Ein­gang der Not­schlaf­stelle Aldekerkstraße,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Zusätz­lich zum neuen “Not­dach” Alde­kerk­straße wird es an der Schüt­zen­straße eine wei­tere Unter­kunft für woh­nungs­lose Men­schen eröffnet

In Düs­sel­dorf muss nie­mand auf der Straße schla­fen. Noch vor dem Start der Win­ter­not­hilfe (15. Novem­ber) wird eine neue, zen­trale Obdach­lo­sen­un­ter­kunft im ehe­ma­li­gen Cari­tas Haus “Don Bosco” in der Stadt­mitte an der Schüt­zen­straße eröff­net wer­den. Erst am Don­ners­tag, 26. Sep­tem­ber, hat die Stadt­ver­wal­tung an der Alde­kerk­straß­ein einer ehe­ma­li­gen Schule in Heerdt ein neues Ange­bot prä­sen­tiert. In die­sem “nächt­li­chen Not­dach”, das ab Mon­tag, 30. Sep­tem­ber, wie­der täg­lich von 18 bis 8 Uhr geöff­net sein wird, dür­fen auch Hunde mit­ge­bracht wer­den. Die Hilfs­an­ge­bote wur­den den Betrof­fe­nen bereits Mitte Sep­tem­ber durch Street­wor­ker unterbreitet.

Außer­dem ver­an­stal­te­tet das Amt für Migra­tion und Inte­gra­tion am kom­men­den Diens­tag, 1. Okto­ber, einen “Street­work Kon­vent – Düs­sel­dorf gegen Obdach­lo­sig­keit”, bei dem die Part­ner der Stadt ein­ge­la­den sind. Ziel ist es, sicher­zu­stel­len, dass für die anste­hen­den Win­ter­mo­nate aus­rei­chend Maß­nah­men vor­be­rei­tet und getrof­fen wer­den. Gleich­zei­tig ste­hen die Ver­bes­se­rung der Kom­mu­ni­ka­tion bestehen­der und neuer Ange­bote sowie die grund­sätz­li­che Zusam­men­ar­beit im Kampf gegen Woh­nungs­lo­sig­keit auf der Agenda.

Aus Street­work, den Not­schlaf­stel­len, den Fach­be­ra­tungs­stel­len, den Tages­stät­ten und der sta­tio­nä­ren Hilfe sowie den Not­un­ter­künf­ten und auch dem Pro­be­woh­nen konn­ten im ver­gan­ge­nen Jahr ins­ge­samt 379 Men­schen in eine Woh­nung ver­mit­telt wer­den. Trotz­dem leben der­zeit in Düs­sel­dorf meh­rere hun­dert Men­schen dau­er­haft auf der Straße. Circa 400 Men­schen sind in sta­tio­nä­ren Ein­rich­tun­gen der Woh­nungs­lo­sen­hilfe und rund 1.100 Men­schen in städ­ti­schen Not­un­ter­künf­ten unter­ge­bracht — sowohl in Gemein­schafts­un­ter­künf­ten als auch in Ein­zel­woh­nun­gen. Dane­ben ste­hen ganz­jäh­rig rund 140 Plätze in Not­schlaf­stel­len zur Ver­fü­gung. Die Anzahl die­ser Plätze kann bei Bedarf jeder­zeit erwei­tert wer­den. Im Rah­men der huma­ni­tä­ren Hilfe in Höhe von 300.000 Euro wurde auch eine Not­schlaf­stelle und eine Mög­lich­keit für den Tages­auf­ent­halt für Bür­ge­rin­nen und Bür­gern aus EU-Staa­ten, die sonst kei­nen direk­ten Zugang zum Hil­fe­sys­tem haben, in Zusam­men­ar­beit mit der Dia­ko­nie Düs­sel­dorf und den “franz­freun­den” ein­ge­rich­tet. Damit sol­len wei­tere soge­nannte Plat­ten ver­hin­dert werden.

Sowohl tags­über als auch nachts besteht für betrof­fene Per­so­nen ganz­jäh­rig ein umfas­sen­des Unter­brin­gungs­an­ge­bot. Dar­über hin­aus unter­hält die Stadt­ver­wal­tung Gemein­schafts­un­ter­künfte, in denen Men­schen, die der­zeit kei­nen Zugang zum Woh­nungs­markt haben, vor­über­ge­hend abge­schlos­se­nen Wohn­raum fin­den. In die­sen Ein­rich­tun­gen besteht auch die Mög­lich­keit zur Kör­per- und Wäsche­pflege, zur medi­zi­ni­schen Grund­ver­sor­gung und zur Sozi­al­be­ra­tung. Bei der Bera­tung steht die Ver­mitt­lung von Wohn­raum, wie zum Bei­spiel in eine eigene Woh­nung, in eine beson­dere sta­tio­näre Ein­rich­tung oder in eine städ­ti­sche Not­un­ter­kunft, im Vor­der­grund. In den Tages­stät­ten sowie von der Bahn­hofs­mis­sion und der Armen­kü­che wer­den bei Bedarf warme Mahl­zei­ten und warme Getränke angeboten.

