
Daniele Bellusci, Vorsitzender des Betriebsrats der Rheinbahn, Bogdan Elsner, der auch als Rentner weiter fährt, und Antje Gutberlet, Bereichsleiterin Personal, Soziales und Organisation (von links) stellen das neue Programm „Weiterfahrt“ vor. © Rheinbahn
Die Rheinbahn reagiert mit einem neuen Angebot auf den demografischen Wandel im Fahrdienst: Mit „Weiterfahrt“ eröffnet das Unternehmen Fahrerinnen und Fahrern im Ruhestand die Möglichkeit, auch nach dem Renteneintritt weiterzuarbeiten – flexibel, freiwillig und im vertrauten Umfeld. Jährlich verabschiedet die Rheinbahn rund 100 Beschäftigte aus dem Fahrdienst in den Ruhestand. Mit ihnen geht nicht nur Personal verloren, sondern auch viel Routine, Ortskenntnis und Erfahrung.
„Viele möchten nicht von heute auf morgen aufhören“, sagt Antje Gutberlet, Bereichsleiterin Personal, Soziales und Organisation. „‚Weiterfahrt‘ ermöglicht es, weiterhin aktiv zu bleiben und die eigene Expertise einzubringen. Gleichzeitig stärkt das Programm den Betrieb und entlastet die Teams.“
Flexible Einsätze, gezielte Unterstützung
Kern des neuen Modells sind Einsätze ab 15 Stunden pro Monat, die individuell planbar sind und kurzfristig abgerufen werden können. Damit sollen Engpässe leichter abgefedert und Dienste besser besetzt werden. „Unser täglicher Betrieb verlangt ein hohes Maß an Flexibilität“, sagt Christian Finke, Bereichsleiter Betrieb. „Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand bringen diese oft mit – und können künftig dort unterstützen, wo es am dringendsten gebraucht wird.“
Darüber hinaus eröffnet das Programm neue Gestaltungsspielräume für Teilzeitmodelle. Dienste, die für Vollzeitkräfte schwer in den Alltag passen, lassen sich häufig gut von Ruheständlerinnen und Ruheständlern übernehmen. „Das schafft neue Freiräume und stabilere Dienstpläne“, so Gutberlet.
Ein zusätzlicher Vorteil: Die Ausbildung neuer Fahrerinnen und Fahrer ist durch die Kapazitäten der unternehmenseigenen Fahrschule begrenzt. Ehemalige Beschäftigte, die den Führerschein und langjährige Erfahrung bereits mitbringen, können sofort eingesetzt werden.
Gemeinsam mit dem Betriebsrat entwickelt
Der Betriebsrat war von Anfang an in die Entwicklung eingebunden. „Mit ‚Weiterfahrt‘ haben wir ein Modell geschaffen, das Menschlichkeit, Flexibilität und Verantwortung verbindet“, sagt Daniele Bellusci, Vorsitzender des Betriebsrats. Das Angebot sei ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den langjährigen Beschäftigten und eine Chance, Motivation und Erfahrung auch nach dem offiziellen Berufsleben zu erhalten.
Mit dem neuen Programm setzt die Rheinbahn auf eine Ressource, die im Verkehrsbetrieb besonders wertvoll ist: gelebte Erfahrung – und die Bereitschaft, sie weiterzugeben.



