Vic­to­ria Blocks­dorf (l.), Initia­to­rin der Umwelt­schutz­or­ga­ni­sa­tion Block­blocks Cle­a­nup, und Dr. Annette Fim­pe­ler, Lei­te­rin des Schiff­fahrt­Mu­se­ums, geben Aus­kunft zur Aus­stel­lung “Zeit im Fluss”,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

 

Das Block­blocks Archiv doku­men­tiert Zeitgeschichte

Das Block­blocks Archiv ist von Sams­tag, 1. Juli, bis zum 10. Sep­tem­ber 2023 zu Gast im Schiff­fahrt­Mu­seum Düs­sel­dorf. In der ers­ten Etage des Schloss­turms wird eine Aus­stel­lung zum Wer­de­gang der Müllgeschichte(n) des Rheins, vor allem ab den 1950er Jah­ren präsentiert.

Der Müll ver­gan­ge­ner Zei­ten spricht nicht nur von acht­lo­sem Weg­werf­ver­hal­ten, son­dern doku­men­tiert auch Zeit­ge­schichte. So bewahrte das Team des “Block­blocks Cle­a­nups” seit der ers­ten Sam­mel­ak­tion span­nende Funde auf. Nach fünf Jah­ren ist ihr Archiv deut­lich ange­wach­sen und doku­men­tiert den All­tag ver­gan­ge­ner Generationen.

Dr. Annette Fim­pe­ler, Lei­te­rin des Schiff­fahrt­Mu­se­ums: “Die his­to­ri­sche, län­ger zurück­lie­gende Was­ser­ver­schmut­zung war im Museum immer wie­der ein Thema. Die ein­drucks­volle Samm­lung im Archiv von Block­blocks Cle­a­nup ermög­licht es uns zu zei­gen, dass das unbe­dachte Ver­hal­ten in der Ver­gan­gen­heit Aus­wir­kun­gen bis in die Gegen­wart und Zukunft hat.”

Zahl­rei­che, heute teils kurios anmu­tende Objekte erzäh­len ihre eige­nen fas­zi­nie­ren­den Geschich­ten. Die hier prä­sen­tierte Aus­wahl spie­gelt unter ande­rem die neue­ren Ver­kaufs­stra­te­gien nach den ent­beh­rungs­rei­chen Kriegs- und Nach­kriegs­jah­ren. Erst in den 1950er Jah­ren gab es wie­der ein brei­te­res Waren­an­ge­bot. Gleich­zei­tig stand ein neues Ver­pa­ckungs­ma­te­rial zur Ver­fü­gung, das den Kon­sum mit ankur­beln sollte. Es begann der Sie­ges­zug der Plastikverpackungen.

Sie “wir­ken” bis heute und belas­ten den Rhein auch noch zukünf­tig. Die gemein­nüt­zi­gen Initia­tive macht mit ihren Aktio­nen und ihrem Archiv dar­auf auf­merk­sam, dass nicht nur die Welt­meere, son­dern auch der Rhein “vor unse­rer Haus­tür” von einer Über­be­las­tung bedroht ist.

“Wir dan­ken dem Schiff­fahrt­Mu­seum Düsseldorf für die Mög­lich­keit, uns im Schloss­turm mit einer Aus­stel­lung prä­sen­tie­ren zu kön­nen”, erklärt Vic­to­ria Blocks­dorf, Grün­de­rin der Block­blocks Cle­a­nup gGmbH. “Wir freuen uns dar­auf, der brei­ten Bevöl­ke­rung das Thema ‘Plas­tik­müll in unse­ren Gewäs­sern’ zugäng­lich zu machen. Es ist erschre­ckend und fas­zi­nie­rend zugleich, Dinge in den Hän­den zu hal­ten, die eine jahr­zehn­te­lange Reise hin­ter sich haben, über die wir aber nie alles erfah­ren wer­den: ihre Zeit im Fluss.”

Pro­gramm
Im Rah­men der Schau­fens­ter­aus­stel­lung “Zeit im Fluss. Müllgeschichte(n) aus dem Rhein” wer­den zwei Kura­to­ren­füh­run­gen sowie ein Som­mer­fe­ri­en­pro­gramm angeboten.

Sonn­tag, 2. Juli, 15 Uhr, und Sonn­tag 30. Juli, 15 Uhr
Öffent­li­che Füh­rung — zum Schau­fens­ter “Zeit im Fluss”
Der Müll ver­gan­ge­ner Zei­ten spricht nicht nur von acht­lo­sem Weg­werf­ver­hal­ten, son­dern doku­men­tiert auch Zeit­ge­schichte. Die Füh­rung zeigt, wie die­ser Müll das Kon­sum­ver­hal­ten doku­men­tiert — von den Wirt­schafts­wun­der­jah­ren bis heute. Die lange Halt­bar­keit der Kunst­stoffe im Müll mahnt zudem vor der Über­be­las­tung des Rheins und schließ­lich der Weltmeere.

Mitt­woch, 5. Juli, Mitt­woch, 19. Juli, und Mitt­woch, 2. August, jeweils 15 Uhr
“Alles Abfall oder was?”
Work­shop für Kin­der ab acht Jah­ren — in den Som­mer­fe­rien Plas­tik­müll gehört nicht in den Rhein, aber was lässt sich sonst noch damit anfan­gen? Hier kön­nen Kin­der krea­tive Upcy­cling-Ideen aus­pro­bie­ren und auch mit Unter­stüt­zung des “Block­blocks Rhein Cleanup”-Teams nütz­li­che neue Dinge aus die­sem alten Kunst­stoff­müll gie­ßen — wie einen eige­nen Karabinerhaken.

Die Dauer beträgt rund andert­halb Stun­den und die Teil­nah­me­ge­bühr fünf Euro. Eine ver­bind­li­che Vor­anmel­dung bis drei Tage vor­her ist tele­fo­nisch unter 0211–8994195 oder per E‑Mail an schifffahrtmuseum@duesseldorf.denot­wen­dig. Die Work­shops fin­den nur bei einer Min­dest­teil­neh­mer­zahl statt.