Auf­ge­fun­dene Beweis­mit­tel Foto: Bundespolizei

Im Auf­trag der Staats­an­walt­schaft Düs­sel­dorf führte die Bun­des­po­li­zei am heu­ti­gen Mor­gen (3. Mai 2022) mit knapp 200 Ein­satz­kräf­ten einen Groß­ein­satz gegen Urkun­den­fäl­scher durch. Es wur­den ins­ge­samt 15 Objekte in Düs­sel­dorf, Duis­burg, Hil­den, Solin­gen, Köln, Dins­la­ken und Erkrath durch­sucht. Zehn Beschul­digte ste­hen im Ver­dacht, gemein­schaft­lich gefälschte Beschei­ni­gun­gen über Corona-Schutz­imp­fun­gen her­ge­stellt zu haben. Die bei­den Haupt­be­schul­dig­ten, eine 40-jäh­rige tür­ki­sche Staats­an­ge­hö­rige und ein 44-jäh­ri­ger deut­scher Staats­an­ge­hö­ri­ger, wur­den verhaftet.

Durch­su­chungs­maß­nah­men in zwölf Wohn­räu­men der ins­ge­samt zehn Beschul­dig­ten wur­den in den frü­hen Mor­gen­stun­den zeit­gleich durch­ge­führt. Außer­dem wurde eine Apo­theke, ein Corona-Test­zen­trum und ein Kos­me­tik­stu­dio durchsucht.

Die Beschul­dig­ten sol­len sich zusam­men­ge­schlos­sen und in erheb­li­chem Umfang gefälschte Beschei­ni­gun­gen über Corona-Schutz­imp­fun­gen in Impf­bü­cher ein­ge­tra­gen haben. Wei­ter­hin sol­len Sie, unter Nut­zung der IT-Infra­struk­tur einer Apo­theke und den ent­spre­chen­den Zugriffs­mög­lich­kei­ten auf das Zer­ti­fi­kat­sys­tem, “echte” Impf­zer­ti­fi­kate mit ent­spre­chen­dem QR-Code her­ge­stellt haben. Auf diese Weise soll sich die mut­maß­li­che Fäl­scher­bande eine fort­lau­fende Ein­nah­me­quelle ver­schafft haben.

Bei den Beschul­dig­ten han­delt es sich um deut­sche und tür­ki­sche Staats­an­ge­hö­rige im Alter zwi­schen 32 und 57 Jahren.

Neben den Durch­su­chungs­be­schlüs­sen der 15 Objekte sowie der Unter­su­chungs­haft­be­fehle gegen die zwei Haupt­be­schul­dig­ten wurde durch die Staats­an­walt­schaft Düs­sel­dorf ein Beschluss zur Ein­zie­hung von Wer­ter­satz in gesamt­schuld­ne­ri­scher Höhe von 132.000 Euro erwirkt.

Dem Ermitt­lungs­ver­fah­ren liegt der Tat­ver­dacht zugrunde, dass durch die Beschul­dig­ten zahl­rei­che Straf­ta­ten im Zusam­men­hang mit der Fäl­schung von Impf­nach­wei­sen began­gen wur­den. Bei den Durch­su­chungs­maß­nah­men wurde umfang­rei­ches Beweis­ma­te­rial wie etwa 300 Impf­bü­cher, circa 1.000 Char­ge­ne­ti­ket­ten, 10 fal­sche Arzt­stem­pel, Daten­trä­ger, Mobil­te­le­fone u.v.m. sicher­ge­stellt. Zudem wur­den bis­her ins­ge­samt 45.000 Euro Bar­geld sowie Sach­werte (z.B. hoch­wer­tige Arm­band­uh­ren) in Höhe von 15.000 Euro gepfän­det. Außer­dem wur­den bei einem Beschul­dig­ten gefähr­li­che Gegen­stände und ver­bo­tene Waf­fen, wie z.B. ver­schie­dene Mes­ser und ein Schlag­ring, auf­ge­fun­den. Durch die poli­zei­li­chen Maß­nah­men sol­len Täter- und Orga­ni­sa­ti­ons­struk­tu­ren auf­ge­klärt sowie rechts­wid­rig erlangte Ver­mö­gens­werte abge­schöpft werden.

Die Ermitt­lun­gen sowie die Ein­satz­maß­nah­men sind zur Stunde noch nicht abgeschlossen.