Die Arbeit im Kampf gegen Obdach­lo­sig­keit ist klein­tei­lig. Trotz­dem fin­den sich auch immer wie­der Erfolgs­ge­schich­ten wie bei­spiels­weise mit der Gruppe von Über­nach­tern am NRW-Forum, deren Ver­bleib dort nach dem Ende der Win­ter­not­hilfe nicht mehr gedul­det wurde. Diese konn­ten mit Hilfe der sozia­len Beglei­tung durch die Dia­ko­nie Düs­sel­dorf erfolg­reich in ein neues, befris­te­tes, nie­der­schwel­li­ges Wohn­pro­jekt auf­ge­nom­men wer­den. Von den zehn Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner (zwei Frauen und acht Män­ner) sind sie­ben beim Job­cen­ter und ein Bewoh­ner bei der Bun­des­agen­tur für Arbeit ange­bun­den. Zwei Per­so­nen haben eine gering­fü­gige Beschäf­ti­gung auf­ge­nom­men, eine wei­tere Per­son bekam nach einer Pro­be­zeit einen Arbeits­ver­trag im Rah­men der Wie­der­ein­glie­de­rung. Ein Bewoh­ner ist auf­grund einer Arbeits­auf­nahme an den Nie­der­rhein verzogen.

Was tun in aku­ten Notlagen?
Trotz der von der Lan­des­haupt­stadt finan­zier­ten Street­wor­kern, der Infor­ma­tio­nen über Ange­bote für woh­nungs­lose Men­schen durch Ord­nungs- und Ser­vice­dienst, gerade an kal­ten Win­ter­aben­den, kön­nen nicht alle woh­nungs­lo­seen Men­schen von der Annahme der ent­spre­chen­den Ange­bote über­zeugt wer­den. Sie sind daher auch auf die Auf­merk­sam­keit der Mit­men­schen ange­wie­sen. Wenn der Ein­druck besteht, dass Men­schen sich durch den Auf­ent­halt im Freien selbst gefähr­den, sollte eine der fol­gen­den Stel­len infor­miert werden:

Hot­line der Bera­tung für Obdach­lose, Zen­trale Fach­stelle für Woh­nungs­not­fälle: Mon­tag bis Don­ners­tag von 9 bis 15 Uhr, Frei­tag von 9 bis 13 Uhr Tele­fon 0211.8996189

Nacht­un­ter­kunft “Fran­ziska-Scher­vier-Haus” der Ordens­ge­mein­schaft, Kai­sers­wert­her Straße 13 Mon­tag bis Frei­tag von 7 bis 1 Uhr, Wochen­ende und Fei­er­tage von 18 bis 1 Uhr Tele­fon 0211.60283500

Von dort aus wer­den je nach Lage und Ein­satz­zeit ent­we­der die Street­wor­ker, der Ord­nungs- und Ser­vice­dienst (OSD) oder die Poli­zei infor­miert. In einer aku­ten Gefähr­dungs­si­tua­tion sol­len natür­lich unmit­tel­bar Poli­zei und Ret­tungs­dienst geru­fen werden.

Mög­lich­kei­ten des Tages­auf­ent­halts bestehen in fol­gen­den Stellen:

  • “Shel­ter”, Lie­fer­gasse 3 (Koope­ra­tion Stadt und Dia­ko­nie Düs­sel­dorf) täg­lich von 8 bis 18 Uhr Tele­fon 0211.58687880
  • Café-Bis­tro in der Fach­be­ra­tungs­stelle “Hori­zont”, Neus­ser Straße 37 (Koope­ra­tion Stadt und Dia­ko­nie Düs­sel­dorf) mon­tags bis frei­tags von 8 bis 13 Uhr, an Wochen­en­den und Fei­er­ta­gen im Wech­sel mit “Café Pur”,von 8 bis 13 Uhr Tele­fon 0211.3006430
  • “Café Pur”, Harkort­straße 27 (Koope­ra­tion Stadt und Dia­ko­nie Düs­sel­dorf) mon­tags bis frei­tags von 11 bis 17 Uhr, an Wochen­ende und Fei­er­tage im Wech­sel mit “Hori­zont”, von 8 bis 13 Uhr Tele­fon 0211.58086–42/43/45
  • “Café Kola”, Erkra­ther Straße 18 Kon­takt­la­den des Dro­gen­hil­fe­zen­trums für dro­gen­ab­hän­gige Men­schen mon­tags bis frei­tags von 13 bis 16 Uhr, an Wochen­en­den und Fei­er­ta­gen von 12.30 bis 15.30 Uhr Tele­fon 0211 3014460
  • “Tre­be­café”, Köl­ner Straße 148 (Dia­ko­nie Düs­sel­dorf) für Mäd­chen und junge Frauen von 12 bis 26 Jahre mon­tags und diens­tags, von 10 bis 13 Uhr, don­ners­tags bis sonn­tags von 17 bis 20 Uhr Tele­fon 0211.6015331

 

Für Über­nach­tun­gen ste­hen zur Verfügung:

  • Not­schlaf­stelle “Ari­adne” für Frauen, Quer­straße 4 (Koope­ra­tion Stadt und Dia­ko­nie Düs­sel­dorf) mit Tages­auf­ent­halt, mit bis zu 20 Plät­zen, 24 Stun­den geöff­net Tele­fon 0211.5806366
  • Not­schlaf­stelle für Män­ner, Harkort­straße 27 (Koope­ra­tion Stadt und “franz­freunde”) mit Tages­auf­ent­halt, 50 Plätze, 24 Stun­den geöff­net Tele­fon 0211.8766688
  • Nacht­un­ter­kunft Kai­sers­wert­her Straße im “Fran­ziska-Scher­vier-Haus”, Kai­sers­wert­her Straße 13 (“franz­freunde) 42 Plätze Tele­fon 0211.60283500
  • “Sleep-In”, Erkra­ther Straße 18 (Dro­gen­hil­fe­zen­trum) Öff­nungs­zeit von 21 bis 11 Uhr, 19 Plätze Tele­fon 0211.301446330
  • “Knackpunkt”,Grupellostraße 29 (SKFM) für Mäd­chen und junge Frauen bis 26 Jahre, 8 Plätze, Auf­nahme von 21.30 bis 1 Uhr Tele­fon 0211.359243