OB Dr. Ste­phan Kel­ler und Dezer­nent und Kri­sen­stabs­lei­ter Chris­tian Zaum haben sich ein Bild von der Lage in Ger­res­heim gemacht,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

 

Ein­satz­kräfte arbei­ten die Nacht durch/Oberbürgermeister Dr. Kel­ler und Kri­sen­stabs­lei­ter Zaum vor Ort/Deutliche War­nung an Hochwasser-Touristen

Die Stark­re­gen­fälle haben auch in der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf am Mitt­woch, 14. Juli, für Über­schwem­mun­gen gesorgt. Das nach Dau­er­re­gen stei­gende Hoch­was­ser der Nörd­li­chen Düs­sel bedroht vor allem Gebäude der Ost­park-Sied­lung in Düs­sel­dorf-Ger­res­heim. Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und Bei­geord­ne­ter Chris­tian Zaum, Lei­ter des Kri­sen­stabs, haben sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. Ein­satz­kräfte — unter ande­rem von der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr — wer­den an den kri­ti­schen Stel­len des Deichs in der Nacht für zusätz­li­che Schutz­vor­keh­run­gen sorgen.

“Mit einem Pegel­stand von teil­weise 2,65 Metern Höhe hat die Düs­sel in Ger­res­heim einen his­to­ri­schen Höchst­stand erreicht. Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hat schon in der Nacht alles in die Waag­schale gewor­fen, um grö­ßere Schä­den in der Ost­park-Sied­lung zu ver­hin­dern. Wir hof­fen, dass die wei­te­ren 25.000 Sand­sä­cke, die in den frü­hen Abend­stun­den auf rund 700 Metern ver­baut wer­den, den Deich aus­rei­chend sta­bi­li­sie­ren kön­nen. Ich danke allen, die hier anpa­cken und mit­hel­fen, das Hoch­was­ser in den Griff zu bekom­men”, erklärt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, der zudem die “groß­ar­tige Soli­da­ri­tät” der betrof­fe­nen Bür­ge­rin­nen und Bür­ger unter­ein­an­der hervorhob.

“Die Lage hat sich am Nach­mit­tag zwar etwas ent­spannt, doch mit Blick auf die Wet­ter­vor­her­sage kön­nen wir keine Ent­war­nung geben. Die Wet­ter­lage ist zu dyna­misch. Sicher­heit geht vor. Des­halb haben wir auch die betrof­fe­nen Men­schen in der Ost­park-Sied­lung auf­ge­for­dert, sich für diese Nacht eine andere Unter­kunft zu organ­sie­ren. Ämter­runde, Kri­sen­stab und alle betei­lig­ten Kräfte befin­den sich in engs­ter Abstim­mung für alle not­wen­di­gen Schritte”, sagt Kri­sen­stabs­lei­ter Chris­tian Zaum und for­dert alle Hoch­was­ser-Tou­ris­ten ein­dring­lich auf, “die Ein­satz­kräfte nicht zu behin­dern, sich auch selbst nicht in Gefahr zu brin­gen und lie­ber Zuhause zu bleiben”.

Der Kri­sen­stab der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hat die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger auf­ge­for­dert, das Gebiet der Ost­park-Sied­lung zu ver­las­sen. Betrof­fen ist schwer­punkt­mä­ßig das Gebiet zwi­schen dem Stra­ßen-Drei­eck Zwei­brü­cken­straße, Rapunzelweg/Heinzelmännchenweg und Dre­her­straße mit ins­ge­samt rund 350 Gebäu­den. Fahr­zeuge des OSD und der Feu­er­wehr fuh­ren tags­über mit ent­spre­chen­den Durch­sa­gen durch die Sied­lung. Als Betreu­ungs­stelle für Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die nicht bei Fami­lien oder Bekann­ten unter­kom­men konn­ten, steht die Gesamt­schule Graf-Recke-Straße 170 zur Ver­fü­gung. Ins­ge­samt acht Per­so­nen haben das Ange­bot (Stand 18 Uhr) dort wahrgenommen.

Um 15.30 Uhr hat die Netz­ge­sell­schaft aus Sicher­heits­grün­den und zum Schutz der dor­ti­gen Trafo-Sta­tio­nen im betrof­fe­nen Bereich den Strom abschal­ten. Zum Schutz des Kanal­net­zes hatte der Stadt­ent­wäs­se­rungs­be­trieb zudem die Stra­ßen­ab­läufe der Kana­li­sa­tion geschlos­sen, die mitt­ler­weile wie­der geöff­net sind.

Per Haus­wurf­sen­dun­gen wer­den die betrof­fe­nen Haus­halte jetzt zeit­nah dar­über infor­miert, was bei der Rück­kehr in die eigene Woh­nung zu beach­ten ist.

Ver­kehr: Tem­po­räre Stra­ßen- und Brückensperrungen
Aktu­ell gibt es keine grö­ße­ren Stö­run­gen des Stra­ßen­ver­kehrs. Aller­dings sind einige Düs­sel-Brü­cken sowie einige Stra­ßen wie die Dre­her Straße — vor allem im Düs­sel­dor­fer Osten — tem­orär gesperrt worden.

Der Zug­ver­kehr ist auf der Fern­bahn­stre­cke Rath-Unter­rath ein­ge­stellt wor­den, hier ist der Kit­tel­bach über die Ufer getre­ten und hat das Gleis­bett geflutet.

Die Stadt hatte zudem Fahr­zeug­inha­ber auf­ge­for­dert, abge­stellte Fahr­zeuge aus dem Über­flu­tungs-Bereich zu ent­fer­nen. Bür­ger, die ihre Fahr­zeuge nicht ent­fer­nen kön­nen, konn­ten sich tele­fo­nisch mel­den bei der Leit­stelle des OSD: 8994000.

Nina aus­ge­löst, Gefah­ren­te­le­fon geschaltet
Die Warn-App Nina wurde aus­ge­löst, das Gefah­ren­te­le­fon ist eben­falls geschal­tet wor­den unter 0211–3889889. Immo­bile Men­schen, die die Häu­ser nicht selbst­stän­dig ver­las­sen kön­nen, konn­ten sich an die Lei­stelle der Feu­er­wehr mel­den unter 19222. Die Rhein­bahn hatte zudem an der Hal­te­stelle Post­sta­dion einen Pen­del­ver­kehr zur Betreu­ungs­stelle Graf-Recke-Straße eingerichtet.

Die Qua­ran­tä­ne­sta­tion Leo­pold­straße stand zur Ver­fü­gung, um Men­schen, die in Qua­ran­täne sind und ihre Woh­nung ver­las­sen müs­sen, auf­neh­men zu kön­nen. Eine Per­son hat davon Gebrauch gemacht.

Auch Anger und Kit­tel­bach im Blick Neben Düs­sel und Kit­tel­bach ist auch die Anger im Nor­den Düs­sel­dorfs im Fokus des Kri­sen­stabs, der nach der Ämter­runde am Vor­mit­tag zusam­men­ge­tre­ten ist.