Immer mehr Düs­sel­dor­fer stei­gen aufs Rad und tre­ten in die Pedale. Die 13 Dau­er­zähl­stel­len im Stadt­ge­biet regis­trier­ten im letz­ten Jahr mehr als 7 Mil­lio­nen (7.139.803) Rad­fah­rende. ‚©Sym­bol­bild: Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, Mela­nie Zanin

 

Anteil des Rad­ver­kehrs am inner­städ­ti­schen Ver­kehr mit 19 Pro­zent fast so hoch wie der von Bus­sen und Bahnen

Immer mehr Düs­sel­dor­fer stei­gen aufs Rad und tre­ten in die Pedale. Die 13 Dau­er­zähl­stel­len im Stadt­ge­biet regis­trier­ten im letz­ten Jahr mehr als 7 Mil­lio­nen (7.139.803) Rad­fah­rende. Das sind rund 22 Pro­zent mehr Rad­fah­re­rin­nen und Rad­fah­rer als im Vor­jahr. Und auch die Haus­halts­be­fra­gung 2018 “Mobi­li­tät in Städ­ten- SrV” der tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Dres­den zeigt ein­drucks­voll das starke Wachs­tum, das das Fahr­rad in den letz­ten Jah­ren in Düs­sel­dorf ver­zeich­nen konnte.

Der Anteil beim Rad­ver­kehr ist im inner­städ­ti­schen Ver­kehr mit 19 Pro­zent um 5 Pro­zent stär­ker gewor­den und liegt somit fast auf glei­chem Niveau mit dem ÖPNV, der 21 Pro­zent am Bin­nen­ver­kehr aus­macht. Düs­sel­dorf ist also schon jetzt auch eine Stadt, die aufs Rad­fah­ren setzt. Daher ist ein schnel­ler Aus­bau der Rad­wege einer der wich­tigs­ten Bestand­teile der Ver­kehrs­wende in der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Das Fahr­rad ist eines der wich­ti­gen Ver­kehrs­mit­tel für eine aktive Ver­kehrs­wende in Düs­sel­dorf. Und nur mit gut aus­ge­bau­ten Rad­we­gen, einem star­ken ÖPNV, mehr Park & Ride-Plät­zen und der För­de­rung von kli­ma­freund­li­chen Antriebs­tech­no­lo­gien wer­den wir Düs­sel­dorf auch hier wie­der ganz nach vorne bringen.”

Aktu­ell bekommt Düs­sel­dorf im ADFC Fahr­rad­klima-Test 2020 nur die Schul­note 4,12 und lan­det damit wie­der im unte­ren Drit­tel unter den 14 Groß­städ­ten ab 500.000 Ein­woh­ne­rIn­nen — ver­bes­sert sich nur leicht von Platz 9 auf Platz 8. Auf der Posi­tiv­seite ste­hen laut ADFC jedoch wei­ter­hin die gute Ver­füg­bar­keit von Leih­rä­dern, in Gegen­rich­tung für den Rad­ver­kehr geöff­nete Ein­bahn­stra­ßen und die Ein­schät­zung “Bei uns fah­ren alle Fahr­rad – egal ob alt oder jung”.

