Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf wurde beim EUROCITIES Social Affairs Forum in Lyon als “Social Hero” für ihr Enga­ge­ment bei der Ver­sor­gung Obdach­lo­ser ausgezeichnet,©Landeshauptstadt Düsseldorf

 

Lan­des­haupt­stadt beim EURO­CI­TIES-Kon­gress in Lyon für gute Ver­sor­gung Obdach­lo­ser ausgezeichnet

Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf wurde jetzt beim EURO­CI­TIES-Kon­gress in Lyon als “Social Hero” aus­ge­zeich­net. Damit wird ihr Enga­ge­ment für die Ver­sor­gung von Obdach­lo­sen gewürdigt.

Beson­ders her­vor­ge­ho­ben wur­den unter ande­rem die Pro­jekte “Obdach Plus” und “Sek­tor Plus”. Bei “Obdach Plus” wer­den psy­chisch kranke Men­schen, die von Obdach­lo­sig­keit betrof­fen sind, in einer betreu­ten Wohn­form unter­ge­bracht. Im Rah­men von “Sek­tor Plus” wer­den vom Sozi­al­psych­ia­tri­schen Dienst psy­chisch auf­fäl­lige und erkrankte, obdach­lose Men­schen ver­sorgt. Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf war eine von zehn Städ­ten, die auf dem Euro­ci­ties Social Affairs Forum in Lyon im Novem­ber als “Social Hero“ aus­ge­zeich­net wurde.

Zuvor hatte Miriam Koch, Dezer­nen­tin für Kul­tur und Inte­gra­tion, in deren Zustän­dig­keits­be­reich die Unter­brin­gung von Obdach­lo­sen fällt, eine Ver­pflich­tungs­er­klä­rung zum 19. Grund­satz der euro­päi­schen Säule sozia­ler Rechte der EU-Kom­mis­sion — Bereit­stel­lung von Wohn­raum und Hilfe für Woh­nungs­lose — unter­zeich­net. In die­sem “Pledge” ver­pflich­tet sich die Lan­des­haupt­stadt, die Ziele der Euro­päi­schen Platt­form zur Bekämp­fung von Obdach­lo­sig­keit zu ver­fol­gen. Damit sol­len die Lebens­be­din­gun­gen von Men­schen ohne Woh­nung und Obdach nach­hal­tig ver­bes­sert wer­den, um eine dau­er­hafte und posi­tive Wir­kung für die Stadt und alle Men­schen zu erzie­len, die in ihr leben.

“Eine soziale Stadt zeich­net sich dadurch aus, wie sie mit den in Not gera­te­nen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern umgeht. Unser Kon­zept stellt die Bedürf­nisse der Obdach­lo­sen in den Mit­tel­punkt, immer mit dem Ziel, diese Men­schen wie­der in einer eigen­stän­di­gen Wohn­si­tua­tion unter­zu­brin­gen. Dabei kön­nen wir Vor­bild für andere euro­päi­sche Städte sein. Die Aner­ken­nung unse­res Kon­zep­tes durch Euro­ci­ties ist dabei von gro­ßem Vor­teil“, erklärt die Dezernentin.

Hin­ter­grund EUROCITIES
EUROCITIES wurde 1986 von den Bür­ger­meis­tern der Städte Bar­ce­lona, Bir­ming­ham, Frank­furt, Lyon, Mai­land und Rot­ter­dam gegrün­det. Der­zei­ti­ger Vor­sit­zen­der ist Dario Nar­della, Bür­ger­meis­ter von Flo­renz. Mitt­ler­weile umfasst das Netz­werk rund 200 euro­päi­sche Städte mit rund 150 Mil­lio­nen Ein­woh­nern in 38 euro­päi­schen Län­dern. EUROCITIES wid­met sich ver­schie­de­nen Berei­chen der stadt­re­le­van­ten Poli­tik, unter ande­rem der Kultur‑, Umwelt‑, Stadt­ent­wick­lungs- und Sozi­al­po­li­tik. In den Foren, etwa dem “Cul­ture Forum”, dem “Social Forum” oder dem “Know­ledge Society Forum”, tref­fen sich Ver­tre­ter der Städte mehr­mals jähr­lich an einem ande­ren Ort Euro­pas, um Fra­gen zu gemein­sa­men Inter­es­sen zu bera­ten und Erfah­rungs­aus­tausch zu betrei­ben. In allen Foren gibt es zudem Arbeits­grup­pen zu spe­zi­el­len The­men. So bestehen im Cul­ture Forum der­zeit Arbeits­grup­pen zu den The­men “Access to Cul­ture”, “Young Peo­ple and Cul­ture”, “Resour­ces for Cul­ture” und “Crea­tive Industries”.

Obdach Plus
Das Ange­bot Obdach Plus rich­tet sich an psy­chisch kranke obdach­lose Men­schen, die häu­fig sämt­li­che psych­ia­tri­sche Ver­sor­gungs­sys­teme erprobt haben und nicht in andere Hil­fe­sys­teme ver­mit­tel­bar sind. Die Unter­künfte ver­fü­gen über 33 Appar­te­ments mit Koch­zeile, Grund­mö­blie­rung und eige­nem Sani­tär­be­reich, sowie einem Büro­be­reich und Auf­ent­halts­raum für Bewoh­ner. Neben einem stun­den­wei­sen Pfört­ner­dienst am Wochen­ende und in der Nacht und einem halb­schich­tig täti­gen Pflege- und Haus­wirt­schafts­dienst steht eine Sozi­al­ar­bei­te­rin der Fach­stelle für Woh­nungs­not­fälle und eine Mit­ar­bei­te­rin des Sozi­al­psych­ia­tri­schen Diens­tes mit psych­ia­tri­scher Fach­kom­pe­tenz zur Ver­fü­gung. Diese Aus­stat­tung ermög­licht indi­vi­du­el­les Woh­nen sowie eine eng­ma­schige Betreu­ung und Beglei­tung in sehr ruhi­ger und über­schau­ba­rer Wohn­form. Die Auf­ent­halts­dauer ist in der Regel auf drei Jahre befris­tet, eine psych­ia­tri­sche Behand­lung ist keine Bedin­gung für eine Auf­nahme. Momen­tan sind 31 Plätze belegt.

Sek­tor Plus
Der “Sek­tor Plus”“ ist eine Koope­ra­tion zwi­schen den Trä­gern der Obdach­lo­sen­hilfe und der Sozi­al­psych­ia­trie des Gesund­heits­am­tes. Ziel die­ser Koope­ra­tion ist es, woh­nungs­lose Men­schen mit psy­chi­schen Stö­run­gen früh­zei­tig in das psych­ia­tri­sche Hil­fe­sys­tem zu inte­grie­ren. Die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Sozi­al­psych­ia­trie des Gesund­heits­am­tes bera­ten dazu die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der ein­zel­nen Ein­rich­tun­gen der Woh­nungs­lo­sen­hilfe, wie Not­schlaf­stel­len und Tages­auf­ent­halte, im Umgang mit psy­chisch kran­ken Men­schen, aber auch die Betrof­fe­nen selbst. Durch den Auf­bau von ver­läss­li­chen Netz­werk­struk­tu­ren und die dadurch erreichte Betreu­ungs­kon­ti­nui­tät kön­nen vor­sor­gende und nach­sor­gende Betreu­ungs­an­ge­bote für die­sen Per­so­nen­kreis ein­ge­lei­tet und gege­be­nen­falls eine Über­lei­tung ins “Obdach Plus” erreicht werden.

 

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