Blick auf die Fay­ence­ta­fel “Dine Divine” im Hetjens,©Hetjens — Deut­sches Keramikmuseum

 

Besu­che­rin­nen und Besu­cher kön­nen ab sofort den herbst­lich gedeck­ten Tisch des Monats entdecken

Unter dem Titel “Dine Divine” prä­sen­tiert das Het­jens – Deut­sches Kera­mik­mu­seum, Schul­straße 4, zum Herbst sei­nen neuen Tisch des Monats. Das Ser­vice der Manu­fak­tur Stone, Coque­rel et Legros ist mit fili­gra­nen Sze­nen aus der römi­schen Antike und Mytho­lo­gie deko­riert. Es sind ver­schie­dene Epi­so­den aus der Geschichte Roms, wie der Tod des Bru­tus, die Ankunft Cleo­pa­tras oder die Gla­dia­to­ren­kämpfe dar­ge­stellt. Die Sujets und For­men im klas­si­zis­ti­schen Stil ori­en­tie­ren sich an den eng­li­schen Kera­mi­ken des gefei­er­ten Josiah Wedgwood (1730–1795).

Hin­ter­grund zum Ser­vice His­toire Romaine (Paris, um 1810)
“Das Ser­vice ist eines der frü­hes­ten Bei­spiele für fran­zö­si­sches Geschirr, das mit einem Umdruck­de­kor ver­se­hen ist”, erläu­tert der Kura­tor des Tisches, Dr. Wilko Beck­mann. “Die­ses bedeut­same Ver­fah­ren wurde durch Fran­çois Antoine Legros d’Asiny (1772–1848), einem der drei Grün­der der Manu­fak­tur, ent­wi­ckelt und 1808 zum Patent ange­mel­det.” Mit­hilfe des Trans­fer­drucks konn­ten alle erdenk­li­chen Sti­che und Zeich­nun­gen für die Dekore genutzt wer­den. Diese Tech­nik ermög­lichte sowohl die Deko­ra­tion von Fay­ence und Por­zel­lan als auch von Kris­tall, Sil­ber, Elfen­bein, Holz und viele wei­tere Mate­ria­lien. Die Grund­lage des Ver­fah­rens war der Druck des jewei­li­gen Dekors auf Sei­den­pa­pier, von dem aus es auf den zu deko­rie­ren­den Gegen­stand trans­fe­riert wurde.

Legros hatte zunächst für die Manu­fak­tur Sèv­res gear­bei­tet und dort bereits 1806 ver­schie­dene Objekte mit einem Druck­ver­fah­ren mit Chrom­oxid-Grün deko­riert, das im Scharf­feuer gebrannt wurde. Die Ver­kaufs­bü­cher aus dem Jahr 1808 geben einen Ein­druck von der Viel­falt der ange­bo­te­nen Sujets: Fabeln nach Jean de La Fon­taine, Ereig­nisse aus der Geschichte und Gegen­wart Frank­reichs, Sehens­wür­dig­kei­ten in Paris und vie­les mehr. Kost­ba­res Sil­ber von Georg Jen­sen, Kopen­ha­gen ver­voll­stän­digt die Tafel.

Der herbst­li­che Tisch des Monats “Dine Divine – Antike Sze­nen auf fran­zö­si­scher Fay­ence” ist ab sofort bis zum 3. März 2024 in der Fay­en­ce­samm­lung des Muse­ums zu sehen.

Der Ein­tritt ins Het­jens — Deut­sches Kera­mik­mu­seum beträgt fünf Euro, ermä­ßigt 2,50 Euro. Kin­der und Jugend­li­che bis 18 Jahre haben freien Ein­tritt. Sonn­tags ist der Ein­tritt für alle frei.

 

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