“Das Ergeb­nis des Fahr­rad­klima-Tests 2020 für Düs­sel­dorf zeigt ehr­lich auf, wo wir aktu­ell ste­hen und in wel­chen Berei­chen wir in den nächs­ten fünf Jah­ren bes­ser wer­den müs­sen, um bis 2025 die fahr­rad­freund­lichste Groß­stadt in Düs­sel­dorf zu wer­den“, erklärt der Ober­bür­ger­meis­ter. “Wir wol­len und müs­sen beim Aus­bau der Rad­in­fra­struk­tur schnel­ler wer­den und so mehr Men­schen von den Vor­tei­len des Fahr­ra­des als all­tags­taug­li­ches Ver­kehrs­mit­tel über­zeu­gen”, betont Dr. Ste­phan Kel­ler. Er bekräf­tigt: “Kla­res Ziel ist es, die Umset­zung der Rad­ver­kehrs­pro­jekte erheb­lich zu beschleu­ni­gen, die Rad­rou­ten als durch­gän­gige Ach­sen schnell zu rea­li­sie­ren und das Rad­haupt­netz inner­halb der Wahl­pe­ri­ode wei­test­ge­hend fer­tig­zu­stel­len — auch mit Hilfe von Zuwen­dun­gen des Lan­des. Bis 2025 soll Düs­sel­dorf die fahr­rad­freund­lichste Groß­stadt in Deutsch­land wer­den. Der Fahr­rad­klima Test wird dann zei­gen, ob wir die­ses Ziel erreicht habe.”

Schnel­ler Bau von zusam­men­hän­gen­den Radachsen
“Wir arbei­ten an der schnel­len Umset­zung von mehr und zusam­men­hän­gen­den Rad­we­gen für inner­städ­ti­schen Rad­ver­kehr: Dazu gehört das Rad­haupt­netz, aber auch die vier Rad­rou­ten, begin­nend mit der Nord-Süd-Rad­route, die eben­falls dem Ord­nungs- und Ver­kehrs­aus­schuss vor­ge­stellt wur­den”, erklärt Cor­ne­lia Zuschke, Bei­geord­nete für Pla­nen, Bauen, Mobi­li­tät und Grundstückswesen.

Zur Beschleu­ni­gung des Rad­we­ge­baus soll die Stadt­toch­ter IPM in die Bewäl­ti­gung der umfang­rei­chen Auf­ga­ben ein­be­zo­gen und mit der Pla­nung und dem Bau der Nord-Süd-Rad­route beauf­tragt wer­den. Mit der Ein­rich­tung einer Klei­nen Kom­mis­sion Rad­ver­kehr wird die Umset­zung der Rad­ver­kehrs­in­fra­struk­tur kon­se­quent und enga­giert beglei­tet. Sie wird dabei von Vertreterinnen/Vertretern des ADFC und des VCD unterstützt.

Ver­bes­ser­tes Ange­bot bei regio­na­ler Anbindung
Mit der Schaf­fung eines Rad­schnell­we­ges wird das Düs­sel­dor­fer Fahr­rad­netz auch regio­nal ange­bun­den und ermög­licht es Aus- und Ein­pend­lern Düs­sel­dorf mit dem Fahr­rad bes­ser zu errei­chen. 2021 wird mit der kon­kre­ten Pla­nung der ein­zel­nen Abschnitte des Rad­schnell­we­ges Neuss, Düs­sel­dorf, Lan­gen­feld (mit Anschluss Mon­heim) begonnen.

Aus­bau einer attrak­ti­ven und kom­for­ta­blen Radinfrastruktur
“Neben dem Aus­bau des Rad­haupt­net­zes ist die Schaf­fung aus­rei­chen­der Fahr­rad­ab­stell­mög­lich­kei­ten ele­men­ta­rer Bestand­teil der Fahr­rad­för­de­rung in Düs­sel­dorf”, erläu­tert Cor­ne­lia Zuschke wei­ter. Um dem stei­gen­den Bedarf gerecht zu wer­den und den begrenz­ten öffent­li­chen Raum effi­zi­ent zu nut­zen, erar­bei­tet das Amt für Ver­kehrs­ma­nage­ment aktu­ell, gemein­sam mit einem Fach­pla­nungs­büro ein Kon­zept zum “Fahr­rad-Par­ken”. Par­al­lel zur kon­zep­tio­nel­len Pla­nung wird die Initia­tive “Fahr­rad­stell­plätze für Düs­sel­dorf” fort­ge­setzt und Fahr­rad­bü­gel im Stra­ßen­raum auf­ge­stellt. Es enste­hen rund 1.000 Abstell­plätze pro Jahr.

