Armin Laschet © Land NRW

 

Die Anspra­che im Wortlaut: 

Im Kern sagt die christ­li­che Oster­bot­schaft, dass Gott die lebens­feind­li­chen Mächte über­wun­den hat. Ostern schafft eine Wirk­lich­keit, die die mensch­li­chen Hori­zonte der Angst und der Ver­zweif­lung überschreitet.

Seit Jahr­hun­der­ten haben die Men­schen Ostern gefei­ert, selbst in Krie­gen und Kri­sen­zei­ten. In die­sem Jahr fehlt diese gemein­same Feier.
Ostern ist ganz anders als je zuvor in 2000 Jah­ren. Noch nie seit der Grün­dung unse­res Lan­des im Jahr 1946 haben wir eine so schwere Bewäh­rungs­probe erlebt.

Es ist eine Zeit mit gro­ßen Sor­gen: um liebe Men­schen, um die eigene Gesund­heit, um den Arbeits­platz, um die wirt­schaft­li­che Existenz.

Wir fei­ern Ostern, das Fest des Lebens, nicht – damit wir so Leben retten.

Beson­ders schmerz­lich ist es, dass Fami­lien wei­ter auf Abstand blei­ben müs­sen, dass Kin­der ihre Groß­el­tern nicht besu­chen kön­nen, dass nicht ein­mal eine Umar­mung mög­lich ist.Das alles ist hart. Mit der Stärke jedes Ein­zel­nen schwä­chen wir gemein­sam das Virus.

Die Oster-Hoff­nung ist: Am Ende siegt nicht die Sorge, nicht die Angst, son­dern das Leben.

Die Ent­wick­lun­gen der ver­gan­ge­nen Tage ermu­ti­gen uns. Die Aus­brei­tung des Virus ver­lang­samt sich von Tag zu Tag.

Des­halb möchte ich Ihnen alle Danke sagen: Danke, dass Sie sich an die Regeln hal­ten, dass Sie Abstand hal­ten und zusammenhalten.

Dan­ken möchte ich allen, die jetzt Nächs­ten­liebe zei­gen, die für andere ein­kau­fen, sich küm­mern, auf­mun­tern und trös­ten. Tun wir alles, damit viel von die­sem Geist in der Zeit nach der Krise in unse­rem Land leben­dig bleibt.

Von Her­zen dan­ken möchte ich auch allen, die in die­ser Zeit, selbst an die­sem Oster­wo­chen­ende, hart und uner­müd­lich arbei­ten. Den Ärz­tin­nen und Ärz­ten, Pfle­gern und Schwes­tern, Ret­tungs­kräf­ten, Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten, den Ver­käu­fe­rin­nen und Ver­käu­fern in den Super­märk­ten und den vie­len ande­ren, die dafür sor­gen, dass unser Leben, unser All­tag, so gut es geht wei­ter­lau­fen kann.

Wir dür­fen aber auch nicht ver­ges­sen: Alles, was wir gerade zur Ein­däm­mung des Virus tun, hat auch nega­tive Fol­gen. Ich denke an die Hun­dert­tau­sen­den, die lei­den unter Kurz­ar­beit, unter Arbeits­lo­sig­keit, an die, die jetzt lei­den müs­sen unter Depres­sion, Ein­sam­keit und ver­scho­be­nen Ope­ra­tio­nen, unter Gewalt oder Ver­ro­hung, gerade auch die Kin­der unter ihnen.

Gerade ange­sichts all die­ser Schä­den bin ich fest davon über­zeugt: Die Bereit­schaft zum Ver­zicht braucht auch eine Aus­sicht auf Nor­ma­li­sie­rung. Wir benö­ti­gen einen Fahr­plan, der uns den Weg in eine ver­ant­wor­tungs­volle Nor­ma­li­tät zeigt.

In die­ser schwie­ri­gen Lage ver­su­chen Regie­rung und Oppo­si­tion, Bund und Land, so viel wie mög­lich gemein­sam zu entscheiden.

Klar ist: Nichts wird wie es war. Aber mit mehr Wis­sen über das Virus und der Ver­ant­wor­tung, Rück­sicht­nahme und dem Schutz, den wir in den letz­ten Wochen ein­ge­übt haben, kön­nen wir in eine neue Phase unse­res Mit­ein­an­ders eintreten.

Dies geht nicht mit einem gro­ßen Sprung, son­dern mit vie­len klei­nen, vor­sich­ti­gen Schrit­ten. Je mehr wir alle Geduld, Dis­zi­plin und Gemein­sinn auf­brin­gen, desto leich­ter gelingt die Rück­kehr ins Leben.

Liebe Mit­bür­ge­rin­nen und Mitbürger,

Ich bin zutiefst davon über­zeugt: Wir wer­den diese Bewäh­rungs­probe bestehen. Unser Land kann das.

Am Ende gewinnt das Leben.

Ihnen und allen, die in ihren Her­zen sind, wün­sche ich ein fro­hes und geseg­ne­tes Osterfest.

Blei­ben Sie gesund!“