
St. Martin teile seinen Mantel © Lokalbüro
Am Abend erstrahlte die Altstadt in bunten Laternen, Kinderstimmen erfüllten die Straßen mit dem Lied „Sankt Martin, Sankt Martin“. Der traditionelle Martinszug zog durch Düsseldorf – ein Fest der Lichter, der Musik und der Mitmenschlichkeit.
Pünktlich um 17:00 Uhr setzte sich der Zug vom Stiftsplatz aus in Bewegung. Hunderte Kinder mit selbstgebastelten Laternen begleiteten Sankt Martin hoch zu Ross, der in seinem roten Mantel würdevoll durch die Gassen ritt. Über die Ratinger Straße und die Mühlenstraße führte der Weg hin zum historischen Rathaus, wo einer der emotionalsten Momente des Abends auf die Besucher wartete.
Mantelteilung vor dem historischen Rathaus
Vor dem alten Rathaus, mitten auf dem festlich erleuchteten Marktplatz, fand gegen 17:30 Uhr die feierliche Mantelteilung statt – jenes berührende Symbol der Nächstenliebe, das den Kern der Martinslegende bildet. In eindrucksvoller Kulisse, eingerahmt von der Fassade des Rathauses und dem Reiterstandbild Jan Wellems, teilte Sankt Martin seinen Mantel mit einem frierenden Bettler.
Ein Bläserensemble begleitete die Szene mit warmen, getragenen Tönen. Für viele Zuschauer – besonders die Kinder – war dieser Augenblick der Höhepunkt des Abends. „Es war wieder etwas Besonderes, diese Geschichte live zu erleben“, berichtete eine Mutter, die mit ihrer Familie aus Oberkassel gekommen war.
Musik, Licht und Gemeinschaft
Nach der Mantelteilung zog der Zug weiter zum Burgplatz, wo eine zweite, kleinere Zeremonie stattfand. Die Stimmung blieb festlich und zugleich besinnlich. Die Laternen spiegelten sich im Kopfsteinpflaster, und der Duft von Brezeln und Kinderpunsch lag in der Luft.
Organisiert wurde der Zug von der Vereinigung der Freunde des Martinsfestes e. V., die in diesem Jahr ein rundes Jubiläum feierte: Seit 100 Jahren führt der Düsseldorfer Martinszug durch die Altstadt – ein lebendiges Stück Tradition, das Generationen verbindet.
Ein Abend voller Wärme
Als die letzten Laternen langsam erloschen, blieb der Zauber des Abends spürbar. Kinder hielten ihre kleinen Lichter fest, Eltern lächelten, und über der Altstadt lag ein Gefühl von Wärme, das über das Martinsfeuer hinausreichte.
So endete der Martinszug auch in diesem Jahr – mit Licht, Musik und der Erinnerung an eine Tat der Menschlichkeit, die noch lange nachklang.



