
Abschluss des 2. Bauabschnitts zum naturnahen Ausbau der Südlichen Düssel in Vennhausen © Landeshauptstadt Düsseldorf / David Young
Die Südliche Düssel wird naturnah ausgebaut: Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Stadtkämmerin Dorothée Schneider und Frank Heuner, technischer Leiter des Stadtentwässerungsbetriebs Düsseldorf (SEBD), präsentierten am Freitag, 27. Juni 2025, den Abschluss des zweiten Bauabschnitts in Vennhausen und pflanzten einen ersten symbolischen Baum. Vor Ort wurden auf 750 Metern das Flussbett umgestaltet und die Wasserführung optimiert. Im Herbst werden weitere Bäume und Sträucher gepflanzt, unter anderem Weiden, Eichen, Schwarzpappel, Ulmen und verschiedene Kirschbäume.
“Mit dem naturnahen Ausbau der Südlichen Düssel schaffen wir nicht nur wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern stärken auch den Hochwasserschutz für die Menschen in Vennhausen”, sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. “Das Projekt zeigt, dass wir ökologische Verantwortung und städtische Entwicklung nachhaltig miteinander verbinden.”
Diese “hydromorphologische Maßnahme” ist Teil der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie und trägt dazu bei, die Struktur und das ökologische Gleichgewicht des Flusses zu verbessern. Im Zuge der Arbeiten erhielt die Südliche Düssel ein geschwungenes Bachbett, die Betonsohlschale aus den 1960er Jahren wurde entfernt. Stattdessen wurden eine Niedrigwasserrinne und Flachwasserzonen angelegt. Die Ufer wurden mit Neigungen abgeflacht, an ausgewählten Stellen wurden Steilufer geschaffen. Im Wasser wurden sogenannte “Tothölzer” – Baumstämme und Wurzeln – eingesetzt, um die natürliche Entwicklung zu fördern. Für die Pflege und den Erhalt der ökologischen Vielfalt ist eine regelmäßige Pflege notwendig, um das Eindringen unerwünschter Arten wie Knöterich, Brombeere und Brennnessel zu verhindern.
Ökologischer Mehrwert wird geschaffen Der Umbau schafft neue Lebensräume im Wasser, in der Wasserwechselzone und am Ufer. Die Wasserqualität wird durch die Maßnahmen grundlegend verbessert, etwa durch optimierte Nährstoffverhältnisse und einen höheren Sauerstoffgehalt. Dies fördert die Ansiedlung von Kleinstlebewesen, die wiederum Fischen als Futter dienen. Der ökologische Zustand wird durch ein Monitoring kontinuierlich überprüft. In den Uferbereichen entstehen zudem neue Lebensräume für Vögel, Reptilien und Amphibien.
Der Hochwasserschutz wird verbessert Nach den verheerenden Hochwassern im Jahr 2021 wird durch die Vergrößerung der Überflutungsflächen mehr Raum für Wasser geschaffen, sodass es bei Hochwasser nicht mehr so schnell über die Ufer tritt. Insgesamt wurden im zweiten Bauabschnitt etwa 12.000 Kubikmeter Bodenmaterial entnommen und abtransportiert. Die größeren Rückhalteflächen sorgen dafür, dass potenzielles Hochwasser abgeschwächt wird. Entlang des Reichenbacher Weges sowie in den angrenzenden Wohngebieten am Mündrathweg und Jenaer Weg entstanden Hochwasserschutzwände, die mindestens vor einem 100-jährigen Hochwasser schützen. Die Wände wurden teilweise erdüberdeckt und verklinkert, sodass sie sich optisch in die Umgebung einfügen.
Die Südliche Düssel in Vennhausen ist zudem ein Naherholungsgebiet, das durch einen bachbegleitenden Fuß- und Radweg “erlebbar” gemacht wurde.
Aktuelles und Ausblick Häufige Regenfälle in 2024 erschwerten die Arbeiten. Dennoch wurde der Zeitplan eingehalten. Gewässer, Hochwasserschutz und Wege sind fertiggestellt. Es stehen lediglich kleine Restarbeiten aus. Die Brücke “Mündrathweg” wurde vom Amt für Brücken‑, Tunnel- und Stadtbahnbau im Rahmen des Zeitfensters dieser Baustelle zurückgebaut. Ein Ersatzneubau ist in Planung.
Der dritte Bauabschnitt Der dritte und letzte Abschnitt dieser Baumaßnahme wird voraussichtlich Ende 2027 starten und bis Anfang 2029 dauern.
Betroffen ist der Bereich Kamper Weg bis zur Bahnlinie in Eller. Die Vorbereitungen laufen bereits. Aktuell werden Baugrunduntersuchungen sowie eine artenschutzrechtliche Kartierung durchgeführt. Die Vermessung und die hydraulischen Berechnungen (Berechnung von Wasserständen) finden aktuell ebenfalls statt, was zur Ausführungsplanung führt. Bis zum Baubeginn wird noch die Kampfmittelsondierung vorgenommen und die Bauverträge vorbereitet.
Die Kosten belaufen sich insgesamt auf etwa drei Millionen Euro. Durch Fördergelder werden voraussichtlich 80 Prozent der Kosten vom Land NRW übernommen, die weiteren 20 Prozent trägt die Landeshauptstadt Düsseldorf.