurück. Die Mendelssohnstraße in Flingern, 1936 nach einem berüchtigten Nazi in Hans-Schemm-Straße umbenannt, erhielt ihren ursprünglichen Namen zurück. Die Werke des großen jüdischen Komponisten, der von 1833 bis 1835 als Generalmusikdirektor in Düsseldorf tätig war, durften wieder aufgeführt werden. Anlässlich dieser „Rückkehr aus der Verbannung“ lädt der Verein Unsere Straßen – unsere Künstler e. V. am Montag, 20. Oktober 2025 um 18 Uhr, zu einer Feierstunde im Haus der Universität, Schadowplatz 14, ein.
Mit Grußworten von Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, Wolfgang Rolshoven, städtischer Antisemitismus-Beauftragter, Maximilian Schönauer, Stadtbildpfleger der Düsseldorfer Jonges, und dem Vereinsvorsitzenden Dr. Hermann Wessels wird die Veranstaltung eröffnet. Es folgt ein Gespräch über Mendelssohn zwischen Inge Sauer, Initiatorin von Unsere Straßen – unsere Künstler e.V., und der Düsseldorfer Autorin Christa Holtei.
Im anschließenden Festvortrag setzt sich Dr. Irmgard Knechtges-Obrecht, ehemalige Vize-Präsidentin der Robert-Schumann-Gesellschaft Düsseldorf und profunde Kennerin der Musik der Romantik, mit dem Thema „Verehrung – Verfemung – Wiedergutmachung: Mendelssohn und Düsseldorf im Spiegel der Zeitläufe“ auseinander. Für die musikalische Umrahmung sorgt der renommierte Pianist Aleksandar Filić mit Interpretationen aus „Lieder ohne Worte op. 30“ von Mendelssohn Bartholdy.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends dürfte der Auftritt von Rosi Dasch, Gesang und Geige,sein. Sie trägt Lieder in hebräischer und jiddischer Sprache vor, die sie seit den 80er Jahren sammelt, begleitet von Robert Boden am Klavier. Zum Abschluss kommt moderne Technik ins Spiel – die Licht-Ton-Installation des Düsseldorfer Künstler-Musikers Riad Nassar schafft die Verbindung zu unserer Zeit.
Das Engagement des Vereins Unsere Straßen – unsere Künstler für das Gedenken an Felix Mendelsohn Bartholdy begann bereits im Jahr 2023, als man an der Mendelssohnstraße in Flingern ein großes Poster mit einem Porträt des Komponisten installierte, seinerzeit gemalt von Akademiedirektor Wilhelm Schadow. Anfang September wurde dann ein erfolgreiches „Fest für Felix“ auf „seiner“ Straße durchgeführt. Es brachte mit Musik, Informationen, Schüleraktionen und einer Begrünungsinitiative Nachbarn und Freunde zusammen.
Die Feierstunde im Haus der Universität wird unterstützt von der Haubrich Stiftung. Die Düsseldorfer Jonges planen die Anbringung einer Plakette an das Haus, das heute an der Stelle des ehemaligen „Mendelssohn-Hauses“ in der Schadowstraße steht, und beteiligen sich am Festakt.
Eintritt frei, ohne Anmeldung.