Jetzt ste­hen Neu­ge­stal­tung und Wie­der­her­stel­lung des Gus­taf-Gründ­gens-Plat­zes, des Umfel­des von Schau­spiel­haus und “Kö Bogen II” sowie der vor­de­ren Scha­dow­straße an

Es geht voran mit dem Groß­pro­jekt Kö-Bogen. Jetzt steht im drit­ten Bau­ab­schnitt die Neu­ge­stal­tung und Wie­der­her­stel­lung des Gus­taf-Gründ­gens-Plat­zes, des Umfel­des von Schau­spiel­haus und “Kö Bogen II” sowie der vor­de­ren Scha­dow­straße zwi­schen Tucht­in­sel und Bleich­straße an. Ver­kehrs­de­zer­nen­tin Cor­ne­lia Zuschke hat am Mon­tag, 15. Juli, über die nächs­ten Schritte informiert.

“Die west­li­che Grenze die­ses Bau­ab­schnit­tes ver­läuft ent­lang der neu erstell­ten Gleis­trasse und Pla­ta­nen­al­lee. Nord­west­lich und nörd­lich schlie­ßen Drei­schei­ben­haus und Hof­gar­ten bezie­hungs­weise der Golt­stein­park an. Im Osten wird das Pro­jekt­ge­biet an die Bleich­straße ange­schlos­sen, wobei der süd­li­che Teil bis zur vor­han­de­nen Bebau­ung auf der Scha­dow­straße reicht. Das Schau­spiel­haus wird zukünf­tig durch die neue Ober­flä­chen­ge­stal­tung des Gus­taf-Gründ­gens-Plat­zes ein­ge­fasst, wodurch die Lage des Schau­spiel­hau­ses auf dem Gus­taf-Gründ­gens-Platz her­vor­ge­ho­ben wird”, betonte die Beigeordnete.

Gus­taf-Gründ­gens-Platz und Umfeld
Der Gus­taf-Gründ­gens-Platz sowie die benach­barte Scha­dow­straße wur­den durch die Bau­stelle der Wehr­hahn-Linie und die Tief­bau­ar­bei­ten im Zuge des Kö-Bogen II in Anspruch genom­men. Nach Abschluss der Arbei­ten an der dor­ti­gen Tief­ga­rage wird nun die Ober­flä­che des Plat­zes samt Umfeld des Schau­spiel­hau­ses und des Kö-Bogen II neu gestal­tet. Zusätz­lich wird auch die süd­li­che Bleich­straße ange­passt. Sie stellt den Anschluss zur Scha­dow­straße dar.

Der Ent­wurf des Büros FSWLA Land­schafts­ar­chi­tek­tur sieht für die neue Gestal­tung ver­schie­dene stadt­bild­ge­stal­tende Ele­mente vor, die eine hohe Auf­ent­halts­qua­li­tät für den neuen Gus­taf-Gründ­gens-Platz mit­brin­gen. Der gesamte Platz bleibt den Fuß­gän­gern vor­be­hal­ten. Die Zufahrt zum Drei­schei­ben­haus wird am Rande der Platz­flä­che und nörd­lich des öst­li­chen Bau­kör­pers des Ingen­ho­ven-Tals ent­lang­ge­führt. Um eine Ver­bin­dung zwi­schen der bereits fer­tig­ge­stell­ten Ober­flä­che im Bereich Kö-Bogen I und der neuen Ober­flä­chen des 3. Bau­ab­schnit­tes her­zu­stel­len, wurde auf die ein­heit­li­che Gestal­tung von Mate­ria­li­tät und Möblie­rung Wert gelegt.

Als Ober­flä­chen­ma­te­rial wird ein hel­ler Guss­asphalt ver­wen­det, wel­cher mit einem farb­lo­sen Bitu­men und hel­len Zuschlag­stof­fen her­ge­stellt wird. Die auf Arbeits­fu­gen beschränkte Ober­flä­che wird flä­chig auf­ge­tra­gen und bie­tet somit eine ein­heit­li­che und rah­mende Platt­form für die Bestands- und Neu­be­bau­ung am Gus­taf-Gründ­gens-Platz. Neben dem neuen Kö-Bogen II, bestehend aus drei Bau­kör­pern, wird auch das Schau­spiel­haus voll­flä­chig ein­ge­fasst. Die ver­schie­de­nen Gebäude wer­den durch die ein­heit­li­che Flä­che ein­ge­fan­gen und bil­den einen neuen Mit­tel­punkt im Stadt­bild. Die Ober­flä­che wird farb­lich an das bereits ver­legte Kö-Bogen Pflas­ter angepasst.

