
von links nach rechts: Tim Loppe (naturstrom), Mirjam Schenke (RCU), Dominic McVey (Postcode Lotterie), Julia Wendlandt (RCU), Josef Hinkel (Bürgermeister Düsseldorf), Joachim Umbach (RCU) © RCU
Nach dem Scheitern des UN-Plastikabkommens rückt der RhineCleanUp-Tag am 13. September 2025 in den Fokus.
Die Düsseldorfer Umweltinitiative RhineCleanUp (RCU) macht seit 2018 auf die globale Vermüllung aufmerksam. Über 3.000 Tonnen Abfall wurden seither von Tausenden Freiwilligen an Rhein und weiteren 30 Flüssen gesammelt. Ziel ist nicht nur die Müllbeseitigung, sondern vor allem die Bewusstseinsbildung.
Globale Dimension
In den Ozeanen schwimmen bereits mehr als 150 Millionen Tonnen Plastik. Jährlich kommen über Flüsse weitere 8 bis 12 Millionen Tonnen hinzu. Nach dem Scheitern des UN-Abkommens zur Plastikreduktion und angesichts der Prognose, dass sich die Plastikproduktion bis 2060 verdreifachen wird, fordert RCU mit dem „Düsseldorfer Appell“:
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sortenrein trennbare Produkte,
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verpflichtende Rücknahmesysteme,
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längere Nutzung von Kunststoffen,
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Verbot von Einwegplastik und Förderung von Mehrweg.
RCU-Gründer Joachim Umbach betont: „Es geht nicht um Plastikfeindlichkeit, sondern um klare Regeln für den gesamten Lebenszyklus.“
Aktionen 2025
Am Samstag, 13. September 2025, sind von 10 bis 13 Uhr wieder Tausende Helfer im Einsatz. In Düsseldorf haben sich über 30 Gruppen entlang des Rheins angemeldet, dazu mehrere an der Düssel.
Besonderheiten in diesem Jahr:
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Politische Challenge: Auf den Oberkasseler Rheinwiesen treten Parteien einen Tag vor der NRW-Kommunalwahl gegeneinander an.
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Mülltrennung: An der Oberkasseler Brücke wird erstmals nach Materialien sortiert.
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Prominente Unterstützung: Model und RCU-Botschafterin Anna Hiltrop organisiert am 12. September eine Aktion im Medienhafen. Ebenfalls am Vortag beteiligt sich Fortuna Düsseldorf mit Jugendmannschaften.
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Politische Präsenz: Die Umweltministerinnen von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz reinigen am 13. September gemeinsam die Ufer in Mannheim und Ludwigshafen.
Im Vorjahr beteiligten sich rund 600 Initiativen mit 50.000 Menschen. Umbach: „Unsere Helfer sind die wahren Helden – sie handeln statt zu klagen.“
Unterstützung
Hauptförderer bleibt die Deutsche Postcode Lotterie, die das Projekt finanziell trägt und selbst Teams stellt. naturstrom stellt Müllsäcke aus Recyclingmaterial und unterstützt organisatorisch, ebenso die Awista Kommunal GmbH mit Personal und Fahrzeugen.
Mit dem Slogan „Nicht alle Superheroes tragen Capes – unsere tragen Handschuhe“ wirbt RCU für Engagement. Informationen zur Teilnahme gibt es unter www.rhinecleanup.org