Foto­credit: Messe Düsseldorf/Ansgar van Treeck

 

 

Stra­te­gi­sches Maß­nah­men­pa­ket für 2021 auf­ge­setzt — Start des Mes­se­jah­res 2021 mit der boot Düs­sel­dorf im April — OB Dr. Ste­phan Kel­ler zum neuen Vor­sit­zen­den des Auf­sichts­ra­tes gewählt

Die Messe Düs­sel­dorf schließt das Geschäfts­jahr 2020 trotz der Aus­wir­kun­gen der Covid-19-Pan­de­mie mit einer nach wie vor star­ken Eigen­ka­pi­tal­quote von knapp 55 Pro­zent ab. Durch soli­des und nach­hal­ti­ges Wirt­schaf­ten in den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat sich das Unter­neh­men finan­zi­elle Spiel­räume geschaf­fen, die sich in der aktu­el­len Lage­be­wäl­ti­gung posi­tiv aus­wir­ken. Dar­über hin­aus begeg­net das Unter­neh­men dem aktu­el­len Pan­de­mie­ge­sche­hen mit einem aus­ge­wo­ge­nen Maßnahmenpaket.

Die Geschäfts­füh­rung der Messe Düs­sel­dorf hat den Auf­sichts­rat in sei­ner heu­ti­gen Sit­zung über die Geschäfts­ent­wick­lung 2020 sowie die Pro­gnose 2021 infor­miert. Die Messe Düs­sel­dorf Gruppe ver­mel­det einen Umsatz von 131,5 Mil­lio­nen Euro, der auf­grund der Aus­wir­kun­gen der Covid-19-Pan­de­mie um 65,3 Pro­zent nied­ri­ger aus­fällt als im Vor­jahr (378,5 Mil­lio­nen Euro). Ähn­lich ver­hält es sich bei der Messe Düs­sel­dorf GmbH, die mit 118,9 Mil­lio­nen Euro 65,4 Pro­zent weni­ger Umsatz als 2019 auf­weist (344 Mil­lio­nen Euro). Der GmbH-Gewinn ist auf ‑64,7 Mil­lio­nen Euro gesun­ken (Vor­jahr 70,6 Mil­lio­nen Euro). Trotz die­ser Ent­wick­lung hat die Messe Düs­sel­dorf GmbH mit 364,3 Mil­lio­nen Euro nach wie vor eine hohe Eigen­ka­pi­tal­de­cke (Vor­jahr 448 Mil­lio­nen Euro). Die Eigen­ka­pi­tal­quote liegt mit 54,8 Pro­zent (Vor­jahr 64 Pro­zent) wei­ter­hin auf einem hohen Niveau.

Neuer Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der gewählt
In der Auf­sichts­rats­sit­zung wurde Dr. Ste­phan Kel­ler, Ober­bür­ger­meis­ter der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, zum neuen Vor­sit­zen­den des Auf­sichts­ra­tes gewählt. Dr. Ste­phan Kel­ler: „Das Jah­res­er­geb­nis fiel ange­sichts von Covid-19 wie erwar­tet nied­ri­ger aus als im Vor­jahr. Des­halb ist es gerade jetzt umso rele­van­ter, dass die Gesell­schaf­ter die nach wie vor wich­tige Markt­po­si­tion der Messe Düs­sel­dorf als Part­ner der Indus­trie sowie ihre finan­zi­elle Sta­bi­li­tät posi­tiv bewer­ten: Sie hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren pro­fi­ta­bel und nach­hal­tig gewirt­schaf­tet, was bei der Bewäl­ti­gung die­ses schwie­ri­gen Jah­res hilft.“

Kel­ler hebt dar­über hin­aus die Bedeu­tung der Messe als Wirt­schafts­mo­tor für den Stand­ort her­vor: „Die zahl­rei­chen aus­ge­fal­le­nen Welt­leit­mes­sen waren nicht nur ein har­ter Ein­schnitt für die Messe Düs­sel­dorf, son­dern ins­be­son­dere für die lokale Wirt­schaft und alle anhän­gen­den Bran­chen. Durch Rei­se­be­schrän­kun­gen konn­ten Aus­stel­ler und Besu­cher nicht anrei­sen, was zu Umsatz­ein­brü­chen in der Gas­tro­no­mie, in der Hotel­le­rie, im Trans­port­we­sen, im Ein­zel­han­del und im Hand­werk führte. Auch des­halb müs­sen wir alles dafür tun, die Corona-Pan­de­mie zu überwinden.“

Geschäfts­füh­rung setzt Maß­nah­men­pa­ket auf
Nach aktu­el­lem Stand pro­gnos­ti­ziert die Messe Düs­sel­dorf GmbH für das Geschäfts­jahr 2021 einen Umsatz von 107,3 Mil­lio­nen Euro und einen Ver­lust von 77 Mil­lio­nen Euro. „Vor dem Hin­ter­grund der nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen der Covid-19-Pan­de­mie auf die Mes­se­bran­che set­zen wir auf lang­fris­tig wir­kende, stra­te­gi­sche Maß­nah­men, um dem aktu­ell coro­nabe­ding­ten Rück­gang der Geschäfts­ent­wick­lung nach­hal­tig und bestands­si­chernd zu begeg­nen“, unter­streicht Wolf­ram N. Die­ner, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der Messe Düsseldorf.

