Gastredner Dr. Alexander Fils, Vorsitzender des Planungsausschusses und Chef der Kommission Oper der Zukunft bei den Jonges © Lokalbüro

Gast­red­ner Dr. Alex­an­der Fils, Vor­sit­zen­der des Pla­nungs­aus­schus­ses und Chef der Kom­mis­sion Oper der Zukunft bei den Jon­ges © Lokalbüro

 

Die Dis­kus­sion um die Zukunft der Düs­sel­dor­fer Oper bleibt emo­tio­nal – beim Hei­mat­abend der Düs­sel­dor­fer Jon­ges am Diens­tag­abend (25.11.) im Hen­kel-Saal bekam sie jedoch eine fach­lich fun­dierte Note. Gast­red­ner Dr. Alex­an­der Fils, Vor­sit­zen­der des Pla­nungs­aus­schus­ses und Chef der Kom­mis­sion Oper der Zukunft, machte dort unmiss­ver­ständ­lich deut­lich: Der Erhalt des bis­he­ri­gen Hau­ses sei keine rea­lis­ti­sche Option mehr.

„Das Dach würde ohne Stüt­zen nicht halten“

Bereits zu Beginn sei­nes Vor­trags fand Fils deut­li­che Worte. Das Opern­haus an der Hein­rich-Heine-Allee sei bau­lich der­art ange­schla­gen, dass das Dach nur noch mit einer pro­vi­so­ri­schen Stahl­kon­struk­tion abge­si­chert wer­den könne. Ohne diese müsse der Betrieb umge­hend ein­ge­stellt wer­den. „Wir reden nicht über Schön­heits­feh­ler, son­dern über gra­vie­rende struk­tu­relle Män­gel“, sagte Fils.

Auch eine Sanie­rung würde die Pro­bleme nicht behe­ben. Räume ohne Tages­licht, feh­lende Pro­be­büh­nen, zu enge Las­ten­wege hin­ter der Bühne – vie­les ent­spre­che nicht mehr den Anfor­de­run­gen eines moder­nen Betriebs. „Ein Haus aus den 1950er-Jah­ren lässt sich nicht in einen zeit­ge­mä­ßen Spiel­ort ver­wan­deln, ohne es im Kern neu zu den­ken“, so Fils.

Wehr­hahn als Chance – nicht als Kompromiss

Vor die­sem Hin­ter­grund erläu­terte Fils erneut, warum die Stadt den bis­he­ri­gen Stand­ort auf­ge­ge­ben und sich für das ehe­ma­lige Kauf­hof-Areal am Wehr­hahn ent­schie­den hat. Der neue Stand­ort biete Flä­chen, die sich für einen zeit­ge­mä­ßen Opern­be­trieb bes­ser eig­nen, zudem könne dort ein Kul­tur­ensem­ble aus Oper, Musik­schule und Musik­bi­blio­thek entstehen.

„Das ist kein Kom­pro­miss, son­dern eine städ­te­bau­li­che Chance“, betonte Fils. Das Areal könne künf­tig ein neuer Anzie­hungs­punkt in der Innen­stadt wer­den – gerade in Zei­ten, in denen ehe­ma­lige Waren­h­aus­stand­orte neue Funk­tio­nen brauchen.

Snøhetta-Ent­wurf über­zeugt die Fachjury

Viel Auf­merk­sam­keit erhielt auch der Blick auf den Sie­ger­ent­wurf des Archi­tek­tur­bü­ros Snøhetta. Fils lobte die klare For­men­spra­che und die städ­te­bau­li­che Ein­bet­tung des Ent­wurfs. Die Höhe des Neu­baus ori­en­tiere sich an den umlie­gen­den Kirch­tür­men, die trans­pa­rente Erd­ge­schoss­zone könne dem Quar­tier neue Impulse geben.

Auch die Jon­ges hör­ten auf­merk­sam zu – viele nutz­ten anschlie­ßend die Gele­gen­heit, Rück­fra­gen zu stel­len. Dass das Thema die Stadt­ge­sell­schaft beschäf­tigt, wurde an die­sem Abend deutlich.

Trans­pa­renz als Anliegen

Jon­ges-Baas Dr. Rein­hold Hahl­hege betonte in sei­ner Begrü­ßung, wie wich­tig ein offe­ner Aus­tausch sei: „Die Oper bewegt Düs­sel­dorf. Und wir wol­len ver­ste­hen, warum Ent­schei­dun­gen getrof­fen wer­den und wel­che Gedan­ken dahinterstehen.“

Am Ende des Abends lud Fils die Teil­neh­men­den ein, sich in der Aus­stel­lung an der Ost­straße 34 selbst ein Bild von den ein­ge­reich­ten Ent­wür­fen zu machen. Am Sams­tag, 29. Novem­ber, führt er dort per­sön­lich durch die Modelle.

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