Rhein bei Düs­sel­dorf / Neuss ++ Dra­ma­ti­scher Was­ser­ret­tungs­ein­satz: Kind im Rhein unter­ge­gan­gen — Umfang­rei­che Such­maß­nah­men © Patrick Schüller

 

Am frü­hen Mitt­woch­abend kam es in Düs­sel­dorf-Him­mel­geist zu einem tra­gi­schen Zwi­schen­fall: Gegen 18:40 Uhr wurde der Feu­er­wehr gemel­det, dass ein Kind bei Rhein­ki­lo­me­ter 729 in den Rhein gera­ten sei und von der Strö­mung abge­trie­ben werde.

Die betrof­fene Stelle liegt an einem belieb­ten Sand­ab­schnitt des Rhein­ufers, der vor allem in den Som­mer­mo­na­ten viele Men­schen anzieht. Sofort rück­ten Ein­satz­kräfte der Feu­er­wehr, der DLRG und der Poli­zei aus. Mit Boo­ten, Tau­chern und Ufer­trupps wurde das Gebiet groß­flä­chig abge­sucht. Die Strö­mung hatte den Jun­gen mut­maß­lich weit in Rich­tung Nor­den gezo­gen, wes­halb die Ret­tungs­kräfte par­al­lel an meh­re­ren Stel­len suchten.

Augen­zeu­gen berich­te­ten, dass das Kind beim Spie­len ins Was­ser gelangt sei und rasch von der Strö­mung erfasst wurde. Trotz des schnel­len Ein­grei­fens und inten­si­ver Bemü­hun­gen musste die Suche gegen 21:15 Uhr erfolg­los abge­bro­chen wer­den. Der Junge bleibt wei­ter­hin ver­misst. Not­fall­seel­sor­ger küm­mer­ten sich um die Ange­hö­ri­gen, die fas­sungs­los am Ufer zurückblieben.

Die­ser Vor­fall reiht sich in eine Serie tra­gi­scher Unfälle am Rhein in die­sem Som­mer ein. Die Ret­tungs­dienste war­nen immer wie­der ein­dring­lich vor dem Baden im Rhein. Die Strö­mung ist unbe­re­chen­bar, unsicht­bare Sog­wir­kun­gen kön­nen auch geübte Schwim­mer mit­rei­ßen. Beson­ders in Berei­chen mit Buh­nen oder in der Nähe von Schif­fen ent­steht große Gefahr.

Allein in die­sem Jahr gab es im Raum Düs­sel­dorf bereits meh­rere töd­li­che Bade­un­fälle. Die Ein­satz­kräfte ver­zeich­nen eine zuneh­mende Zahl von Ret­tungs­ein­sät­zen ent­lang des Flus­ses. Des­halb appel­lie­ren Feu­er­wehr, DLRG und Stadt­ver­wal­tung regel­mä­ßig an die Bevöl­ke­rung, sich nicht im Rhein zu baden. Der Fluss ist kein siche­res Gewäs­ser für Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten im Wasser.

Am Rhein­ufer wur­den bereits mehr­spra­chige Warn­schil­der ange­bracht, um auch Besu­che­rin­nen und Besu­cher ohne Deutsch­kennt­nisse auf die Gefah­ren auf­merk­sam zu machen. Den­noch wird das Risiko häu­fig unterschätzt.

Die Behör­den for­dern ein­dring­lich: Blei­ben Sie an Land – der Rhein ist tückisch und kann bin­nen Sekun­den zur töd­li­chen Falle werden.