Mar­tin Lauppe-Assmann

 

Von Mar­tin Lauppe-Assmann
Im länd­lich-beschau­li­chen Schwalm­tal, wo Bau­ern­höfe und Kot­ten von flei­ßi­gen Men­schen reno­viert und auf­ge­baut wor­den sind, ent­stand so eine bür­ger­li­che Wohn­ge­gend. Diese Idylle wurde im August des ver­gan­ge­nen Jah­res jäh gestört, Diebe sind um die Häu­ser gezo­gen und haben jede Menge Wert­vol­les geklaut.

Dumm für die Bestoh­le­nen: Sie muss­ten nicht nur den Ver­lust ihrer Wert­sa­chen ver­schmer­zen. Der Ein­bruch, das Ein­drin­gen in ihren per­sön­li­chen Lebens­be­reich bedeu­tet eine fort­wir­kende psy­chi­sche Belas­tung über die Tat hin­aus. Zumin­dest so lange, wie die Ein­bre­cher nicht ding­fest gemacht wor­den sind.

Dumm für die Täter: Sie wur­den schnell erwischt. Eine hoch­wer­tige Video­an­lage, instal­liert bei einem Betrof­fe­nen, schoß her­vor­ra­gende, scharfe Fotos von Tätern und Tat.

Dumm für den Ruf der Jus­tiz: Zwar hat die Poli­zei nach Abschluss der Ermitt­lun­gen im Januar 2023 die Akte sozu­sa­gen zum juris­ti­schen Elf­me­ter­schie­ßen der zustän­di­gen Staats­an­walt­schaft in Mön­chen­glad­bach vorgelegt.

Doch pas­siert ist zwei Monate lang — bis heute — nichts. Die Staats­an­walt­schaft hat noch gar nicht reagiert und nicht ein­mal die flei­ßige und erfolg­rei­che Poli­zei hat von ihr eine Rück­mel­dung erhal­ten. Eine Spre­che­rin der Staats­an­walt­schaft Mön­chen­glad­bach: „Warum es zu die­sen Ver­zö­ge­run­gen kommt, kann ich nicht erklären!“

Ein Poli­zei­be­am­ter kom­men­tiert die aktu­elle Unfä­hig­keit der Jus­tiz­be­hörde mit den Wor­ten, dass bei der Staats­an­walt­schaft offen­bar der­zeit Eng­pässe bestehen. Mit ande­ren Wor­ten: Die Staats­an­walt­schaft ist ver­mut­lich so über­las­tet, dass sie aktu­ell ihren Auf­ga­ben nicht nach­kom­men kann.

Das ist nicht nur dumm für Jus­tiz, son­dern vor allen Din­gen auch für die Bevölkerung.

Da mag man sich doch fra­gen, ob die Staats­an­walt­schaft viel­leicht die Schwer­punkte ihres Han­delns falsch setzt. Viel­leicht sollte sie die ein oder andere kleine, bür­ger­li­che Sünde bevor­zugt ein­stel­len (viel­leicht sogar gegen eine Geld­buße), um sich sol­chen grö­ße­ren Ver­bre­chen wid­men zu können?