Zen­tra­les Ziel sei die Siche­rung der Liqui­di­tät, betont Bern­hard J. Stem­pfle, Geschäfts­füh­rer Finan­zen & Infra­struk­tur. So wird die Kurz­ar­beit vor­erst bis Ende März aus­ge­wei­tet, Neu­ein­stel­lun­gen und Nach­be­set­zun­gen pau­sie­ren, befris­tete Ver­träge lau­fen aus und über lang­fris­tig wirk­same Alters­teil­zeit­mo­delle wird bera­ten. Zudem wer­den wei­tere geplante Bud­gets sowie Inves­ti­tio­nen und Instand­hal­tun­gen auf ein ver­tret­ba­res Mini­mum zurück­ge­fah­ren. Die Inves­ti­tio­nen 2020 betru­gen 35,7 Mil­lio­nen Euro (geplant 70 Mil­lio­nen Euro) und die Instand­hal­tun­gen 10,2 Mil­lio­nen Euro. 2021 lie­gen die Inves­ti­tio­nen bei 10,5 Mil­lio­nen Euro und die Instand­hal­tun­gen bei 7,6 Mil­lio­nen Euro.

Vir­tu­elle For­mate ergän­zen Präsenzmessen
Die Messe Düs­sel­dorf baut dar­über hin­aus ihre Geschäfts­fel­der aus, indem sie bei­spiels­weise digi­tale For­mate vor­an­treibt. So fand vom 20. bis 22. Okto­ber 2020 die glass­tec VIRTUAL als ers­tes rein vir­tu­el­les Event der Messe Düs­sel­dorf mit 10.000 Teil­neh­mern aus mehr als 110 Län­dern statt. Im soge­nann­ten Exhi­bi­tion Space prä­sen­tier­ten sich rund 800 Aus­stel­ler aus 44 Län­dern. Das Ange­bot der virtual.MEDICA und virtual.COMPAMED nutz­ten vom 16. bis 19. Novem­ber rund 45.000 Fach­be­su­cher aus 169 Natio­nen; hinzu kamen 1.500 Aus­stel­ler aus 63 Län­dern. Wolf­ram N. Die­ner betont: „Unsere vir­tu­el­len Events zie­hen ein brei­tes inter­na­tio­na­les Publi­kum an. Hier kön­nen Bran­chen­ak­teure aus aller Welt auch in Zei­ten von Corona netz­wer­ken“. Das vir­tu­elle Enga­ge­ment werde sich auch nach der Pan­de­mie aus­zah­len: „Der Trend zur Ver­zah­nung von phy­si­schen und digi­ta­len For­ma­ten setzt sich fort. Wir set­zen auf Hybride Mes­sen – also einen Mix aus der phy­si­schen Ver­an­stal­tung vor Ort und digi­ta­len Ange­bo­ten. Das fes­tigt die füh­rende Posi­tion der Düs­sel­dor­fer Welt­leit­mes­sen als zen­trale Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Infor­ma­ti­ons­platt­form ihrer jewei­li­gen Bran­che – zu den Lauf­zei­ten der Prä­senz­mes­sen und über das ganze Jahr hinweg.“

Mes­sen not­wen­dig für den Re-Start der Wirtschaft
Die Messe Düs­sel­dorf hat ein umfas­sen­des Hygiene- und Infek­ti­ons­schutz­kon­zept auf Grund­lage der Coro­naschutz­ver­ord­nung NRW ent­wi­ckelt, um Prä­senz­mes­sen zu ermög­li­chen. So fand der CARAVAN SALON Düs­sel­dorf vom 4. bis 13. Sep­tem­ber 2020 mit 107.000 Besu­chern als erste deut­sche Groß­messe erfolg­reich nach dem Lock­down im Früh­jahr statt. Hinzu kommt die Gast­ver­an­stal­tung DoKomi der Toch­ter­ge­sell­schaft Düs­sel­dorf Con­gress GmbH, die am 26. und 27. Sep­tem­ber 2020 als Euro­pas größte Anime- und Japan-Expo 28.000 Teil­neh­mer begrüßte.

