Das Buch:
Eine Straße als Insti­tu­tion: die Ratin­ger. De Rete­mat­äng, wie sie auf Düs­sel­dor­fer Platt heißt, hat eine lange Tra­di­tion, die bis in das Mit­tel­al­ter zurück­führt. Hier grei­fen Geschichte und Geschich­ten inein­an­der. Die Neu­auf­lage des belieb­ten Bild­ban­des „Die Ratin­ger Straße – Die Kunst- und Kult­meile in der Düs­sel­dor­fer Alt­stadt“ ver­bin­det Altes und Neues, stellt Men­schen sowie Gebäude vor, hält Anek­do­ten und Erin­ne­run­gen bereit. Eine Hom­mage an das erwei­terte Wohn­zim­mer vie­ler Düsseldorfer.

So viel­schich­tig wie die Geschich­ten aus dem Buch sind auch die Anwoh­ner, Besu­cher, Geschäfte und Gast­stät­ten. Ein bun­tes Mit­ein­an­der, das von Gut­bür­ger­lich bis Milieu vie­les toleriert(e). Noch heute tref­fen sich hier Nach­barn, Geschäfts­leute, Juris­ten oder Stu­den­ten aus der nahen Kunst­aka­de­mie. Gerade die Künst­ler­szene ist eng mit der Ratin­ger ver­bun­den: Die spä­tere Kunst­mä­ze­nin Mut­ter Ey star­tete mit einem Back­wa­ren­la­den in Num­mer 45.

Immendorff, Beuys, Rich­ter und Lüpertz tra­fen sich in den Gast­stät­ten. Der deut­sche Punk fand hier sei­nen Ursprung. Wäh­rend einer der letz­ten Bau­pha­sen auf der Ratin­ger Straße zeigte HA Schult in einer tem­po­rä­ren Kunst­ak­tion das Spek­trum der Rheinmetropole.

Karl Böcker, Addi Han­sen und Andrea Wark wid­men sich der Ratin­ger Straße erneut sehr detail­liert. Im Fokus der Neu­auf­lage ste­hen auch die Ver­än­de­run­gen aus den letz­ten Jah­ren – Abriss und Auf­bau ver­we­ben Ver­gan­gen­heit und Neu­an­fang. Letzt­end­lich, so for­mu­lie­ren es die Her­aus­ge­ber in ihrem Gruß­wort, erlebt die Straße „ein Auf­ein­an­der­tref­fen ganz unter­schied­li­cher Men­schen mit oft sehr ver­schie­de­nen Lebensentwürfen“.

„Die Ratin­ger Straße“ ist das reich bebil­derte Por­trät eines Stra­ßen­zugs, der in sei­ner 800- jäh­ri­gen Geschichte viel erlebte und stets Anzie­hungs­punkt in der Düs­sel­dor­fer Alt­stadt war. Anwoh­ner und Nach­fah­ren frü­he­rer Bewoh­ner, Besu­cher sowie His­to­ri­ker geben mit ihren Erzäh­lun­gen ein­ma­lige und infor­ma­tive Ein­bli­cke in das Leben auf die­ser Straße mit Kultstatus.

Die Her­aus­ge­ber:
Karl Böcker wurde 1938 in Essen gebo­ren. Nach einer Lehre als Uni­ver­sal­hob­ler in Düs­sel­dorf lebte er einige Jahre in Kabul und Bei­rut, bis er für ein Stu­dium an der Kunst­aka­de­mie nach Düs­sel­dorf zurück­kehrte. Er wurde Meis­ter­schü­ler bei Franz Eggen­schwi­ler und hatte bis zu sei­ner Pen­sio­nie­rung einen Lehr­auf­trag für „Freie Gra­fik“ an der Kunst­aka­de­mie inne.

Addi Han­sen, 1939 in Aachen gebo­ren, arbei­tete als Lei­ten­der Ver­wal­tungs­be­am­ter im Uni- Kli­ni­kum der Hein­rich-Heine-Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf. Schon seit Jahr­zehn­ten gilt sein gro­ßes Inter­esse und Enga­ge­ment der Geschichte sei­ner Wahl­hei­mat Düsseldorf.

Andrea Wark, in Düs­sel­dorf gebo­ren, stu­dierte Gra­fik Design an der FHD und ist Dipl. Desi­gner Visu­elle Kom­mu­ni­ka­tion. Als Mit­in­ha­be­rin der Wer­be­agen­tur BUTTER. war sie einige Jahre an der Ratin­ger Straße „zuhause“. Seit 2000 ist sie selbst­stän­dig. Die pas­sio­nierte Düs­sel­dor­fe­rin setzt sich mit Lei­den­schaft für ihre Hei­mat­stadt ein; sie gestal­tete Bücher und Kata­loge für Düs­sel­dor­fer Künst­ler, die Knei­pen­le­gende „Kreuz­her­ren­ecke“, den Wild­park und enga­giert sich für das Stadt­pro­jekt D‑Mitte.

Die erwei­terte Auf­lage 2018, 24 cm x 30 cm, gebun­den, 336 Sei­ten mit 325 farb. und 367 s/w Abb., ISBN 978–3‑7616–3147‑8 ist zum Preis von 34,95 Euro im J.P. Bachem Ver­lag GmbH erschienen.