Sym­bol­bild Blick auf die Theo­dor-Heuss-Brü­cke © Lokalbüro

 

Neue Mess­ein­rich­tun­gen ermit­teln das Gewicht der Fahr­zeuge, wäh­rend sie dar­über fahren

In den Herbst­fe­rien wird an der Theo­dor-Heuss-Brü­cke gear­bei­tet. Fahr­zeug­waa­gen sol­len zukünf­tig das Gewicht der Autos und Las­ter ermit­teln, wäh­rend sie dar­über fah­ren. Die Arbei­ter sind zu ihrem Ein­bau in einer Fahrt­rich­tung jeweils an einem ver­län­ger­ten Wochen­ende im Ein­satz. In Fahrt­rich­tung Osten wird ab Mitt­woch, 15. Okto­ber, 21 Uhr, bis Sonn­tag, 19. Okto­ber 2025, 21 Uhr, gear­bei­tet. In west­li­cher Rich­tung sind die Arbei­ter von Don­ners­tag, 23. Okto­ber, 21 Uhr, bis Sonn­tag, 26. Okto­ber, 21 Uhr, aktiv. Wäh­rend der Stra­ßen­bau­ar­bei­ten und der Instal­la­tion der Achs­last­mess­bal­ken und Induk­ti­ons­schlei­fen muss die Brü­cke jeweils in eine Fahrt­rich­tung gesperrt wer­den. Dies gilt auch für den zuge­hö­ri­gen Geh- und Radweg.

Als Umlei­tungs­stre­cken sind für die Fahrt­rich­tung Osten der Rhein­al­lee­tun­nel und die Rhein­knie­brü­cke sowie die Ober­kas­se­ler Brü­cke vor­ge­se­hen. Für die Sper­rung der Fahrt­rich­tung Wes­ten wer­den Umlei­tun­gen über die Ober­kas­se­ler Brü­cke und die A44 aus­ge­schil­dert. Auch für die gesperr­ten Geh- und Rad­wege wird jeweils eine Umlei­tung ausgeschildert.

Mit­tels der mit den Fahr­zeug­waa­gen erfass­ten Daten soll der Zusam­men­hang zwi­schen Schwer­last­ver­kehr und der Ent­ste­hung von Ris­sen oder ande­ren Schä­den an der Theo­dor-Heuss-Brü­cke über Monate und Jahre hin­weg bes­ser nach­voll­zo­gen wer­den kön­nen. Das soge­nannte Weigh-In-Motion-Sys­tem besteht aus Mess­bal­ken, die in die Fahr­bahn ein­ge­bracht wer­den, um unter ande­rem die Achs­las­ten der Fahr­zeuge wäh­rend der Fahrt zu ermit­teln. Zusätz­lich wer­den Induk­ti­ons­schlei­fen ein­ge­baut. Die Mess­ein­rich­tung befin­det sich links­rhei­nisch zwi­schen der Stra­ßen­brü­cke Lothar­straße und der Theo­dor-Heuss-Brü­cke. Der Ein­bau des Sys­tems erfolgt in alle vier Fahr­strei­fen. Par­al­lel wird der Asphalt saniert.

Im Gegen­satz zum Sil­hou­et­ten-Blit­zer auf der Josef-Kar­di­nal-Frings-Brü­cke wer­den die durch das “Weigh-in-motion”-System erfass­ten Daten nicht geahn­det. Sie wer­den es viel­mehr erst­mals ermög­li­chen, den Zusam­men­hang zwi­schen Schwer­last­ver­kehr und der Ent­ste­hung von Ris­sen oder ande­ren Schä­den über Monate und Jahre hin­weg bes­ser nach­zu­voll­zie­hen zu kön­nen. Die Arbei­ten sind stark wit­te­rungs­ab­hän­gig, so dass es zu Ter­min­ver­schie­bun­gen kom­men kann.

Hin­ter­grund
Der Rat der Lan­des­haupt­stadt hat im Juli die­ses Jah­res den Ersatz­neu­bau der Theo­dor-Heuss-Brü­cke beschlos­sen. Bis zum Neu­bau muss die Theo­dor-Heuss-Brü­cke als wich­tige Rhein­que­rung wei­ter erhal­ten wer­den. Als die 1957 fer­tig­ge­stellte Brü­cke in Betrieb ging, betrug das Ver­kehrs­auf­kom­men rund 18.000 Fahr­zeuge pro Tag. Der Pla­nungs­an­satz betrug damals bereits 41.000 Fahr­zeuge pro Tag. Die­ser Ansatz wurde jedoch schon vor der Eröff­nung der Rhein­brü­cke A44 bereits im Jahr 2002 mit bis zu maxi­mal 95.000 Fahr­zeu­gen pro Tag weit über­schrit­ten. Das ste­tig gestie­gene Schwer­last­ver­kehrs­auf­kom­men und die gene­rell gestie­ge­nen zuge­las­se­nen Achs- und Gesamt­ge­wichte der Fahr­zeuge füh­ren gegen­über den damals berück­sich­tig­ten Last­an­nah­men zu deut­lich höhe­ren Last­ein­wir­kun­gen auf das Bauwerk.

Die fast 70 Jahre alte Brü­cke wurde bereits im Novem­ber 2019 auf 30 Ton­nen abge­las­tet. Fahr­zeuge mit einem Gewicht von über 30 Ton­nen dür­fen das Bau­werk seit­dem nicht mehr über­que­ren. So soll die stark belas­tete Bau­sub­stanz der Theo­dor-Heuss-Brü­cke noch mög­lichst lange erhal­ten blei­ben. Ins­be­son­dere Schwer­last­fahr­zeuge wir­ken sich durch die über­pro­por­tio­nale Belas­tung viel stär­ker als Pkw auf den Zustand der Brü­cke aus. Die Folge sind bei­spiels­weise Risse, die die Trag­fä­hig­keit und Lebens­dauer der Brü­cke ver­rin­gern und die auf­wen­dig saniert wer­den müssen.