v.l.: Immanuel Bär (ProSec GmbH, Mitglied der Bundesfachkommission Cybersecurity), Timo Greinert (Vize-Baas der Düsseldorfer Jonges) und Jochen Börgmann (Börgmann & Bloemers) © LB / Olaf Oidtmann

v.l.: Imma­nuel Bär (Pro­Sec GmbH, Mit­glied der Bun­des­fach­kom­mis­sion Cyber­se­cu­rity), Timo Grei­nert (Vize-Baas der Düs­sel­dor­fer Jon­ges) und Jochen Börg­mann (Börg­mann & Bloe­mers) © LB / Olaf Oidtmann

 

Ethi­cal Hacker zeigt den Düs­sel­dor­fer Jon­ges, wie ver­letz­lich unsere digi­tale Welt ist

Beim Hei­mat­abend der Düs­sel­dor­fer Jon­ges am Diens­tag, den 28. Okto­ber, im Hen­kel-Saal stand die digi­tale Sicher­heit im Mit­tel­punkt. Unter dem Titel „Cyber­war und digi­tale Resi­li­enz – Chance oder Gefahr?“ gewährte der Ethi­cal Hacker Imma­nuel Bär von der Pro­Sec GmbH sei­nen Zuhö­rern einen rea­lis­ti­schen Blick hin­ter die glän­zende Fas­sade der Digi­ta­li­sie­rung – und zeigte, wie schnell Bequem­lich­keit zur Sicher­heits­lü­cke wer­den kann.

Live-Ein­blick in die Schat­ten­sei­ten des Netzes

Mit weni­gen Klicks öff­nete Bär auf der Lein­wand den Live­stream ver­schie­de­ner, frei zugäng­li­cher Web­cams – dar­un­ter Bil­der aus einer Metz­ge­rei oder einer pri­va­ten Hof­ein­fahrt. Kein Pass­wort, keine Spe­zi­al­soft­ware: allein feh­lende Absicherung.

Die Demons­tra­tion sorgte für ungläu­bi­ges Stau­nen im Saal und machte deut­lich, wie leicht­fer­tig viele Men­schen ihre Tech­nik ins Netz stel­len – oft ohne zu wis­sen, dass sie damit unbe­ab­sich­tigt Ein­bli­cke in ihr Leben gewähren.

„Sol­che Bei­spiele zei­gen, dass digi­tale Schwach­stel­len sel­ten aus genia­len Hacker­tricks ent­ste­hen, son­dern aus mensch­li­cher Nach­läs­sig­keit“, erklärte Bär.

Resi­li­enz beginnt im Kopf

Für Bär ist Sicher­heit vor allem eine Frage des Bewusst­seins: „Resi­li­enz ist keine Soft­ware – sie ent­steht in den Köp­fen“, betonte er.
Mit die­ser Hal­tung rückte er den Men­schen ins Zen­trum der digi­ta­len Schutz­stra­te­gie. Denn jedes unbe­dachte Tei­len von Infor­ma­tio­nen, jedes ver­ges­sene Update oder unsi­chere Pass­wort könne Angrei­fern Tür und Tor öffnen.

Auch Jochen Börg­mann, der den Kon­takt zu Bär her­ge­stellt hatte, bekräf­tigte die­sen Gedan­ken: „Resi­li­enz ent­steht nicht erst nach einem Angriff, son­dern bevor er pas­siert.“ Das bedeute, sich aktiv vor­zu­be­rei­ten, bevor etwas schief­läuft – in Unter­neh­men ebenso wie im pri­va­ten Umfeld.

All­täg­li­che Schwach­stel­len – und was sie verraten

Anhand rea­ler Fälle aus sei­ner Arbeit erläu­terte der IT-Spe­zia­list typi­sche Angriffspunkte:

  • schlecht gesi­cherte WLAN-Verbindungen,

  • öffent­lich zugäng­li­che Systemkomponenten,

  • arg­lose Social-Media-Beiträge,

  • und mani­pu­la­tive Social-Engineering-Methoden.

„Hacken ist heute oft kein Kunst­stück mehr“, warnte Bär. Viele Betriebe hiel­ten sich für gut gerüs­tet, doch die Pra­xis zeige: Das sub­jek­tive Sicher­heits­ge­fühl sei meist grö­ßer als der tat­säch­li­che Schutz.

Digi­tale Ver­ant­wor­tung geht uns alle an

Dass Cyber­si­cher­heit nicht nur ein Thema für IT-Abtei­lun­gen ist, son­dern für die gesamte Gesell­schaft, wurde am Abend deut­lich.
„Cyber­crime betrifft uns alle – im Beruf wie zuhause“, sagte Timo Grei­nert, Vize-Baas der Düs­sel­dor­fer Jon­ges und Orga­ni­sa­tor des Abends. „Wir woll­ten mit die­ser Ver­an­stal­tung zei­gen, dass digi­tale Ver­ant­wor­tung im All­tag beginnt. Jeder Ein­zelne kann einen Bei­trag leis­ten, indem er bewuss­ter mit Tech­nik umgeht.“

Fazit: Auf­klä­rung als bes­ter Schutz

Der Hei­mat­abend im Hen­kel-Saal zeigte ein­drucks­voll, dass digi­tale Resi­li­enz mehr ist als ein tech­ni­sches Schlag­wort. Sie bedeu­tet Wach­sam­keit, Bil­dung und Eigenverantwortung.

Die Bot­schaft des Abends war klar: Nur wer ver­steht, wie Angriffe ent­ste­hen, kann sich wirk­sam davor schüt­zen. Digi­ta­li­sie­rung ist kein Risiko – solange der Mensch das schwächste, aber zugleich lern­fä­higste Glied in der Kette bleibt.

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