His­to­ri­scher Betriebs­hof Am Stein­berg Foto: LOKALBÜRO

 

In der Nacht der Museen öff­net die Rhein­bahn in Zusam­men­ar­beit mit dem Ver­ein „Linie D“ den his­to­ri­schen Stra­ßen­bahn­be­triebs­hof „Am Stein­berg“ in Bilk für die Öffent­lich­keit. Wer stil­ge­recht anrei­sen möchte, kann das „rol­lende Museum“ nutzen.

Der his­to­ri­sche Betriebs­hof „Am Steinberg“
1908 baute die städ­ti­sche Düs­sel­dor­fer Stra­ßen­bahn den Betriebs­hof Him­mel­geist, wie er damals genannt wurde. Seine Archi­tek­tur fand große Beach­tung, zeigt sie doch den Stolz und das Selbst­be­wusst­sein der sich am Anfang des 20. Jahr­hun­derts rasch ent­wi­ckeln­den Indus­trie­stadt auf ihr moder­nes Ver­kehrs­sys­tem. Die Eisen­be­ton-Bau­weise der Hal­len war damals hoch­mo­dern. Die licht­durch­flu­te­ten Räume mit ihren zier­li­chen Spitz­bö­gen und den glä­ser­nen Dächern erin­nern eher an sakrale Bau­werke, als an Zweck­bau­ten. Anläss­lich der Nacht der Museen wird die ehe­ma­lige Abstell­halle effekt­voll far­big illuminiert.

Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher erwar­tet außer­dem eine Aus­stel­lung zur His­to­rie der Rhein­bahn. Neben nost­al­gi­schen Fahr­zeu­gen, alten Fotos, Archi­va­lien, vie­len his­to­ri­schen Gegen­stän­den und maß­stabs­ge­treuen Model­len infor­mie­ren groß­for­ma­tige Kuben über die Mei­len­steine der Rhein­bahn-Geschichte. Sie bekom­men außer­dem einen Ein­blick in die Berufs­welt frü­he­rer Zei­ten, in die Ent­wick­lung des Ver­kehrs­net­zes und kön­nen sich auf eine span­nende Zeit­reise durch die Fahr­zeug­tech­nik begeben.

In der ehe­ma­li­gen Werk­statt­halle des Betriebs­hofs ist eine Aus­wahl his­to­ri­scher Stra­ßen­bah­nen im authen­ti­schen Umfeld zu sehen. Rund 100 Jahre Stadt- und Ver­kehrs­ge­schichte reprä­sen­tie­ren die Fahr­zeuge aus den Bau­jah­ren 1920 bis 1991. Dar­un­ter sind die ele­gan­ten Wagen der „Gol­de­nen Zwan­zi­ger“, ein­fa­che Bah­nen, die den Ver­kehr in den Kriegs­zei­ten auf­recht hiel­ten und auch die „gel­ben Düwags“, die bis zur Ein­füh­rung der heu­ti­gen Nie­der­flur­wa­gen den Nah­ver­kehr in Düs­sel­dorf und der Region prägten.

Der Ver­ein „Linie D“ bie­tet von 19:30 bis 23:30 Uhr stünd­lich Füh­run­gen für Inter­es­sierte an und infor­miert über die Geschichte des Betriebs­hofs und der aus­ge­stell­ten Fahrzeuge.

Hörens- und Sehenswertes:
Zwi­schen 19 und 22 Uhr wird die ein­zig­ar­tige Stim­mung des his­to­ri­schen Betriebs­hofs durch den Jazz­pia­nis­ten Sebas­tian Gah­ler und seine melo­di­schen Modern-Jazz-Stü­cke her­vor­ge­ho­ben. Unter den Eigen­kom­po­si­tio­nen wer­den bereits Stü­cke sei­nes neuen Albums „Two Moons“ zu hören sein, das im Spät­som­mer die­ses Jah­res erscheint. Gah­ler ist Pia­nist, Key­boar­der und Kom­po­nist – und Meis­ter sei­nes Hand­werks. Sein Stu­dium an der Musik­hoch­schule Köln schloss er als diplo­mier­ter Jazz­pia­nist mit Aus­zeich­nung ab. Er lei­tet meh­rere Kon­zert­rei­hen in Düs­sel­dorf – ihm liegt viel an einer leben­di­gen Jazz­szene in sei­ner Heimatstadt.

Ein wei­te­rer Gast des Abends ist die Düs­sel­dor­fer Slam-Poe­tin Aylin Celik. Ihre Poetry-Slam-Texte sind iro­nisch, lyrisch und gesell­schafts­kri­tisch mit viel Rhyth­mus. Um 22 und um 23 Uhr kön­nen die Besu­che­rin­nen und Besu­cher sich einen Ein­druck von ihren Tex­ten und Songs machen.

„Ein­stei­gen, bitte!“ ins „rol­lende Museum“:
Ein beson­de­res Erleb­nis in der Nacht der Museen ist das „rol­lende Museum“. Acht Rhein­bahn-Old­ti­mer aus den Jah­ren 1954 bis 1969 brin­gen die die Besu­che­rin­nen und Besu­cher von etwa 19 bis 1 Uhr alle 10 Minu­ten vom Haupt­bahn­hof über den Graf-Adolf-Platz nach Bilk zum his­to­ri­schen Depot. So kön­nen sie Stra­ßen­bahn­fah­ren, wie es frü­her war, gleich bei der Anreise erle­ben und erfahren.

Der Ver­ein „Linie D“:
Die „Linie D – Arbeits­ge­mein­schaft his­to­ri­scher Nah­ver­kehr Düs­sel­dorf e.V.“ unter­stützt die Rhein­bahn beim Erhalt und dem Ein­satz ihrer his­to­ri­schen Fahr­zeuge. So stellt der Ver­ein Fah­rer, Schaff­ner und Stadt­füh­rer für das regel­mä­ßige Rund­fahr­ten- und Char­ter-Pro­gramm mit den Oldies. Mit ihrem ein­ma­li­gen his­to­ri­schen Fahr­zeug­park, der Bah­nen von den „Gol­de­nen Zwan­zi­gern“ bis zu den „New­timern“ der 1970-er Jahre umfasst, bie­tet die Rhein­bahn jähr­lich rund 400 Fahr­ten an.