Demo Gas­la­ter­ner 12,05,2015 Foto: Privat

 

 

Elf Jahre hat es gebraucht, jetzt ist der Streit­fall ent­schie­den. Die NRW-Lan­des­haupt­stadt erhält 10 000 von 17 000 Gas­la­ter­nen. Dass große Teile der Bür­ger­schaft ihren gewähl­ten Rats­ver­tre­tern erst zei­gen muss­ten, dass und warum man die alten Later­nen nicht dem Rechen­stift opfern darf, ohne das Stadt­bild schwer zu beschä­di­gen, spricht gegen beacht­lich große Teile des Stadt­ra­tes. Und zeigt zugleich, dass man mit Mut und Zähig­keit am Ende viel errei­chen kann. Die Jon­ges waren von Beginn an mit an der Front. Als ich 2010 der ers­ten Arbeits­gruppe Gas­la­ter­nen bei den Jon­ges bei­trat hätte ich nie gedacht was für ein Enga­ge­ment nötig ist um die­ses ein­zig­ar­tige Indus­trie­denk­mal zu erhalten.Die ehe­ma­li­gen Vor­stände wer­den sich gut erin­nern, weil der Kampf Ner­ven gekos­tet hat.

Der Streit­fall ist mit uner­war­te­ter Ein­mü­tig­keit im Stadt­rat zu Ende gegan­gen. Wir zäh­len dort jetzt viele Bekehrte. Respekt. Dazu zu ler­nen ist keine Schande. Mag gut sein, dass ein Wis­sen­schaft­ler sich die­ses Bei­spiels für ein Stück kom­mu­na­ler Demo­kra­tie mal im Rah­men einer Examens­ar­beit annimmt. Schon mit dem Akten­stu­dium wird er über eine lange Stre­cke beschäf­tigt sein.

Er wird dabei nicht nur auf krea­tive Men­schen mit gro­ßem Kämp­fer­her­zen sto­ßen, son­dern auch auf Men­schen, die mit aller­lei schnö­den Tricks und Rechen­kunst­stü­cken daher­ka­men und nicht begrif­fen, dass man das Gesicht einer Stadt nicht ohne Not beschä­di­gen darf. Die Geschichte der Gas­la­ter­nen in Düs­sel­dorf ist eine Geschichte der Liebe zu „mei­ner Stadt“, nicht die des Rechen­stif­tes. Die Liebe hat gesiegt, das ist die Bot­schaft. Mit Sach­ver­stand und Lei­den­schaft hat die Stadt­ver­wal­tung und die Stadt­ge­sell­schaft mit viel Geschick ein Allein­stel­lungs­merk­mal unse­rer Hei­mat­stadt zu einem guten Ende gebracht. Ein zwei­tes Mal: Respekt.

Ein gro­ßer Dank gilt der Initia­tive Düs­sel­dor­fer Gas­licht „Bürger*innen für den Erhalt aller Gas­la­ter­nen“, allen Bür­ger und Hei­mat­ver­ei­nen, den Stadt­wer­ken und allen Helfern*innen die sich uner­müd­lich hier­für ein­ge­setzt haben.

Bei­trag von Wolf­gang Rol­s­ho­ven — Baas der Düs­sel­dor­fer Jonges