Bilk ist anders. Das spürt man sofort – nicht nur an den Cafés, den klei­nen Läden oder dem leben­di­gen Trei­ben auf den Stra­ßen. Es ist vor allem die Offen­heit für Kunst und Kul­tur, die den Düs­sel­dor­fer Stadt­teil von ande­ren unter­schei­det. Ein Bei­spiel dafür ist das Fes­ti­val Jazz City Bilk, das in die­sem Jahr vom 15. bis 18. Mai nicht nur Jazz­fans begeis­tert, son­dern dem Vier­tel auch ein musi­ka­li­sches Denk­mal setzt: die „Bilk Suite“, kom­po­niert von Saxo­pho­nist Wolf­gang Schmidtke.

Die Suite ist Teil des außer­ge­wöhn­li­chen Pro­jekts „Die Frage der Zeit“, das Jazz und Bal­lett in einem expe­ri­men­tel­len Dia­log ver­eint. Vier Jazz­mu­si­ker und das Bal­lett der Deut­schen Oper am Rhein wagen sich dabei an eine Urauf­füh­rung, die das Span­nungs­feld zwi­schen Struk­tur und Impro­vi­sa­tion aus­lo­tet. Zu sehen ist das Spek­ta­kel am 17. Mai im Bal­lett­zen­trum an der Mero­win­ger­straße, gleich zwei­mal: um 16.30 Uhr und um 19.30 Uhr.

Plakat zum Festival

Das Fes­ti­val, das im letz­ten Jahr mit rund 1200 Zuschau­ern über­ra­schend erfolg­reich gestar­tet ist, wächst 2025 wei­ter. Neben eta­blier­ten Spiel­or­ten wie der Jazz Schmiede, dem Aache­ner Platz, dem Metro­pol Kino und dem Bil­ker Bun­ker kom­men neue Orte wie das Modi­gliani und die Buch­hand­lung BiBa­BuZe hinzu. Jazz­freunde kön­nen sich auf ein lan­ges Wochen­ende vol­ler Ent­de­ckun­gen freuen – musi­ka­lisch, kul­tu­rell und menschlich.

Ein Höhe­punkt ist sicher die Open-Air-Bühne am Kirch­platz, wo am Sams­tag (17. Mai) zwi­schen 13 und 22 Uhr drei Bands – Upper Gate Quin­tett, HSD Big Band und Rumba Gitana – das Publi­kum mit­neh­men auf eine Reise von Bebop über Big-Band-Sounds bis zu feu­ri­gen Latin-Klän­gen. Und das Ganze bei freiem Eintritt.

Der Frei­tag (16. Mai) in der Jazz Schmiede steht ganz im Zei­chen von Oscar Peter­son – oder zumin­dest sei­nes Geis­tes: Marian Petrescu, Rumä­ni­ens vir­tuo­ser Pia­nist, inter­pre­tiert den Stil des Jazz­gi­gan­ten auf beein­dru­ckende Weise. Am Sams­tag folgt dann ein wei­te­res High­light mit der kana­di­schen Gitar­ris­tin Joce­lyn Gould, die ihr Instru­ment zwi­schen Wes Mont­go­mery und Joe Pass schwe­ben lässt.

Auch der Sonn­tag (18. Mai) hat es in sich: Von 12 bis 17 Uhr zei­gen Phil­ipp van Endert und Phil­ipp Wis­ser im Bür­ger­haus Bilk, was man aus sechs Sai­ten alles her­aus­ho­len kann. Wer es lie­ber psy­che­de­lisch mag, sollte sich Tie­fen­broich Under­ground (16. Mai, 19 Uhr, Salz­mann­bau) nicht ent­ge­hen las­sen. Und Nost­al­gi­ker kom­men bei Lex Eazy & The Mambo Club (17. Mai, 11.30 Uhr, Aache­ner Platz) auf ihre Kos­ten – mit einem Augen­zwin­kern in Rich­tung Fern­seh­mu­sik der 70er und 80er.

Flan­kiert wird das Fes­ti­val von zwei beson­de­ren Rah­men­ver­an­stal­tun­gen: Jens Prüss liest am Don­ners­tag (15. Mai, 19.30 Uhr, BiBa­BuZe) aus der Geschichte des Jazz. Zum Aus­klang gibt’s am Sonn­tag­abend (18. Mai, 20.30 Uhr, Metro­pol Kino) ein Jazz-Quiz mit Wolf­gang Eich­ler – und den Film­klas­si­ker „Jazz an einem Som­mer­abend“.

Bilk atmet Jazz. Mehr denn je.