Düs­sel­dor­fer Schüler*innen auf dem Weg zur Schule, Foto ADFC Düsseldorf

 

ADFC und Jugend­rat schla­gen Akti­ons­pro­gramm „Sicher mit dem Fahr­rad zur Schule!“ vor

In der Sit­zung des Ord­nungs- und Ver­kehrsau­schus­ses am 16. August wurde die Infor­ma­ti­ons­vor­lage „Sichere Schul­wege – Sach­stands­be­richt 2023“ der Ver­wal­tung aus Zeit­grün­den ohne Aus­spra­che „zur Kennt­nis genommen“.

Der Jugend­rat der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf kri­ti­siert das. „Die­ses Ver­fah­ren wird der Bedeu­tung des The­mas nicht gerecht. Der Ver­bes­se­rung der Sicher­heit der schwächs­ten Ver­kehrs­teil­neh­men­den muss Prio­ri­tät ein­ge­räumt wer­den“, so Pablo Voss, Spre­cher des Jugend­rats. Er for­dert, das Thema auf die Tages­ord­nung des nächs­ten OVA zu setzen.

In der Vor­lage berich­tet die Ver­wal­tung, wie sie Schul­wege sichern will, wel­che Instru­mente und Maß­nah­men sie ein­setzt, was „schul­scharf“ geplant ist und fall­weise auch schon umge­setzt wurde – wenig Neues, kaum ambi­tio­niert. Erst recht nicht zur Sicher­heit für Schüler*innen auf dem Fahr­rad. Zwar heißt es: „An vie­len wei­ter­füh­ren­den Schu­len spielt das Fahr­rad eine bedeu­tende Rolle bei der An- und Abreise der Kin­der und Jugend­li­chen.“ Das stimmt. Aber wel­che „Instru­mente und Maß­nah­men“ nutzt die Ver­wal­tung, damit An- und Abreise ohne Gefah­ren bleiben?

„Die Stadt hat offen­bar kei­nen Plan, wie und mit wel­chen Instru­men­ten sie rund um die Schu­len die Rad­ver­bin­dun­gen siche­rer machen will“, so Mat­thias Arken­stette, für den ADFC bera­ten­des Mit­glie­der im OVA. „Nur abs­trakt zu erwäh­nen, dass viel­leicht Fahr­rad­zo­nen denk­bar wären, reicht nicht. Denn kaum eine Schu­len dürfte in den nächs­ten Jah­ren in einer Fahr­rad­zone liegen.“

ADFC und Jugend­rat schla­gen ein Akti­ons­pro­gramm vor: „Sicher mit dem Fahr­rad zur Schule!“

  • Ver­wal­tung, Schul­lei­tun­gen, Schü­ler­ver­tre­tun­gen und Eltern­pfleg­schaf­ten soll­ten gemein­sam „schul­scharf“ prüfen:
  • Wie sicher ist die Ein- und Aus­fahrt zum Schulgelände?
  • Wie sicher sind die Haupt­zu­fahrts­wege – gibt es Risi­ko­stel­len, etwa an Ein­fahr­ten und Kreu­zun­gen rund um die Schule?
  • Braucht es Ampeln, Mar­kie­run­gen, Que­rungs­flä­chen, um Gefah­ren für Rad fah­rende Schüler*innen zu verringern?
  • Wie kann bau­lich durch Pol­ler und “Möblie­rung” ver­hin­dert wer­den, dass Fahr­zeuge an Ein- und Aus­fahr­ten sowie den Haupt­zu­fahrts­we­gen hal­ten oder par­ken und die Sicht auch für Rad­fah­rende behindern?
  • Muss es — ggf. auch nur tem­po­rär — Zufahrts­be­schrän­kun­gen für den Auto­ver­kehr (inkl. Eltern­taxi) geben?

Dass beim Thema „Sichere Schul­wege“ etwas aus dem Lot gera­ten ist, zeigt die Ant­wort der Ver­wal­tung auf die For­de­rung eines zwei­tes Zebra­strei­fens bei der Grund­schule Unter den Eichen in Ger­res­heim. Dort heißt es: „Die Ein­rich­tung eines Fuß­gän­ger­über­wegs ist im gesam­ten Bereich nicht umsetz­bar, da sich im nörd­li­chen Bereich der Straße bau­lich ange­legte Senk­recht­park­stände befin­den.“ Voss und Arken­stette kri­ti­sie­ren dies scharf. „Sind ein­zelne Park­plätze etwa wich­ti­ger als die Sicher­heit der Kin­der? Wenn das die Prio­ri­tä­ten­set­zung der Ver­wal­tung ist, sind die Rats­par­teien auf­ge­for­dert, dies sofort zu korrigieren!“

 

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