Die Beleuch­tung der Platz­flä­che wird gestal­te­risch gemäß dem Kö-Bogen I fort­ge­führt. Als Grund­be­leuch­tung wer­den die bis­her ver­wen­de­ten Licht­ste­len ein­ge­baut. Zur Abtren­nung zwi­schen Fahr­bahn und Platz­flä­che wer­den Pol­ler mit einem Durch­mes­ser von 1,20 Meter oder 65 Zen­ti­me­ter sowie einer Sitz­höhe von etwa 45 Zen­ti­me­ter plat­ziert. Die Gestal­tung die­ser Pol­ler ori­en­tiert sich an den im Schau­spiel­haus vor­han­de­nen Sitz­ge­le­gen­hei­ten aus Acryl. Etwa ein Drit­tel der Pol­ler wer­den die Platz­be­leuch­tung durch eine ein­ge­baute LED-Leiste ergän­zen, wobei es sich dabei eher um Stim­mungs­licht, als um eine Grund­be­leuch­tung han­delt. Die Platz­be­leuch­tung wird außer­dem auf die Beleuch­tung der umge­ben­den Gebäude abge­stimmt, damit ein schlüs­si­ges und har­mo­ni­sches Gesamt­bild entsteht.

Am öst­li­chen Rand der Platz­flä­che wird eine Baum­in­sel ange­legt. Bei der Gestal­tung des Gus­taf-Gründ­gens-Plat­zes wurde auf eine poten­ti­elle zukünf­tige Nut­zung des Plat­zes, also zum Bei­spiel durch Ver­an­stal­tun­gen, bei denen Stühle auf­ge­stellt wer­den müs­sen, Wert gelegt. Dafür wer­den unter­halb der Platz­ober­flä­che Ver­sor­gungstras­sen erstellt.

Als zen­tra­ler Bestand­teil des Plat­zes wird ein Fon­tä­nen­feld in die Ober­flä­che inte­griert. Um die Nutz­bar­keit der Flä­che zu gewähr­leis­ten, befin­den sich die Fon­tä­nen-Düsen flä­chen­bün­dig in der Ober­flä­che. Die Fon­tä­nen kön­nen beleuch­tet wer­den, das heißt, wenn gewünscht, wird die Brun­nen­an­lage illu­mi­niert. Die Was­ser­zu­fuhr für das Fon­tä­nen­feld erfolgt über eine neu zu errich­tende unter­ir­di­sche Brunnenstube.

Die Möblie­rungs­ele­mente wie Bänke, Leuch­ten, Abfall­be­häl­ter, Pfos­ten und Fahr­rad­bü­gel in einer Son­der­an­fer­ti­gung aus Flach­stahl sind auf­ein­an­der abge­stimmt. Bei der Gestal­tung des Plat­zes wer­den die bereits beim Kö-Bogen I ver­wen­de­ten Fahr­rad­stän­der zum Ein­satz kommen.

Im Rah­men des drit­ten Bau­ab­schnit­tes wer­den für Fuß­gän­ger neue Wege sowohl in Nord-Süd‑, als auch in West-Ost-Rich­tung geschaf­fen. Zwi­schen den bei­den größ­ten Bau­kör­pern des Pro­jekts Kö-Bogen II ergibt sich das soge­nannte Ingen­ho­ven-Tal, das die Haupt­er­schlie­ßung des Gus­taf-Gründ­gens-Platz mit dem Schau­spiel­haus und dem Drei­schei­ben­haus dar­stellt. Ein hap­ti­sches Leit­sys­tem zur Erschlie­ßung des Plat­zes und des Schau­spiel­hau­ses wird nach den gesetz­li­chen Vor­ga­ben ein­ge­setzt. Im Zuge der Erstel­lung der Tief­ga­rage für den Kö-Bogen II wird das Schau­spiel­haus über das bestehende unter­ir­di­sche Ver­bin­dungs­bau­werk zukünf­tig wie­der an die Tief­ga­rage angeschlossen.

Scha­dow­straße zwi­schen Ber­li­ner Allee und Bleich­straße
Die Scha­dow­straße west­lich der Bleich­straße bil­det den Über­gang zwi­schen der Gestal­tung “Kö-Bogen” und “Scha­dow­straße”. Dabei wer­den die Ver­kehrs­be­zie­hun­gen, beson­ders die Anbin­dung des Fahr­rad­we­ges ent­lang der Gleis­trasse, berücksichtigt.

Zwi­schen Ber­li­ner Allee und Bleich­straße erneu­ern die Arbei­ter die Scha­dow­straße kom­plett. Zen­tra­ler Teil der Erneue­rung wird die Gestal­tung der Ost-West-Wege­ver­bin­dung sein, par­al­lel zu der Pla­nung für den öst­li­chen Teil der Scha­dow­straße. Die brei­ten Fuß­gän­ger­wege wer­den im Kö-Bogen-Pflas­ter gehal­ten. Ver­le­ge­mus­ter und Farb­ge­bung blei­ben gleich und schlie­ßen har­mo­nisch an den zwei­ten Bau­ab­schnitt an. Dane­ben gibt es einen Fahr­strei­fen, der auf der gesam­ten Länge neben dem Fuß­weg ver­läuft und sich durch einen dunk­le­ren Ober­flä­chen­be­lag von den Fuß­gän­ger­zo­nen abgrenzt.

