Pres­se­ge­spräch zum Hoch­was­ser im Rat­haus (v.l.): Feu­er­wehr­chef David von der Lieth, Stadt­di­rek­tor Burk­hard Hintzsche, Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, Käm­me­rin Doro­thée Schnei­der und Ingo Nop­pen, Lei­ter Stadtentwässerungsbetrieb,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

 

Lan­des­haupt­stadt stellt Mit­tel für beson­ders betrof­fene Stadt­be­zirke zur Verfügung/Weitergehendes Kon­zept zum Schutz vor Stark­re­gen­er­eig­nis­sen in Arbeit/Bevölkerung früh­zei­tig gewarnt und evakuiert

Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf wird eine Mil­lion Euro Sofort­hilfe für die von den Hoch­was­ser­fol­gen beson­ders betrof­fe­nen Stadt­be­zirke bereit stel­len. Ein ent­spre­chen­der Dring­lich­keits­be­schluss wurde jetzt unter­zeich­net. Indes ent­spannt sich die Lage nach Stark­re­gen und Hoch­was­ser am 14./15. Juli in Düs­sel­dorf wei­ter. Die Netz­ge­sell­schaft hat rund 820 Haus­an­schlüsse (Stand: 19. Juli) mitt­ler­weile wie­der ans Strom­netz genom­men. Am heu­ti­gen Diens­tag, 20. Juli, wird die öffent­li­che Beleuch­tung in den betrof­fe­nen Gebie­ten wie­der ertüch­tigt. Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler hat ein wei­ter­ge­hen­des Kon­zept zum Schutz vor Stark­re­gen­er­eig­nis­sen initi­iert und in Auf­trag gegeben.

“Auch sechs Tage nach dem Jahr­tau­send­hoch­was­ser der Düs­sel sind die Auf­räum­ar­bei­ten noch längst nicht abge­schlos­sen. Ich möchte trotz­dem bereits an die­ser Stelle allen Ein­satz­kräf­ten der Feu­er­wehr, des THW, der Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen und der Poli­zei und des OSD dan­ken. Aber auch allen Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fern, die soviel Hilfs­be­reit­schaft gezeigt — mit­an­ge­packt und zahl­reich gespen­det haben. Sach­spen­den wer­den zur Zeit nicht mehr benö­tigt, wir unter­stüt­zen jedoch den Spen­den­auf­ruf der Bür­ger­stif­tung. Zusätz­lich zu den von Bund und Land ange­kün­dig­ten Hil­fen wer­den wir in Düs­sel­dorf 1 Mil­lio­nen Euro Sofort­hilfe für die betrof­fe­nen Bezirke bereit­stel­len. Es zeigt wie wich­tig es ist, unsere Kli­ma­schutz­ziele nicht aus den Augen zu ver­lie­ren und wie rich­tig es war, bereits Anfang des Jah­res mit der Käm­me­rin gemein­sam ein Pro­jekt zu einem ‘Hand­lungs­kon­zept Stark­re­gen’ zu ver­ein­ba­ren. Die­sen Weg gilt es kon­se­quent wei­ter zu gehen”, erklärt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Keller.

