Auch Filme kön­nen verführen

Auf­grund der stei­gen­den Rate an Über­ge­wicht und Fett­sucht wur­den in Groß­bri­tan­nien und welt­weit in wei­te­ren 16 Län­dern Fern­seh­wer­bung für unge­sunde Pro­dukte ein­ge­schränkt. Dies wurde ein­ge­führt, da es in wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chun­gen Hin­weise gege­ben hat, dass es zwi­schen sol­cher Wer­bung und dem ver­mehr­ten Kon­sum die­ser Pro­dukte enge Zusam­men­hänge gibt. Wenn es die nicht gäbe, würde die Nah­rungs­mit­tel­in­dus­trie sicher auch nicht in sol­che Maß­nah­men inves­tie­ren. Doch ist es die Fern­seh­wer­bung alleine oder wie sieht es mit der Ernäh­rung in Fil­men aus?

Eine ame­ri­ka­ni­sche For­scher­gruppe hat nun geprüft, wie es um die Ernäh­rung in ame­ri­ka­ni­schen Fern­seh­fil­men aus­sieht. Dazu haben sie sich 250 Filme ange­schaut, die in den Jah­ren von 1994 bis 2018 pro­du­ziert wur­den. In die­sen wur­den ca. 9.200 Lebens­mit­tel und über 5.700 Getränke, Snacks oder Süßig­kei­ten kon­su­miert. Diese Nah­rungs­mit­tel wur­den dann mit einem spe­zi­el­len Ernäh­rungs-Score bewer­tet. Die Ergeb­nisse zei­gen, dass 73 Pro­zent der Mahl­zei­ten in den Fil­men eher unge­sund waren. Ins­be­son­dere wie­sen die Nah­rungs­mit­tel in 45 Pro­zent zu nied­rige Bal­last­stoffe und in 18 Pro­zent einen zu hohen Zucker­ge­halt auf. Bei den kon­su­mier­ten Geträn­ken lag der Alko­hol­kon­sum deut­lich über den emp­foh­le­nen Mengen.

Ob das Ver­bot von Fern­seh­wer­bung für unge­sunde Pro­dukte etwas bringt, ist bis­her unklar. Wenn Sie in den nächs­ten Tagen und Wochen ver­mehrt Fern­seh­filme kon­su­mie­ren, soll­ten Sie aber wis­sen: Auch Filme kön­nen verführen!

Da es sich um das letzte rezept-frei in 2020 han­delt, wün­sche ich allen Lesern geseg­nete Weih­nach­ten und ein bes­se­res Jahr 2021, als es das ver­gan­gene Jahr für uns alle war… und blei­ben Sie gesund!

Prof. Dr. med. Ste­phan Martin
Wei­tere Infos und Video auf der Seite „rezept frei“