Um spe­zi­ell das Ange­bot für Pend­ler zu ver­bes­sern, arbei­tet die Rhein­bahn in Koope­ra­tion mit der Stadt an der Umset­zung eines umfang­rei­chen Kon­zep­tes, das das Bike & Ride Ange­bot an Hal­te­stel­len in und um Düs­sel­dorf wei­ter aus­bauen soll. Eben­falls wird am Bil­ker Bahn­hof noch in die­sem Jahr mit dem Bau eines voll­au­to­ma­ti­schen Fahr­rad­park­hau­ses begon­nen. Und auch am Kon­rad-Ade­nauer-Platz (Hbf) und am Bahn­hof Ben­rath wird bei den anste­hen­den Pla­nun­gen die Ein­rich­tung wei­te­rer Rad­sta­tio­nen mitgeplant.
Zudem sieht das Kon­zept der Stadt dar­über hin­aus soge­nannte “Mobil­sta­tio­nen” vor, an denen das Rad/­Bike-Sha­ring eine sehr wich­tige Rolle spielt und ver­knüpft es mit wei­te­ren Mobil­an­ge­bo­ten wie dem ÖPNV. Zusätz­lich wer­den auch dort attrak­tive Fahr­rad­ab­stell­mög­lich­kei­ten ent­ste­hen. Dar­un­ter neben kos­ten­lo­sen Fahr­rad­bü­geln auch Fahrradboxen.

Mehr Mit­tel und Per­so­nal für den beschleu­nig­ten Aus­bau der Rad­in­fra­struk­tur Im aktu­el­len Haus­halt wur­den für die ver­stärkte Umset­zung von Rad­we­ge­maß­nah­men zusätz­lich 5 Mil­lio­nen Euro und zusätz­li­ches Per­so­nal­bud­get zur Ver­fü­gung gestellt. Damit ste­hen 2021 3,5 Mil­lio­nen Euro an kon­sum­ti­ven Mit­teln und 5,155 Mil­lio­nen Euro an inves­ti­ven Mit­teln zur Ver­fü­gung. Dar­über hin­aus ste­hen Stell­platz­ab­lö­sungs­be­träge unter ande­rem für den Rad­we­ge­bau zur Ver­fü­gung und es erhö­hen sich die Auf­wen­dun­gen für Rad­we­ge­bau durch Pro­jekte, bei denen 2021 der Aus- und Finan­zie­rungs­be­schluss gefasst wird, wie zum Bei­spiel der Lud­wig-Ham­mers-Platz mit 1,8 Mil­lio­nen Euro. Diese Mit­tel wer­den im lau­fen­den Jahr von der Käm­me­rei für den Rad­we­ge­bau zusätz­lich zur Ver­fü­gung gestellt.

“Für den Aus­bau der Rad­ver­kehrs­ab­tei­lung wer­den wei­tere Stel­len geplant. Bereits 2021 sol­len vier neue Stel­len geschaf­fen wer­den”, kün­digt Cor­ne­lia Zuschke an.

Spit­zen­werte des Düs­sel­dor­fer Fahr­rad­jah­res 2020
Die 13 Dau­er­zähl­stel­len haben in die­sem Jahr fol­gende Rekord­werte gemessen:

  • Fahr­rad­stärks­ter Tag: 21. Mai 2020 mit 34.230 Rad­fah­ren­den (zum Ver­gleich: 27. Juli 2019 mit 27.343 Radfahrenden)
  • Fahr­rad­stärkste Woche: Woche ab 14. Sept. 2020 mit 199.530 Rad­fah­ren­den (Woche ab 1. Juli 2019 waren es 164.304 Radfahrende)
  • Fahr­rad­stärks­ter Monat: Mai 2020 mit 745.809 Rad­fah­ren­den (im Juli 2019 waren es 647.959 Radfahrende)

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