Ent­wurf der Arbeit “Blick­fang” der Künst­le­rin Bar­bara Wille,©Barbara Wille

Kul­tur­aus­schuss beschließt Rea­li­sie­rung des Wett­be­werbs­bei­trags der Künst­le­rin Bar­bara Wille für das KAP1

Der der­zeit ent­ste­hende neue Kul­turhot­spot am Kon­rad-Ade­nauer-Platz, das KAP1, wird zukünf­tig auf sei­nem Dach von vier gol­de­nen Rah­men gekrönt: Bei den 50 Qua­drat­me­ter gro­ßen Objek­ten han­delt es sich um das Kunst­werk “Blick­fand” von Bar­bara Wille. Die Künst­le­rin reichte ihr Werk im Rah­men des Kunst-am-Bau-Wett­be­werbs KAP1 der Kunst­kom­mis­sion Düs­sel­dorf ein. In sei­ner Sit­zung am Don­ners­tag, 21. Januar, hat der Kul­tur­aus­schuss nun die Rea­li­sie­rung des Kunst­wer­kes beschlossen.

Der Ent­wurf von Bar­bara Wille sieht vier große, gol­den schim­mernde Stahl­rah­men vor, die auf ver­schie­de­nen Tür­men des Daches des KAP1 plat­ziert wer­den sol­len. Sie ragen über die Balus­tra­den der Dächer weit­hin sicht­bar in den Luft­raum hin­aus und sol­len so die Bli­cke der Pas­san­tin­nen und Pas­san­ten fan­gen. Die Künst­le­rin nimmt in ihrer Arbeit die her­aus­ra­gende Bedeu­tung des künf­ti­gen Kul­tur­zen­trums in den Blick. Die schlan­ken Rah­men kon­ter­ka­rie­ren die fast burg­ar­tig mas­sive Anmu­tung des Gebäu­de­kom­ple­xes und ver­an­kern es im Him­mel über der Lan­des­haupt­stadt. Die Rah­men sind viel­deu­tig und uni­ver­sell — sie sym­bo­li­sie­ren Bühne, Fens­ter, Bild und Schild. Die Fer­tig­stel­lung soll mit der Eröff­nung der kul­tu­rel­len Ein­rich­tun­gen abge­schlos­sen sein.

Zur Künst­le­rin: Bar­bara Wille wurde 1961 im süd­hes­si­schen Jugenheim an der Berg­straße gebo­ren. Sie stu­dierte Bil­dende Kunst an der Uni­ver­si­tät Mainz bei Ans­gar Nier­hoff und hatte spä­tere Arbeits­auf­ent­halte u.a. in New York und Paris. Seit 2014 ist sie Pro­fes­so­rin an der Hoch­schule für Bil­dende Künste in Dres­den. Bar­bara Wille lebt und arbei­tet in Ber­lin und Dresden.

Im März 2020 wurde der Kunst-am-Bau-Wett­be­werb für das KAP 1 mit dem Ziel aus­ge­lobt, durch eine künst­le­ri­sche Arbeit einen signi­fi­kan­ten gestal­te­ri­schen Bei­trag zum Gebäude zu leis­ten. Das monu­men­tale frü­here Post­ge­bäude in der Nähe des Haupt­bahn­hofs beher­bergt auf 25.000 Qua­drat­me­tern Flä­che künf­tig die Zen­tral­bi­blio­thek, das Forum Freies Thea­ter (FFT), das Thea­ter­mu­seum, diverse Archive und Büro­ar­beits­plätze für die Stadt­ver­wal­tung. Für die Rea­li­sie­rung des Kunst-am-Bau-Pro­jekts ste­hen finan­zi­elle Mit­tel von bis zu 200.000 Euro zur Ver­fü­gung, davon 150.000 Euro vom Ver­sor­gungs­werk der Zahn­ärzte Nord­rhein (VZN) als Eigen­tü­mer des Gebäu­des. Acht von der Kunst­kom­mis­sion gela­dene Künst­ler bzw. Teams nah­men an dem 1‑stufigen künst­le­ri­schen Wett­be­werb teil. Nach aus­führ­li­chen Bera­tun­gen konn­ten zwei Arbei­ten “Public Spea­ker” von Michael Beut­ler und “Blick­fang” von Bar­bara Wille überzeugen.

Zunächst emp­fahl die Kunst­kom­mis­sion mehr­heit­lich die Rea­li­sie­rung des Ent­wurfs “Public Spea­ker” jedoch unter dem Vor­be­halt, dass nach ein­ge­hen­der Prü­fung keine Gründe gegen die Rea­li­sie­rung spre­chen. Andern­falls emp­fehle die Kunst­kom­mis­sion ein­stim­mig die Umset­zung des Ent­wurfs “Blick­fang”. Die Ver­wal­tung prüfte in Abstim­mung mit dem VZN als Eigen­tü­mer die Rea­li­sier­bar­keit bei­der Arbei­ten. Hier­bei kamen Beden­ken bezüg­lich der Ver­kehrs­si­che­rungs­pflicht zu der Arbeit “Public Spea­ker” auf. Der Ent­wurf von Michael Beut­ler ist die Instal­la­tion eines auf Stel­zen in etwa 16 Meter Höhe thro­nen­den Mini-Häus­chens auf dem Vor­platz am Ein­gangs­be­reich des künf­ti­gen Kul­tur­zen­trums. Um eine Ver­kehrs­si­cher­heit zu gewähr­leis­ten, wären bau­li­che Maß­nah­men erfor­der­lich gewe­sen. So müsste unter ande­rem sogar eine Umzäu­nung des Werks in Erwä­gung gezo­gen wer­den. Dar­über­hin­aus wären erheb­li­che Fol­ge­kos­ten für den Rei­ni­gungs- und Pfle­ge­auf­wand ent­stan­den. Hin­sicht­lich der Umset­zung der Arbeit “Blick­fang” bestan­den keine ver­gleich­ba­ren Beden­ken, so dass sich auf Basis der Prü­fun­gen die Kom­mis­sion daher letzt­end­lich für die Rea­li­sie­rung der Arbeit “Blick­fang” aus­ge­spro­chen hat.

Hin­ter­grund Kunst­kom­mis­sion: Die Kom­mis­sion für Kunst am Bau und im öffent­li­chen Raum der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf (kurz: Kunst­kom­mis­sion) ist das Exper­ten­gre­mium für die Rea­li­sie­rung von Kunst­pro­jek­ten im kom­mu­na­len Auf­trag. Sie berät den Rat der Stadt bei der Ent­schei­dungs­fin­dung und gibt Emp­feh­lun­gen ab, unter ande­rem zur Durch­füh­rung von Wett­be­werbs­ver­fah­ren. Sie stellt Leit­li­nien für kunst­wis­sen­schaft­li­che und künst­le­ri­sche Betrach­tun­gen auf, ent­schei­det über die Pro­jekt­aus­wahl und gibt Rah­men­be­din­gun­gen für die Wett­be­werbe vor. Sie wählt die ein­zu­la­den­den Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus und beschließt über die inhalt­li­che Beglei­tung der Pro­jekte. Die Kunst­kom­mis­sion ist dem Kul­tur­de­zer­nat der Lan­des­haupt Düs­sel­dorf zugeordnet.

 

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