Fri­schen Wind hat der Neu­bau von Cam­pus und Hoch­schule Düs­sel­dorf (HSD) nach Deren­dorf gebracht. Modern, jung, pfif­fig – so erscheint das neu gestal­tete Gelände des ehe­ma­li­gen Schlacht­hofs und der Schlös­ser Braue­rei jetzt im Vier­tel. Auch die hier ein­ge­schrie­be­nen Stu­den­ten haben den Stadt­teil ver­jüngt. Jung und Alt nut­zen die vie­len Restau­rants, Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten und Dienst­leis­tungs­an­ge­bote. Eine moderne Bahn­trasse auf der Müns­ter­straße sorgt für eine ideale Anbin­dung in alle Rich­tun­gen. Man kann mit Aner­ken­nung attes­tie­ren: Eine erfreu­li­che Infra­struk­tur, ein städ­te­bau­lich auf­ge­wer­te­tes Areal. Bis dahin ist also alles o.k.

Aller­dings prä­sen­tiert sich auf der gegen­über­lie­gen­den Stra­ßen­seite ein völ­lig ande­res Bild: Unge­pflegte öffent­li­che Flä­chen. Abfall, wohin man schaut. Selbst ein Ein­kaufs­wa­gen, ver­mut­lich gestoh­len, steht ein­sam herum. Der krasse Gegensatz.

Dann noch die vie­len Fas­sa­den­schmie­re­reien an den Häu­sern. Weit davon ent­fernt, eine künst­le­ri­sche Hand­schrift zu tra­gen. Hyro­gly­phen. Gekrit­zel. Dumme Farb­ge­kleck­se­reien. Wie der Volks­mund sagt: „Kin­der und Nar­ren­hände beschmie­ren alle Wände.“

„Heute kos­ten­auf­wän­dig saniert, mor­gen wie­der beschmiert“, könnte der Slo­gan lau­ten. „Am liebs­ten würde ich Kame­ras instal­lie­ren, um die Täter ding­fest zu machen“, ärgert sich eine Haus­ei­gen­tü­me­rin. „Denn das sind keine Kin­der­strei­che; das sind Straf­ta­ten“, sagt sie. Selbst Fens­ter­rah­men hat man mut­wil­lig zerstört.

Der ehe­ma­lige Bür­ger­meis­ter der Stadt Düs­sel­dorf soll per Brief auf den Zustand der Müns­ter­straße in die­sem Bereich hin­ge­wie­sen wor­den sein. Es soll aber keine Reak­tion und offen­sicht­lich keine Ver­bes­se­rungs­maß­nah­men gege­ben haben. Bleibt zu hof­fen, dass der gerade neu gewählte Amts­trä­ger, der für Ord­nung in der Stadt sor­gen will, end­lich auch in Deren­dorf aktiv wird.

Text und Fotos: Petra Müller

 

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