Bür­ger­stif­tung und Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf koope­rie­ren bei zukunfts­wei­sen­dem Entsiegelungsprojekt

Eine Mil­lion Euro für Kin­der, Lehr­kräfte und die Umwelt

Die Bür­ger­stif­tung Düs­sel­dorf setzt in Koope­ra­tion mit der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf ein Zei­chen für Umwelt­be­wusst­sein und Nach­hal­tig­keit. In den nächs­ten Mona­ten wer­den an mehr als einem Dut­zend Düs­sel­dor­fer Schu­len ver­sie­gelte Flä­chen wie Beton- oder Stein­bö­den abge­tra­gen und gemein­sam mit den Kin­dern und Lehr­kräf­ten in blü­hende Insek­ten­wie­sen und natur­nahe Flä­chen umgewandelt.

Die Bürgerstiftung in Kooperation mit der Landeshauptstadt wird an mehr als einem Dutzend Düsseldorfer Schulhöfen in Düsseldorf Schulhöfe entsiegeln,(c)Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Das Pro­jekt wurde von der Bür­ger­stif­tung Düs­sel­dorf initi­iert, die mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung (Traum­ta­ler) der Deut­schen Post­code Lot­te­rie 500.000 Euro bereit­stellt. Die Lan­des­haupt­stadt hat wei­tere 500.000 Euro aus dem städ­ti­schen Haus­halt zuge­sagt, sodass ins­ge­samt eine Mil­lion Euro zur Ver­fü­gung ste­hen — aus­rei­chende Mit­tel, um einige tau­send Qua­drat­me­ter ent­sie­geln zu können.

Um die­ses inno­va­tive Pro­jekt, das zukunfts­wei­send für viele andere Städte sein kann, vor­zu­stel­len, kamen die Initia­to­ren am Diens­tag, 23. Juni, an der St. Michael Schule zusam­men. An der Grund­schule am Kemp­gens­weg 65 in Düs­sel­dorf-Lie­ren­feld wurde bereits mit den ers­ten Maß­nah­men für eine sol­che Ent­sie­ge­lung begonnen.

Ober­bür­ger­meis­ter Tho­mas Gei­sel bei der Begrü­ßung: “Schule bedeu­tet nicht nur reine Wis­sens­ver­mitt­lung. Min­des­tens genauso wich­tig ist es, Kin­der und Jugend­li­che darin zu unter­stüt­zen, ein Bewusst­sein für Nor­men und Werte, sozia­les Mit­ein­an­der und Ver­ant­wor­tung zu ent­wi­ckeln. Das Pro­jekt der “Ent­sie­ge­lung von Flä­chen” und die damit ein­her­ge­hen­den Effekte und Ziele wie ‘Boden­schutz’, ‘Kli­ma­ver­bes­se­rung’, ‘Insek­ten- und Arten­viel­falt’ sowie ‘Welt­schutz’ set­zen genau dort an und sor­gen dafür, dass Schü­le­rin­nen und Schü­ler unse­rer Stadt einen immensen Mehr­wert des Schul­le­bens und des Ler­nens erle­ben kön­nen. Mein herz­li­cher Dank gilt der Deut­schen Post­code Lot­te­rie, die das Pro­jekt mit ihrer groß­zü­gi­gen För­de­rung unter­stützt. Die 500.000 Euro sind ein tol­ler Bei­trag, und es ist mir eine Ehre und Freude, dass auch wir als Stadt das Vor­ha­ben mit der glei­chen Summe fördern.”

Ent­sie­ge­lung lie­fert nicht nur einen Bei­trag zum Boden­schutz, son­dern för­dert auch die Lebens- und Wohn­qua­li­tät. Durch die Ver­duns­tung des Was­sers ver­bes­sert sich das Klein­klima im Wohn­vier­tel. So kön­nen ins­be­son­dere in den stark ver­dich­te­ten Innen­be­rei­chen deut­li­che Ver­bes­se­run­gen des Stadt­kli­mas erreicht wer­den. Zudem wer­den durch Ent­sie­ge­lung die Vor­aus­set­zun­gen für neue Vege­ta­ti­ons­flä­chen geschaf­fen. Die Umwand­lung toter Flä­chen in Vege­ta­ti­ons­zo­nen, bei­spiels­weise Wild­blu­men­wie­sen, kommt somit auch der Insek­ten­viel­falt zugute.

Sabine Tüll­mann, Vor­stands­vor­sit­zende der Bür­ger­stif­tung : “Viele Schul­höfe sind graue trost­lose Flä­chen. Wir möch­ten gemein­sam mit den Kin­dern die Natur zurück in die Stadt holen, denn mit­hilfe die­ses Pro­jekts erfah­ren die Schü­ler nicht nur viel über Insek­ten, Obst und Gemüse, son­dern ler­nen gleich­zei­tig, ihre Umwelt zu schützen.“

Die Düs­sel­dor­fer Schul­höfe sol­len für alle Betei­lig­ten zukünf­tig schö­nere Orte für Pau­sen und Ent­span­nung wer­den. Mit­hilfe spe­zi­el­ler hier­für erar­bei­te­ter Work­shops wer­den ins­be­son­dere den Kin­dern das Bewusst­sein für Umwelt und Natur nahe­ge­bracht. Grüne Klas­sen­zim­mer wer­den genauso ent­ste­hen wie Rasen­flä­chen aus stra­pa­zier­fä­hi­gen Grä­sern, die sich als Spiel- und Bewe­gungs­flä­chen eig­nen sowie Bar­fuß­pfade oder Gemüse- und Obstgärten.

Die Geschäfts­füh­re­rin der Deut­schen Post­code Lot­te­rie, Anne­miek Hoo­gen­boom, erklärt: “Als Sozi­al­lot­te­rie set­zen wir uns deutsch­land­weit für Mensch und Natur ein. Daher sind wir sehr stolz, dass der dies­jäh­rige Traum­ta­ler das Pro­jekt ‘Leben­dige Schul­höfe’ unter­stützt, da es bei­des mit­ein­an­der ver­eint. Statt Beton­wüs­ten wer­den auf Schul­hö­fen gemein­sam von Schü­lern und Leh­rern Grün­flä­chen, Insek­ten­plätze und Obst­gär­ten geschaf­fen. Das Pro­jekt ist ein Vor­bild für grü­nere Städte in ganz Deutsch­land. Darum freuen wir uns, es dank unse­rer Teil­neh­mer mit einer hal­ben Mil­lion Euro för­dern zu können.”

Dass meh­rere Schritte not­wen­dig sind, um eine Flä­che in die­ser Form umzu­ge­stal­ten, ver­steht sich von selbst. Zunächst müs­sen der Beton und mög­li­cher­weise wei­tere Schich­ten abge­tra­gen wer­den. Danach sind unter­schied­li­che Nut­zungs­va­ri­an­ten, bei­spiels­weise eine Insek­ten­wiese, mög­lich. An den ver­schie­de­nen Schul­stand­or­ten wird stets indi­vi­du­ell gestal­tet, sodass jede ent­sie­gelte Flä­che ein­zig­ar­tig sein wird.