Natür­lich­keit ist das neue Schön­heits­ideal – selbst wenn dafür mit etwas Farbe nach­ge­hol­fen wird. Am Wochen­ende wer­den auf der Beauty Düs­sel­dorf und der Top Hair den neu­es­ten Trends für das Jahr 2024 vor­ge­stellt. Copy­right: Messe Düs­sel­dorf / C Tillmann

 

Jedes Jahr aufs Neue ste­hen die Mes­sen BEAUTY und Top Hair-Exper­ten und Kon­su­men­ten vor ein Pro­blem: Was ver­birgt sich hin­ter den Wort­krea­tio­nen, mit denen die aktu­el­len Trends in die Sai­son ent­las­sen werden?

Drei große Strö­mun­gen beein­flus­sen der­zeit die Haar- und Kos­me­tik­bran­che. „Color Libe­ra­tion & Cli­ni­cal Color“, wohin­ter sich die Frage nach natür­li­chen Inhalts­stof­fen (auch vegan) oder All­er­gien ver­birgt. Eine gesunde Kopf­haut und Indi­vi­dua­li­tät wer­den unter die Begriffe „Ski­ni­fi­ca­tion of hair & Hair Care Ritu­als“ gefasst. Und last but not least „Infor­med Con­su­mer & Hun­ger for Know­ledge”, was weni­ger mit den Tri­bu­ten von Panem als mehr mit dem Infor­ma­ti­ons­wunsch des Kun­den zu tun hat.

Gene­rell bestim­mende Farb-Trends sind dabei nicht aus­zu­ma­chen. Eher mischt sich in die Prä­sen­ta­tion ein Para­do­xon, wenn gesagt wird, dass „Natür­lich­keit das neue Schön­heits­ideal sei“, dafür aber die Haare gefärbt wer­den müs­sen (No-Color Color), was der­zeit 68 Pro­zent der Frauen regel­mä­ßig in Angriff neh­men. Ansons­ten dürfe das Haupt der moder­nen Frau auch bun­tes Haar zie­ren. Noch nur zu den Trend­fri­su­ren. Diese fin­den sich unter den Schlag­wor­ten „Face Framing Lay­ers“, „Sleek Look“, „Blunt Bob“, „Undone XXL“ oder „Effort­less Waves“ wieder.

Zuneh­mend in den Fokus kommt Hair­care in der Nacht. Was bis­her ver­mehrt der Gesichts­haut mit Cremes und Pas­ten gewid­met war, wird nun auf die Kopf­haut erweitert.

Ein Revi­val mit Anlei­hen aus den 1990er Jah­ren ist der­zeit beim Make-Up zu erken­nen. So favo­ri­siert die preis­ge­krönte Make-up Desi­gne­rin Sara Pavo ein dunk­les Lip­pen-Make-Up in war­men Kaf­fee-Nuan­cen. Über­haupt sol­len zusätz­lich in die­sem Jahr warme Braun- und Bron­ze­töne die Wan­gen des schö­ne­ren Geschlechts zie­ren. Bleibt noch die Frage nach dem Trend beim Per­ma­nent Make-Up. In die­sem Genre ste­hen natür­li­che Looks mit dezen­ten Augen­brauen, Sof­teye­li­ner und betonte Lip­pen­kon­tu­ren im Zentrum.

Sie­ben Mes­se­hal­len tei­len sich 1.200 Aus­stel­ler oder Mar­ken aus 36 Län­dern auf der Beauty (22.–24. März) mit 430 Aus­stel­lern oder Mar­ken aus 19 Län­dern auf der Top Hair (23.–24. März). Dabei kön­nen beide Mes­sen auf pro­mi­nente Unter­stüt­zung ver­wei­sen. Patrick Came­ron, Philip Foresto und Sean Godard haben sich für die Top Hair ange­kün­digt. Auf der Beauty wer­den Amira Pocher, Schau­spie­ler Kars­ten Speck und Harald Glööck­ler erwar­tet. Dar­über hin­aus bie­tet die Fach­messe jede Menge Semi­nare, Work­shops und Mög­lich­kei­ten zur Weiterbildung.

Achja, die weni­gen Trends und Tipps bei männ­li­chen Haar­mo­den fal­len natur­ge­mäß immer noch gerin­ger aus. Aller­dings, und das war doch sehr über­ra­schend, kehrt der Mit­tel­schei­tel zurück. Was noch erträg­lich wäre im Ver­gleich zu einem ande­ren Trend, woran der Autor zu sei­nen Leb­zei­ten nie gedacht hätte: Die Rück­kehr der „Vokuh­ila“.

Text: Man­fred Fammler