Die Stadt kon­trol­liert den Robi­ni­en­be­stand an den Stra­ßen der­zeit in einer Rei­hen­un­ter­su­chung: Dabei bewer­ten Baum­kon­trol­leu­rin­nen und Baum­kon­trol­leure die Bäume auch per Pro­be­boh­run­gen und Mes­sun­gen der Holzdichte,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Exper­ten zei­gen Bohr­wi­der­stands­mes­sun­gen und Zug­ver­su­che an der Ellerstraße

Ins­ge­samt rund 60.000 Stra­ßen­bäume zählt die Lan­des­haupt­stadt, dar­un­ter 3.500 Robi­nien. Um die Ver­kehrs­si­cher­heit zu gewähr­leis­ten, kon­trol­liert die Stadt­ver­wal­tung kon­ti­nu­ier­lich die Bäume im öffent­li­chen Raum. Vor dem Hin­ter­grund des Kli­ma­wan­dels und der Zunahme von Baum­krank­hei­ten muss die Stadt regel­mä­ßig kranke, geschä­digte und abge­stor­bene Bäume fäl­len – häu­fig sind es Robi­nien, die Wur­zel­stock­fäule auf­wei­sen. Mit Bohr­wi­der­stands­mes­sun­gen und Zug­ver­su­chen unter­su­chen die städ­ti­schen Baum­kon­trol­leu­rin­nen und ‑kon­trol­leure, unter­stützt von exter­nen Sach­ver­stän­di­gen, jetzt vor­beu­gend nach und nach den gesam­ten Robi­ni­en­be­stand an Stra­ßen in Düs­sel­dorf. Bei einem Orts­ter­min in der Eller­straße haben Mat­thias Pasch, Abtei­lungs­lei­ter Gar­ten­an­la­gen im Garten‑, Fried­hofs- und Forst­amt, und der Sach­ver­stän­dige Dr. Jür­gen Kut­scheidt die Arbei­ten erklärt.

“Die Robi­nie galt jahr­zehn­te­lang als belieb­ter Stra­ßen­baum in Düs­sel­dorf. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren fällt aller­dings auf, dass die älte­ren Bestände anfäl­lig für Ast­brü­che sind und über­durch­schnitt­lich oft Wur­zel- und Stamm­fäule auf­wei­sen, weil Pilze den Baum befal­len. Von außen ist die Wur­zel­stock­fäule meist nicht erkenn­bar, denn die Wur­zeln fau­len unter­ir­disch – der Baum ver­liert an Stand­si­cher­heit”, sagt Mat­thias Pasch, Abtei­lungs­lei­ter Gar­ten­an­la­gen im Garten‑, Fried­hofs- und Forstamt.

Die Stadt kon­trol­liert des­halb den Robi­ni­en­be­stand an den Stra­ßen der­zeit in einer Rei­hen­un­ter­su­chung: Dabei bewer­ten fach­lich zer­ti­fi­zierte städ­ti­sche Baum­kon­trol­leu­rin­nen und Baum­kon­trol­leure die Bäume zunächst visu­ell vom Boden aus. Zusätz­lich wer­den alle Robi­nien mit einem Stamm­um­fang von 40 Zen­ti­me­ter und mehr – das ent­spricht etwa einem Alter ab 30 bis 40 Jah­ren und dar­über hin­aus – ein­ge­hend unter­sucht. Dabei wer­den erst Bohr­wi­der­stands­mes­sun­gen gemacht. Erge­ben sie kein ein­deu­ti­ges Ergeb­nis, folgt ein Zug­ver­such. Auf Basis der Unter­su­chungs­er­geb­nisse ent­schei­den die Fach­leute, ob der Baum erhal­ten blei­ben kann, ob er ein­ge­kürzt oder sogar zur Ver­kehrs­si­che­rung gefällt wer­den muss. 600 Robi­nien mit ent­spre­chen­dem Alter und Stamm­um­fang sind bis­her unter­sucht wor­den. Bei 350 Bäu­men zeigte sich, dass Ein­griffe wie Pfle­ge­schnitt oder schlimms­ten­falls Fäl­lun­gen erfor­der­lich sind. Rund 90 Bäume muss­ten im Zuge die­ser Unter­su­chungs­reihe letzt­end­lich ent­fernt wer­den, da sie nicht mehr genug Stand­si­cher­heit auf­wei­sen konnten.

Über Wur­zel­stock­fäule
Robi­nien erkran­ken häu­fig an Baum­pil­zen. Bei­spiele dafür sind der Schwe­fel­por­ling, der Hal­li­ma­sch, der Spar­rige Schüpp­ling, der Eschen­baum­schamm und der Lack­por­ling. Die Wur­zel­stock­fäule brei­tet sich vom Kern des Stocks nach außen zu den Hal­te­wur­zeln hin aus, was die Stand­si­cher­heit beein­träch­tigt. Gleich­zei­tig sieht der Baum augen­schein­lich noch gesund aus, weil er noch mit Nähr­stof­fen und Was­ser aus den Fein- und Neben­wur­zeln ver­sorgt wird.