Die im west­li­chen Teil der Scha­dow­straße zwi­schen Ber­li­ner Allee und Bleich­straße geplante Bepflan­zung wurde in enger Abstim­mung mit dem Ent­wurf für den öst­li­chen Abschnitt der Archi­tek­ten Bruun & Möl­lers angepasst.

Hin­ter­grund­info: Der Kö-Bogen
Der Bau der Wehr­hahn-Linie brachte den Stein ins Rol­len: Durch die neue zen­trale U‑Bahn-Ver­bin­dung ver­lor der ehe­ma­lige Jan-Wel­lem-Platz seine Bedeu­tung als zen­tra­ler Ver­kehrs­kno­ten­punkt. Mit der Pla­nung auch den Auto­ver­kehr von der frü­he­ren Hoch­straße, dem soge­nann­ten Tau­send­füß­ler, in unter­ir­di­sche Tun­nel zu ver­la­gern, ergab sich die ein­ma­lige Chance für Düs­sel­dorf, das Herz der Stadt neu zu gestalten.

Das Pla­nungs­ge­biet umfasst das nörd­li­che Ende der Königs­al­lee mit dem Cor­ne­li­us­platz, den Über­gang zum Hof­gar­ten, den ehe­ma­li­gen Jan-Wel­lem-Platz, den Scha­dow­platz, die Trasse des Tau­send­füß­lers, den Gus­taf-Gründ­gens-Platz sowie die Scha­dow­straße bis zur Bleich­straße und endet im Süden mit dem Umfeld der Johan­nes­kir­che. Die Tun­nel­bau­ten erstre­cken sich in Nord-Süd-Rich­tung von der Ber­li­ner Allee in Höhe der Immer­mann­straße bis zum Thea­ter­mu­seum auf der Hof­gar­ten­straße. Der Nord-West-Tun­nel zweigt davon in west­li­cher Rich­tung ab und führt auf die Elber­fel­der Straße.

Nach­dem Ende 2016 auch das letzte Teil­stück der ins­ge­samt drei Tun­nel des Kö-Bogens in Betrieb gegan­gen ist, wur­den die Arbei­ten an den zum Teil neu geschaf­fe­nen Frei­flä­chen an der Ober­flä­che begon­nen oder intensiviert.

Ziel war es, bis­her tren­nende Stra­ßen­züge auf­zu­he­ben und neben Stra­ßen- und U‑Bahn auch den Indi­vi­du­al­ver­kehr unter die Erde zu ver­le­gen, um his­to­ri­sche Ver­bin­dun­gen zum Hof­gar­ten wie­der­her­zu­stel­len und die Auf­ent­halts­qua­li­tät in der Innen­stadt zu erhöhen.

Dar­aus erga­ben sich:

  • Der Anschluss der Königs­al­lee an den Hofgarten,
  • eine neue attrak­tive Stadt­kante zum Hof­gar­ten — Libes­kind-Gebäude am Schadowplatz,
  • eine Pla­ta­nen­al­lee nach dem Vor­bild der Rhein­ufer­pro­me­nade vom Hof­gar­ten bis zur Johanneskirche,
  • die Auf­wer­tung des Umfel­des an der Johanneskirche,
  • die Neu­ge­stal­tung von Scha­dow­platz, Gus­taf-Gründ­gens-Platz und Mar­tin-Luther-Platz, sowie ein neuer Platz­raum mit­ten im Plan­ge­biet an der Schadowstraße,
  • die Stär­kung der Scha­dow­straße als attrak­tive Ein­kaufs­zone durch Auf­he­bung der tren­nen­den Wir­kung des Tausendfüßlers.

Die Ver­la­ge­rung des Stra­ßen­ver­kehrs in unter­ir­di­sche Tun­nel machte den Weg frei für eine neue Frei­raum­ge­stal­tung und städ­te­bau­li­che Neu­ord­nung des Pla­nungs­ge­bie­tes. Für diese Auf­gabe wurde 2008/2009 ein städ­te­bau­lich-frei­raum­pla­ne­ri­scher Wett­be­werb durch­ge­führt. Als Sie­ger ging der gemein­same Ent­wurf des Köl­ner Büros Moles­tina Archi­tek­ten und den Pla­nern von FSWLA Land­schafts­ar­chi­tek­tur aus Düs­sel­dorf aus dem Ver­fah­ren hervor.

Nach dem Weg­fall des Tau­send­füß­lers im Früh­jahr 2013 haben sich neue Per­spek­ti­ven auf Schau­spiel­haus und Drei­schei­ben­haus eröff­net. Um die Ziel­set­zun­gen aus dem bis­he­ri­gen Ver­fah­ren zu über­prü­fen, wurde das Gebiet süd­lich des Gus­taf-Gründ­gens-Plat­zes pla­ne­risch noch ein­mal zur Dis­kus­sion gestellt. Die Stadt Düs­sel­dorf beauf­tragte drei Büros mit einer städ­te­bau­li­chen Über­prü­fung der Situa­tion. Der Stadt­rat ent­schied sich im April 2014 für den Ent­wurf von “ingen­ho­ven archi­tects” als Grund­lage für die wei­tere Bearbeitung.