Aus­stel­lung 1933 in der Mahn- und Gedenk­stätte Foto: LOKALBÜRO

 

Aus­stel­lung “1933 – ein Jahr ver­än­dert Düs­sel­dorf” vom 31. Mai bis zum 17. Sep­tem­ber zu sehen

Die Mahn- und Gedenk­stätte der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, Müh­len­straße 29, zeigt vom 31. Mai bis zum 17. Sep­tem­ber 2023 gemein­sam mit dem Deut­schen Gewerk­schafts­bund (DGB) und dem Stadt­ar­chiv die neue Son­der­aus­stel­lung “1933 – ein Jahr ver­än­dert Düs­sel­dorf” – und erin­nert damit an die “Macht­er­grei­fung” der Natio­nal­so­zia­lis­ten vor 90 Jah­ren. Im Bei­sein von Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und Ste­pha­nie Pei­fer, stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende des DGB in Düs­sel­dorf, wurde die Aus­stel­lung am Diens­tag, 30. Mai, vorgestellt.

Die natio­nal­so­zia­lis­ti­sche “Macht­er­grei­fung” lässt sich nicht auf die Ernen­nung Hit­lers zum Reichs­kanz­ler am 30. Januar 1933 redu­zie­ren. Viel eher war die Fes­ti­gung der NS-Herr­schaft ein län­ge­rer Pro­zess, der sich in ganz Deutsch­land und nicht nur im Ber­li­ner Poli­tik­be­trieb voll­zog. Wie das gesamte Jahr 1933 die Geschi­cke der Stadt Düs­sel­dorf bestimmt hat und wel­che dra­ma­ti­schen Fol­gen diese Schritte für die kom­men­den Jahre haben wür­den, zeigt die Son­der­aus­stel­lung “1933 – ein Jahr ver­än­dert Düsseldorf”.

“Ich bin der Gedenk­stätte, dem DGB und dem Stadt­ar­chiv sehr dank­bar für diese Aus­stel­lung”, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler. “Denn sie zeigt sehr ein­drück­lich, wie schnell und rück­sichts­los die Natio­nal­so­zia­lis­ten die Stadt ihren Vor­stel­lung unter­war­fen und dabei vor kei­nem Amt Halt mach­ten. Es ist wich­tig, die Erin­ne­rungs­kul­tur zu leben und zu pfle­gen, denn es ist unsere Pflicht, aus der Ver­gan­gen­heit zu ler­nen. Die Macht­er­grei­fung der Natio­nal­so­zia­lis­ten zeigt, wie fra­gil Demo­kra­tien sind, wenn wir sie nicht mit aller gesell­schaft­li­chen Kraft schützen.”

In zwölf Monats­ka­pi­teln beleuch­tet die Aus­stel­lung ver­schie­dene öffent­li­che Lebens­be­rei­che: Sie berich­tet von der Kom­mu­nal­po­li­tik und über die Ver­än­de­run­gen in Kunst und Kul­tur, über das Brauch­tum und die Ver­eine bis zur Poli­zei und zur Jus­tiz. Ver­wo­ben und ver­knüpft mit der all­ge­mei­nen Reichs­ge­schichte stellt die Aus­stel­lung die Gescheh­nisse in Düs­sel­dorf in den Mit­tel­punkt. Zwei Erkennt­nisse zu 1933 zie­hen sich wie ein “roter Faden” durch die Schau: Auch in Düs­sel­dorf haben zu viele Men­schen dem Auf­stieg der Natio­nal­so­zia­lis­ten taten­los zuge­se­hen und dadurch den Auf­stieg der Dik­ta­tur mit ermög­licht. Zudem waren die Ver­bre­chen, die sich in der Stadt ereig­ne­ten, von den ers­ten Wochen an für jeden sicht­bar. Sie spiel­ten sich zum gro­ßen Teil im öffent­li­chen Raum ab.

“Aus den schmerz­li­chen Erfah­run­gen und Kon­se­quen­zen der Bar­ba­rei des Natio­nal­so­zia­lis­mus gehört für den DGB der Auf­trag für Demo­kra­tie, indi­vi­du­elle Men­schen­rechte, Frei­heit und freie Gewerk­schaf­ten ein­zu­tre­ten”, betont Sig­rid Wolf, Vor­sit­zende des DGB in Düsseldorf.

Die Son­der­aus­stel­lung ist eine Koope­ra­tion der Mahn- und Gedenk­stätte mit dem Deut­schen Gewerk­schafts­bund — Region Düsseldorf/Bergisch Land, der DGB-Jugend Düs­sel­dorf und dem Stadt­ar­chiv der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf. Sie wurde von Dr. Bas­tian Fleer­mann, Hil­de­gard Jakobs (Aus­stel­lungs­texte), Astrid Hirsch-von Bor­ries und Andrea Tru­de­wind (Bild­re­cher­che) kura­tiert. Die Gestal­tung über­nahm Tho­mas Ull­rich (Büro Ull­rich, Düs­sel­dorf). Ermög­licht wurde die Finan­zie­rung der Aus­stel­lung durch den För­der­kreis der Mahn- und Gedenk­stätte Düs­sel­dorf e.V., den DGB Düs­sel­dorf und des­sen Jugend, und das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf.

Die offi­zi­elle Eröff­nung der Son­der­aus­stel­lung mit dem nord­rhein-west­fä­li­schen Jus­tiz­mi­nis­ter Dr. Ben­ja­min Lim­bach, der städ­ti­schen Bei­geord­ne­ten für Kul­tur und Inte­gra­tion, Miriam Koch, und der stell­ver­tre­ten­den DGB-Vor­sit­zen­den in Düs­sel­dorf, Ste­pha­nie Pei­fer, fin­det am Diens­tag, 30. Mai, um 19 Uhr statt.

Inter­es­sierte kön­nen die Son­der­aus­stel­lung ab Mitt­woch, 31. Mai, zu den übli­chen Öff­nungs­zei­ten (sonn­tags, diens­tags bis frei­tags 11 bis 17 Uhr und sams­tags von 13 bis 17 Uhr) in der Mahn- und Gedenk­stätte, Müh­len­straße 29, besu­chen. Der Ein­tritt ist frei. Füh­run­gen für Schul­klas­sen oder Grup­pen müs­sen vor­her abge­stimmt wer­den, tele­fo­nisch unter 0211–8996205. Wei­tere Infor­ma­tio­nen, unter ande­rem zu beglei­ten­den Ver­an­stal­tun­gen wäh­rend der Lauf­zeit, ste­hen unter www.gedenkstaetteduesseldorf.de zur Verfügung.

Mahn- und Gedenkstätte Austellung 1933 Foto: LOKALBÜRO
Mahn- und Gedenkstätte Austellung 1933 Foto: LOKALBÜRO