Ronya Oth­mann © Paula Winkler

 

Die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düs­sel­dorf hat zum 23. Mal den ange­se­he­nen Düs­sel­dor­fer Lite­ra­tur­preis ver­lie­hen. Mit einem Preis­geld von 20.000 Euro aus­ge­zeich­net wurde in die­sem Jahr die talen­tierte Autorin Ronya Oth­mann, die der­zeit in Leip­zig lebt.

Die Ent­schei­dung fiel nach inten­si­ver Prü­fung durch eine hoch­ka­rä­tige Jury, bestehend aus nam­haf­ten Per­sön­lich­kei­ten der Literaturszene:

  • Frau Dr. Maike Albath, renom­mierte Literaturkritikerin
  • Frau Dr. Sabine Bren­ner-Wilc­zek, Lei­te­rin des Düs­sel­dor­fer Heinrich-Heine-Instituts
  • Frau Doro­thée Coß­mann, Geschäfts­füh­re­rin der Spar­kas­sen-Kul­tur­stif­tung Rheinland
  • Herr Tobias Lehm­kuhl, Literaturkritiker
  • Herr Rudolf Mül­ler, Inha­ber der Buch­hand­lung Mül­ler & Böhm
  • Herr Michael Ser­rer, Lei­ter des Lite­ra­tur­bü­ros NRW
  • Herr Dr. Hubert Win­kels, renom­mier­ter Literaturkritiker

Tobias Lehm­kuhl, Mit­glied der Jury, hob in sei­ner Begrün­dung beson­ders Ronya Oth­manns Werk “Vier­und­sieb­zig” her­vor. In die­sem doku­men­ta­ri­schen Roman beleuch­tet Oth­mann auf ein­drucks­volle und erschüt­ternde Weise den Völ­ker­mord an den Jesi­den durch den Isla­mi­schen Staat. Als Toch­ter einer deut­schen Mut­ter und eines jesi­di­schen Vaters geht sie ihrer eige­nen Her­kunfts­ge­schichte nach, rekon­stru­iert den Her­gang des Geno­zids in der Shin­gal-Region und erzählt von den Schick­sa­len der Ver­trie­be­nen und Ver­sklav­ten. Durch inten­sive Beschrei­bun­gen der Land­schaft und der jesi­di­schen Kul­tur schafft sie ein ein­zig­ar­ti­ges lite­ra­ri­sches Doku­ment, das die Grau­sam­keit des Geno­zids im 21. Jahr­hun­dert reflektiert.

Ronya Oth­mann, 1993 in Mün­chen gebo­ren, ist bereits für ihr viel­sei­ti­ges lite­ra­ri­sches Schaf­fen mehr­fach aus­ge­zeich­net wor­den. Neben dem Mara-Cas­sens-Preis für ihren Roman “Die Som­mer” erhielt sie unter ande­rem den Lyrik-Preis des Open Mike und den Publi­kums­preis des Inge­borg-Bach­mann-Wett­be­werbs für einen Aus­zug aus “Vier­und­sieb­zig”.

Die offi­zi­elle Preis­ver­lei­hung fin­det am Mitt­woch, den 16. Okto­ber 2024, um 19:00 Uhr im Forum der Stadt­spar­kasse Düs­sel­dorf statt. Wei­tere Infor­ma­tio­nen zur Anmel­dung für die­ses Event wer­den recht­zei­tig von der Spar­kasse bereitgestellt.

Der Düs­sel­dor­fer Lite­ra­tur­preis zeich­net Autorin­nen und Autoren aus, deren deutsch­spra­chi­ges lite­ra­ri­sches Werk inhalt­lich oder for­mal Bezug auf andere Künste nimmt. Unter den bis­he­ri­gen Preis­trä­gern fin­den sich pro­mi­nente Namen wie Patrick Roth, Chris­toph Peters, oder Emine Sevgi Özda­mar. Mit der Ver­lei­hung des Prei­ses an Ronya Oth­mann wird ein­mal mehr die Viel­falt und Qua­li­tät der deutsch­spra­chi­gen Lite­ra­tur­szene gewürdigt.

 

Werbung

Wer­bung bitte klicken