Klima-Metro­pole Düs­sel­dorf — der Durch­bruch ist geschafft. Nicht Umwelt­zo­nen oder ‑spu­ren haben das schein­bar Unmög­li­che mög­lich gemacht. Nein! Der Scoo­ter, ein klei­nes Elek­tro-Roll­brett ver­mochte, Erwins sti­ckige Auto­stadt in eine nach­hal­tige, men­schen­freund­li­che City mit fri­scher Luft zu verwandeln.

Wer braucht noch Bus & Bahn, wo doch an jeder Ecke und über­all im Wege die klei­nen City-Wie­sel her­um­lie­gen. Ja man stol­pert ja förm­lich über das breite Angebot.

Auto­fah­ren? Über­flüs­sig. Schon cool, wie sich mit dem Scoo­ter gera­dezu revo­lu­tio­när-trot­zig neue, post­mo­derne Umgangs­for­men eta­blie­ren. Auf dem Roll­brett unge­straft und zwang­los durch die Fuß­gän­ger-Zonen der Stadt nageln — herrlich.

Mit euch, liebe Scoo­tis­ten-Elite, weht end­lich der spät­ka­pi­ta­lis­ti­sche Geist auch durch die letzte Sack­gasse. Nur wer mit­hal­ten kann, kommt durch & wei­ter. Nor­mal, wenn es da schon mal einen Älte­ren oder Kran­ken erwischt, der nicht mehr flink genug ist, um euch auszuweichen.

Und da mop­pern natür­lich wie­der irgend­wel­che Puris­ten, ihr wäret eine Gefahr für Blinde. Sie könn­ten euch weder sehen noch hören, wenn ihr auf Geh­we­gen und in Fuß­gän­ger­zo­nen elek­trisch-laut­los ange­rauscht kommt.

Ja bitte, sie leben ohne­hin am Rand der Gesell­schaft. Warum nicht auch und end­lich ver­pflich­tend am Rand der Geh­wege und Fuß­gän­ger­zo­nen. Wäre nur konsequent.

Denn eins ist doch klar: Scoo­tie­ren ist nicht nur schick und sport­lich, es för­dert auch die Geschick­lich­keit der User. Schon beein­dru­ckend, wie eine Elite von Rol­ler-PIlo­ten mit einer Hand fern­münd­lich die Bör­sen­kurse abru­fen, wäh­rend sie mit der ande­ren das E‑Brett durch Men­schen­trau­ben über die Scha­dow­straße manö­vrie­ren. Das will geübt sein. Aber schließ­lich ist ja hier jeder krankenversichert.

Und immer gibt es wel­che, die dem Fort­schritt im Wege ste­hen. Der Düs­sel­dor­fer Foto­graf Ste­phan Henn ist so einer. Ihn stö­ren her­um­lie­gende Rol­ler, for­sche Scoo­ter-Rüpel wie er auf Face­book gepos­tet hat. Er wünscht sich von der Stadt, die Zügel nicht län­ger schlei­fen zu las­sen: „Daher bitte ich die Stadt Düs­sel­dorf, (hier ins­be­son­dere OB Tho­mas Gei­sel) die­ser Plage Ein­halt zu gebie­ten. Und die Mie­ter und Ver­mie­ter wie­der mit Hilfe von Ord­nungs­amt und Poli­zei zur Ord­nung zu rufen, so daß wir alle wie­der hier in Düs­sel­dorf ver­nünf­tig und unfall­frei leben kön­nen. Danke.“