Kein Platz für den Rad­ver­kehr auf der Uer­din­ger Straße. © ADFC Düsseldorf

 

Jochen Matthes: “Umlei­tung über Uer­din­ger Straße ist sehr gefährlich!”

Der ADFC Düs­sel­dorf (All­ge­mei­ner Deut­scher Fahr­rad Club) kri­ti­siert die geplante Sper­rung der öst­li­chen Vor­brü­cke der Theo­dor-Heuss-Brü­cke zwi­schen den “Spin­deln” (gewun­dene Auf­fahr­ten) am Rhein­ufer und dem Nord­fried­hof für den Rad­ver­kehr. Laut Medi­en­be­rich­ten sol­len Rad­fah­rende zukünf­tig über die Spin­deln am Rhein­ufer hin­auf und hinab fah­ren, dann unten zwi­schen Rhein­ufer und Nord­fried­hof in bei­den Rich­tun­gen auf der Uer­din­ger Straße.

„Diese Maß­nahme passt nicht zum Ziel einer fahr­rad­freund­li­chen Stadt“, sagt Jochen Matthes, für den ADFC stell­ver­tre­ten­des Mit­glied in der Klei­nen Kom­mis­sion Rad­ver­kehr. Nach Auf­fas­sung des ADFC ist die Sper­rung nicht erfor­der­lich, weil der Rad­weg auf dem öst­li­chen Teil Brü­cke zwar schma­ler ist, die­ser Abschnitt aber nicht vom Fuß­ver­kehr genutzt wird.

„Im Ver­kehrs­aus­schuss wurde von meh­re­ren Frak­tio­nen vor­ge­schla­gen, die Sei­ten­wege auf der Vor­brü­cke dem Rad­ver­kehr vor­zu­be­hal­ten. Zufuß­ge­hende nut­zen die Brü­cke über die Spin­deln und die Trep­pen an der Bus­hal­te­stelle“, weiß Jochen Matthes. „Wir kön­nen nicht nach­voll­zie­hen, warum die Ver­wal­tung die­sen Vor­schlag nicht auf­greift.“

Gegen die Sper­rung der Ram­pen und die Füh­rung des Rad­ver­kehrs über die Uer­din­ger Straße spre­chen aus ADFC-Sicht vor allem fol­gende Gründe:

  • die Unfall­stelle, an der ein Rad­fah­rer von der Brü­cke stürzte, wurde ent­schärft, indem eine gefähr­li­che Bord­stein­kante weiß mar­kiert und das Gelän­der erhöht wurde. Somit ist die­ser Gefah­ren­be­reich jetzt sicherer.
  • die dem­nächst gesperr­ten Rad­wege auf der Vor­brü­cke, jeweils fast 600 m lang, sol­len durch die Fahrt über die Uer­din­ger Straße ersetzt wer­den. Dort gibt es zwei Fahr­spu­ren, Park­plätze auf bei­den Sei­ten, aber keine siche­ren Rad­fahr­strei­fen. Ein gefähr­li­ches Aben­teuer, erst recht im engen Abschnitt zwi­schen Kai­sers­wert­her Straße und Nordfriedhof.
  • der Rad­weg auf der Brü­cke führt kreu­zungs­frei über die Rot­ter­da­mer Straße/ Ceci­li­en­al­lee und die Kai­sers­wert­her Straße. Diese Stre­cke erspart dem Rad­ver­kehr drei Ampeln, vor denen sich der Auto­ver­kehr regel­mä­ßig staut.
  • Auf den Spin­deln wer­den Fuß- und Rad­ver­kehr nicht getrennt – ein Risiko für beide Gruppen.

Dass die Vor­brü­cke in Kürze für den Rad­ver­kehr gesperrt wird und dann erst „eine Mach­bar­keits­stu­die“ prü­fen soll, wie der Rad­ver­kehr — irgend­wann — sicher über die Uer­din­ger Straße fah­ren soll, ist für den ADFC ein Unding. “Das wäre für den Rad­ver­kehr ein lan­ges, unkom­for­ta­bles und vor allem gefähr­li­ches Pro­vi­so­rium” erklärt Jochen Matthes. “Das lässt sich bes­ser lösen: Die Vor­brü­cken­wege dem Rad­ver­kehr vor­be­hal­ten! Das scha­det nie­man­dem und ist deut­lich risi­ko­är­mer, als die Rad­fah­ren­den in den Auto­ver­kehr auf der Uer­din­ger Straße zu schicken.“