Am 18. März jährt sich der Todes­tag des Dich­ters zum 145. Mal.

Fer­di­nand Frei­li­grath zählt zu den bekann­tes­ten deut­schen Dich­tern des 19. Jahr­hun­derts und gilt als wich­ti­ger Ver­tre­ter der vor­re­vo­lu­tio­nä­ren Epo­che des Vor­märz. Am 18. März jährt sich sein Tod zum 145. Mal.

Das Hein­rich-Heine-Insti­tut ver­wahrt Werk­ma­nu­skripte, Lebens­do­ku­mente und Kor­re­spon­den­zen des Autors. Dar­un­ter sind Schrift­wech­sel mit Per­sön­lich­kei­ten sei­ner Zeit, wie bei­spiels­weise Julius Campe, der auch der Ver­le­ger Hein­rich Hei­nes war. Frei­li­grath lebte und schrieb lange im Exil, seine Werke wur­den zen­siert, und er geriet mit sei­ner Arbeit mehr­mals in Kon­flikt mit der Obrigkeit.

Ferdinand Freiligrath, Lithographie von August Weger, Leipzig, etwa um 1850,(c)Heinrich-Heine-Institut

Fer­di­nand Frei­li­grath wurde am 17. Juni 1810 in Det­mold gebo­ren. Er besuchte das Gym­na­sium sei­ner Geburts­stadt und absol­vierte im Anschluss eine kauf­män­ni­sche Aus­bil­dung. In Ams­ter­dam und im heu­ti­gen Wup­per­tal-Bar­men arbei­tete Frei­li­grath als Kauf­mann, beschäf­tigte sich mit Fremd­spra­chen und publi­zierte als Dich­ter und Über­set­zer in über­re­gio­na­len Jour­na­len. Ab 1839 arbei­tete er schließ­lich als freier Schriftsteller.

Mit sei­nem Gedicht­band “Ein Glau­bens­be­kennt­nis” stellte er sich 1844 erst­mals gegen die preu­ßi­sche Ver­wal­tung, Zen­sur und Jus­tiz. Im Revo­lu­ti­ons­jahr 1848 wollte Frei­li­grath nach Ame­rika rei­sen, kehrte jedoch nach Deutsch­land zurück und zog nach Düs­sel­dorf. Hier nahm er aktiv am poli­ti­schen Gesche­hen teil und war Mit­glied demo­kra­ti­scher Ver­eine. Die Lesung und der Druck sei­nes Gedich­tes “Die Tod­ten an die Leben­den” führ­ten zu einer Anklage wegen “Auf­rei­zung zu hoch­ver­räthe­ri­schen Unter­neh­mun­gen”. Der am 3. Okto­ber 1848 statt­fin­dende Pro­zess endete mit einem Frei­spruch des Dich­ters. Kurz dar­auf wurde Frei­li­grath Mit­glied in der Redak­tion der “Neuen Rhei­ni­schen Zei­tung” von Karl Marx und Fried­rich Engels. Diese stellte aller­dings im Mai 1849 ihr Erschei­nen ein, wor­auf Frei­li­grath in die Nie­der­lande ging. 1850 kehrte er nach Deutsch­land zurück und zog nach Düs­sel­dorf-Bilk. Frei­li­grath wurde Mit­glied im Künst­ler­ver­ein Mal­kas­ten, was zu einer Aus­ein­an­der­set­zung mit dem dama­li­gen Kunst­aka­de­mie-Direk­tor Wil­helm von Scha­dow führte. 1851 drohte Frei­li­grath erneut die Ver­haf­tung, wor­auf er ins Exil nach Lon­don floh. Dort arbei­tete er als Kauf­mann und über­setzte eng­lisch­spra­chige Prosa sowie Lyrik. Ende der 1860er-Jahre kehrte der Dich­ter schließ­lich nach Deutsch­land zurück und ver­starb am 18. März 1876 in Cannstatt.

Auch heute sind Fer­di­nand Frei­li­graths Texte und Posi­tio­nen noch bekannt. Seine Robert-Burns-Adap­tion “Trotz alle­dem!” erlangte in den 1970er-Jah­ren durch poli­ti­sche Lie­der­ma­cher wie Han­nes Wader und Wolf Bier­mann neue Popu­la­ri­tät, zu sei­nen Leb­zei­ten beschäf­tig­ten sich Kom­po­nis­ten wie Franz Liszt, Robert Schu­mann oder Felix Men­dels­sohn Bar­tholdy mit Frei­li­graths Werk. Schu­mann ver­tonte das Gedicht “Schwarz roth gold”, das die Revo­lu­tion von 1848 auf­greift. In der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf tra­gen heute eine Straße in Pem­pel­fort und ein Platz in Sto­ckum Fer­di­nand Frei­li­graths Namen.