„Damit haben wir gezeigt: Erfolg­rei­che Mes­sen sind unter größt­mög­li­chem Schutz für alle Betei­lig­ten auch in Corona-Zei­ten mög­lich“, sagt Erhard Wien­kamp, Geschäfts­füh­rer Mes­sen. „Die Ver­an­stal­tun­gen mar­kier­ten den Neu­start des Mes­se­be­trie­bes, den die Wirt­schaft drin­gend braucht. Sie benö­tigt Platt­for­men für Prä­sen­ta­tion, Infor­ma­tion, Aus­tausch und Net­wor­king. Hinzu kom­men zahl­rei­chen Betriebe, die mit den Ver­an­stal­tun­gen zusam­men­hän­gen“, erläu­tert Wien­kamp. Allein das Düs­sel­dor­fer Messe- und Kon­gress­we­sen indu­ziert laut einer Stu­die des Münch­ner ifo-Insti­tuts deutsch­land­weit jähr­lich rund 2,98 Mil­li­ar­den Euro an Umsät­zen (in Düs­sel­dorf: 1,66 Mil­li­ar­den Euro), sichert 27.692 Arbeits­plätze (in Düs­sel­dorf: 16.664) und führt zu steu­er­li­chen Mehr­ein­nah­men von 567 Mil­lio­nen Euro (in Düs­sel­dorf: 36,3 Mil­lio­nen Euro). Ein Drit­tel aller Hotel­über­nach­tun­gen in Düs­sel­dorf gehen auf die Mes­sen und Kon­gresse zurück.

Posi­tive Signale im inter­na­tio­na­len Veranstaltungsgeschäft
Am Stand­ort Düs­sel­dorf fan­den 2020 ins­ge­samt sie­ben Prä­senz­mes­sen mit 5.558 Aus­stel­lern und 534.914 Besu­chern statt – ver­teilt auf vier Eigen­ver­an­stal­tun­gen (boot, Euro­Shop, CARAVAN SALON, Tour­Na­tur) und drei Part­ner- und Gast­ver­an­stal­tun­gen (PSI, Pro­mo­Tex Expo und vis­com). Im Aus­land fan­den ins­ge­samt 16 Ver­an­stal­tun­gen statt, die meis­ten davon in China (7).

Dort ist das Geschäft bereits wie­der ange­lau­fen: Ab Juli 2020 ver­an­stal­tete die Toch­ter­ge­sell­schaft Messe Düs­sel­dorf Shang­hai erfolg­reich sechs Mes­sen mit mehr als 3.200 Aus­stel­lern und 160.000 Fach­be­su­chern. Den Auf­takt machte die 100. China Inter­na­tio­nal Occu­pa­tio­nal Safety & Health Goods Expo (CIOSH) vom 3. bis 5. Juli 2020 als eine der ers­ten Mes­sen Chi­nas nach dem pan­de­mie­be­ding­ten Still­stand mit 1.035 Aus­stel­lern und 21.207 Besu­chern. Es folg­ten die Ein­zel­han­dels­messe C‑star (134 Aus­stel­ler und 9.006 Besu­cher), die wire China und die Tube China (953 Aus­stel­ler und 36.552 Besu­cher), die All in Print China (687 Aus­stel­ler und 70.000 Besu­cher) sowie die Pro­Wine China (400 Aus­stel­ler und 22.542 Aussteller).

Aus­blick 2021: Pla­nungs­si­cher­heit für Kunden
Die Messe Düs­sel­dorf setzt auf den Neu­start des Mes­se­be­trie­bes an ihrer Home­base Ende April 2021. Auf­grund des zuletzt erhöh­ten Covid-19-Infek­ti­ons­ge­sche­hens, der anhal­tend schwie­ri­gen Rei­se­si­tua­tion und diver­ser Bund-Län­der-Ent­schei­dun­gen, wonach Mes­sen vor­erst nicht statt­fin­den kön­nen, hat die Messe Düs­sel­dorf die Mes­sen tasc (19.–20.02.), inter­pack und com­pon­ents (25.02.–03.03.), Energy Sto­rage Europe (16.–18.03.), Euro­CIS (16.–18.03.), Pro­Wein (19.–23.03.) und drupa (20.–28.04) abge­sagt. Die boot Düs­sel­dorf (23.–31.01.) wurde auf den 17. bis 25. April 2021 ver­scho­ben, wäh­rend die ande­ren genann­ten Fach­mes­sen tur­nus­ge­mäß wie­der zu den jeweils nächs­ten geplan­ten Lauf­zei­ten statt­fin­den. „Mit die­sem Schritt ermög­li­chen wir unse­ren Kun­den und Part­nern größt­mög­li­che Pla­nungs­si­cher­heit für 2021 und ver­rin­gern für sie best­mög­lich wirt­schaft­li­che Ein­bu­ßen“, so Wolf­ram N. Die­ner. „Wir sind gut vor­be­rei­tet und gehen davon aus, dass sich im Laufe des kom­men­den Jah­res das all­ge­meine Pan­de­mie­ge­sche­hen und die Rei­se­mög­lich­kei­ten posi­tiv ent­wi­ckeln werden.“

 

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