Große Hilfs­be­reit­schaft
Unter­des­sen ist die Hilfs­be­reit­schaft der Bevöl­ke­rung groß: Mehr als 350 E‑Mails sind seit dem ver­gan­ge­nen Wochen­ende bei der Stadt­ver­wal­tung unter der Adresse hilfsangeboteehrenamt@duesseldorf.de ein­ge­gan­gen. Dar­un­ter waren zahl­rei­che Sach­spen­den­an­ge­bote. Der Bedarf an Sach­spen­den ist infolge der gro­ßen Hilfs­be­reit­schaft inzwi­schen gedeckt. Es wer­den in Zusam­men­ar­beit mit dem Deut­schen Roten Kreuz zwei Aus­ga­be­stel­len an den Schul­stand­or­ten Grund­schule Aloys-Oden­thal-Schule, Diepen­straße 24, im Stadt­be­zirk 7 und Vol­ker Rosin Schule, Arn­stad­ter Weg 6–16, im Stadt­be­zirk 8 ein­ge­rich­tet, in denen sich Bedürf­tige gespen­dete Güter aus­su­chen kön­nen. Beide Stand­orte befin­den sich in unmit­tel­ba­rer Nähe zu den über­schwemm­ten Stadt­ge­bie­ten und sind von Mitt­woch, 21. Juli, bis Frei­tag, 23. Juli, von 10 bis 15 Uhr geöff­net. Sach­spen­den, die dort nicht einen neuen Besit­zer fin­den, wer­den spä­ter zur über­ört­li­chen Hilfe an das Land Nord­rhein-West­fa­len wei­ter gege­ben. Par­al­lel dazu ist bereits ein Sach­spen­den­la­ger der Kath. Kir­chen­ge­meinde St. Mar­ga­reta Qua­den­hof­straße 100 /Ecke Fried­rich-Wil­helm-Straße ein­ge­rich­tet wor­den, in dem schon Spen­den abge­holt wer­den kön­nen. Auch ehren­amt­li­che Hel­fer, die ihre Bereit­schaft zu hel­fen signa­li­siert haben, wer­den von sei­ten der Lan­des­haupt­stadt koor­di­niert und bei Bedarf angerufen.

Kon­zept zum Schutz vor Starkregenereignissen
Seit neun Jah­ren wird bei der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf am Thema Stark­re­gen­ma­nage­ment kon­ti­nu­ier­lich gear­bei­tet. Es wurde ein umfang­rei­ches kos­ten­lo­ses Bera­tungs­an­ge­bot auf­ge­baut und viele Bera­tun­gen durch­ge­führt. In den Bezirks­ver­tre­tun­gen wurde das Bera­tungs­an­ge­bot vor­ge­stellt. Eine Arbeits­gruppe des Stadt­ent­wäs­se­rungs­be­triebs (SEBD) erfasst regel­mä­ßig nach Stark­re­gen­er­eig­nis­sen die Hot­spots, wer­tet die Erkennt­nisse aus und hilft bei der Erar­bei­tung von Lösun­gen. Bereits in der Pla­nungs­phase von städ­te­bau­li­chen Maß­nah­men berät der SEBD Inves­to­ren hin­sicht­lich Über­flu­tungs­schutz auf Grund­lage der aktu­el­len Stark­re­gen­ge­fah­ren­karte, die der­zeit über­ar­bei­tet und noch wesent­lich detail­lier­ter auf­ge­stellt wird.

Zudem wird aktu­ell an einem noch wei­ter­ge­hen­den Kon­zept zum Schutz vor Stark­re­gen­er­eig­nis­sen gear­bei­tet, das bereits Anfang des Jah­res zwi­schen Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und Käm­me­rin Doro­thée Schnei­der ver­ein­bart wor­den ist.

Feu­er­wehr warnte bereits ab dem 13. Juli
Die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf hat auf­grund der Unwet­ter­war­nung des Deut­schen Wet­ter­diens­tes bereits am Diens­tag, 13. Juli, über das bevor­ste­hende Unwet­ter die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger auf den sozia­len Netz­wer­ken infor­miert. Nach­dem sich das Kri­sen­ma­nage­ment am Mitt­woch­mit­tag, 14. Juli, zur vor­sorg­li­chen Eva­ku­ie­rung der Ost­park­sied­lung ent­schloss, wurde neben der War­nung über das modu­lare Warn­sys­tem (NINA etc) und den sozia­len Netz­wer­ken auch umge­hend über Warn­fahr­zeuge und Laut­spre­cher­durch­sa­gen eine gezielte Infor­ma­tion und War­nung der Bevöl­ke­rung in die­sem Gebiet durch­ge­führt. So konn­ten dann direkt kon­krete Infor­ma­tio­nen und Hand­lungs­an­wei­sun­gen an die betrof­fe­nen Men­schen gege­ben wer­den. Dazu zählte auch der Hin­weis, dass Was­ser­stände von 1,5 bis 2 Meter in den Wohn­ge­bie­ten erwar­tet wur­den und die Angabe, dass eine Betreu­ungs­stelle in der Gesamt­schule, Graf-Recke-Straße 170, für die Büge­rin­nen und Büger ein­ge­rich­tet wurde.

