v.l. Phil­ipp Dun­ker­beck, Dr. Dalinc Dere­köy ‑Mus­li­mi­sche Gemeinde‑, Dr. Mar­tin Fri­cke ‑Evan­ge­li­scher Kirchenkreis‑, Jac­ques Tilly ‑Wagenbaumeister‑, Michael N. Szen­tei-Heise — Jüdi­sche Gemeinde- Wal­ter Schu­hen — Brauch­tums­man­an­ger Jüdi­sche Gemeinde — Foto: LOKALBÜRO

 

Vom Düs­sel­dor­fer Rosen­mon­tags­zug geht in weni­gen Wochen eine poli­ti­sche Bot­schaft in die Welt. Zumin­dest im Kar­ne­val kom­men Juden, Mus­lime, Katho­li­ken und Pro­tes­tan­ten unter dem Motto „Gemein­sam jeck“ zusam­men. Die ordi­nier­ten Ver­tre­ter der Düs­sel­dor­fer Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten hat der Künst­ler und Wagen­bauer Jac­ques Tilly als Pup­pen lachend und fried­lich neben­ein­an­der plat­ziert und sie mit Kir­chen­bau­ten umge­ben. Kein Platz für Streit oder gar Hass, heißt die bunte Bot­schaft des Wagens, den die Betei­lig­ten gerade im Ent­wurf prä­sen­tiert haben. „Span­nung löst sich in Humor am bes­ten auf“, sagt Michael Szen­tei-Heise, Ver­wal­tungs­di­rek­tor der 7000 Mit­glie­der zäh­len­den jüdi­schen Gemeinde in Düs­sel­dorf. Sie ist die dritt­größte in Deutschland.

Die Ver­tre­ter der betei­lig­ten Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten erklär­ten über­ein­stim­mend, sie seien sofort auf den Vor­schlag der Juden ein­ge­gan­gen, in die­sem Jahr mit dem Leit­be­griff „Tole­ranz“ einen gemein­sa­men Wagen bauen zu las­sen. Im Vor­jahr hatte die jüdi­sche Gemeinde allein mit einem Wagen an den Schrift­stel­ler Hein­rich Heine erinnert.

Tilly, des­sen jecke Arbei­ten mit poli­ti­schem Biss inzwi­schen welt­weit Beach­tung fin­den, hat seine jüngste Krea­tion „Tole­ranz­wa­gen“ genannt. Dahin­ter hat er die Bot­schaft „Tole­ranz wagen“ versteckt.

65000 Euro kos­tet der Wagen; das Geld soll mög­lichst online von Spon­so­ren auf­ge­bracht wer­den (http://crowdrange.de/jeck). Der Steu­er­be­ra­ter Phil­ipp Dun­ker­beck hat dafür die Platt­form geschaffen.