Weni­ger ist mehr

Kaum ein gesund­heit­li­ches Thema berührt die Gemü­ter wie ein aus­rei­chen­der Vit­amin­ge­halt der Nah­rung. Beson­ders auf das Vit­amin D schwö­ren viele Men­schen, da in Beob­ach­tungs­stu­dien regel­mä­ßig gezeigt wird, dass Men­schen mit höhe­ren Blut­spie­geln gesün­der sind. Doch Vit­amin D wird von unse­rem Kör­per bei Son­nen­ein­strah­lung pro­du­ziert. Anders aus­ge­drückt, wer viel drau­ßen ist und sich bewegt, hat mehr Vit­amin D im Blut – und wer sich mehr bewegt ist gesün­der. Bis­her gibt es keine The­ra­pie­stu­die, bei der Vit­amin D im Ver­gleich zu einem Pla­ce­b­o­prä­pa­rat sich güns­tig auf die Gesund­heit auswirkt.

Eine ganz aktu­elle Stu­die setzt die­ser skep­ti­schen Betrach­tung noch einen drauf. Über 300 Per­so­nen mit einem nach­ge­wie­se­nen Vit­amin D‑Mangel erhiel­ten täg­lich über drei Jahre ent­we­der 400, 4.000 oder 10.000 Ein­hei­ten Vit­amin D, um das Vit­amin-Defi­zit aus­zu­glei­chen. Vor und nach der Stu­die wurde die Kno­chen­dichte bestimmt, da keine andere Struk­tur im Kör­per so eng mit dem Vit­amin D‑Haushalt zusam­men­hängt. Das Ergeb­nis zeigte bei Frauen über­ra­schen­der­weise, dass die Abnahme der Kno­chen­dichte bei den bei­den hohen Vit­amin-Dosie­run­gen wesent­lich stär­ker aus­ge­prägt war als bei 400 Ein­hei­ten pro Tag. Bei Män­nern konnte ein sol­cher Zusam­men­hang nicht nach­ge­wie­sen werden.

Diese Daten zei­gen, dass auch Vit­amine gefähr­lich sein kön­nen. Zumin­dest gilt bei Vit­amin D, weni­ger ist mehr ….

Foto und Text: Prof. Dr. med. Ste­phan Martin
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