Ins­ge­samt wurde die Feu­er­wehr bis­lang zu mehr als 1.900 Scha­dens­mel­dun­gen im gesam­ten Stadt­ge­biet geru­fen. Dabei han­delt es sich fast aus­schließ­lich um Schä­den durch Über­flu­tun­gen. Aus einer über­flu­te­ten Woh­nung im Sou­ter­rain eines Wohn­hau­ses konnte eine Per­son nur noch tot gebor­gen werden.

Bera­tung und Hilfe
Für Men­schen, die wei­ter­hin Bera­tung und Hilfe benö­ti­gen, ste­hen die Fachäm­ter und Insti­tu­tio­nen unter fol­gen­den Ruf­num­mern zur Verfügung:
Netz­ge­sell­schaft, Tele­fon 8212626, E‑Mail info@netz-duesseldorf.de, Erreich­bar­keit: 24 Stunden
Awista, 83099099, mail@awista.de, 8 bis 17 Uhr, auch Sperrmüllanmeldung
Stadt­ent­wäs­se­rungs­be­trieb, 8922724, starkregen@duesseldorf.de,
Umwelt­amt, 8925485, umweltamt@duesseldorf.de
Bau­auf­sichts­amt, 8994342, bauaufsichtsamt@duesseldorf.de, 7.30 — 17 Uhr
Feu­er­wehr, 112, 24 Stunden
Ord­nungs­amt, 8994000, osd@duesseldorf.de, Mo. — Fr. 6.30 bis 1.30 Uhr, Sa., So. 9 bis 1.30 Uhr
Poli­zei, 8700, poststelle.duesseldorf@polizei.nrw.de, 24 Stunden
Amt für Migra­tion und Inte­gra­tion, 8996189, landesinitiativewohnungslosigkeit@duesseldorf.de, Mo. — Do. 9 bis 15 Uhr, Fr. 9 bis 13 Uhr
Jugend­amt, 8922012, bsd207@duesseldorf.de, Mo. — Do. 8 bis 17 Uhr, Fr. 8.30 bis 14 Uhr
Amt für Sozia­les, 8992614, Mo. — Fr. 8 bis 17 Uhr, auf­su­chende Senio­ren­hilfe, Bera­tungs­stelle für Wohnungsnotfälle
Garten‑, Fried­hofs- und Forst­amt, 8920845, kleingarten@duesseldorf.de
Stadt­ver­band der Klein­gärt­ner, stadtverband@kleingaertner-duesseldorf.de
Sport­amt, schadensmeldungen.sportamt@duesseldorf.de
Amt für Ver­kehrs­ma­nage­ment, 8923602, genehmigungen.verkehr@duesseldorf.de, Mo. 7.30 bis 15 Uhr, Di., Mi. und Fr 7.30 bis 13 Uhr, Do. 7.30 bis 16 Uhr
Hilfs­an­ge­bote, hilfsangeboteehrenamt@duesseldorf.de
Info-Ruf­num­mer Hoch­was­ser, 8996090, 8 bis 16 Uhr
Sach­spen­den­aus­gabe Ger­res­heim, Qua­den­hof­straße 100/Ecke Fried­rich-Wil­helm-Straße, bis 23.7: Mo. — Fr. 11 bis 15 Uhr und Mo. — Mi. von 16 bis 18 Uhr

Awista: Sperr­gut in Hoch­was­ser­ge­bie­ten wird wei­ter eingesammelt
Die Awista hat die Hoch­was­ser­ge­biete am Wochen­ende, 17./18. Juli, mit Sperr­gut- und Con­tai­ner­fahr­zeu­gen ange­fah­ren und dabei mehr als 800 Anmel­dun­gen abge­ar­bei­tet. Der zusätz­li­che Ein­satz wird vor­aus­sicht­lich noch bis min­des­tens Frei­tag, 23. Juli, fort­ge­setzt. Even­tu­ell anfal­lende Über­hänge beim Haus­müll, die in der Ost­park­sied­lung ent­stan­den sind — etwa durch Was­ser­ein­bruch ver­dor­bene Lebens­mit­tel aus Kühl­schrän­ken und ‑tru­hen, wer­den mit der regu­lä­ren Haus­müll­ent­sor­gung am Mitt­woch, 21. Juli, abgeholt.