Mode­ra­tion Nicole Lange Rhei­ni­sche Post und SPD-Poli­ti­ker Tho­mas Kut­schaty Foto: LOKALBÜRO

 

SPD-Lan­des­chef zwi­schen Demut und Zuversicht

Was eine erfolg­rei­che Bun­des­tags­wahl und gute Umfra­ge­werte so aus­ma­chen: Als der SPD-Poli­ti­ker Tho­mas Kut­schaty vor einem hal­ben Jahr zum neuen Lan­des­vor­sit­zen­den der Sozi­al­de­mo­kra­ten gewählt wurde, erhielt er neben Glück­wün­schen „auch Bei­leids­be­kun­dun­gen“. Sechs Monate spä­ter prä­sen­tierte sich der Esse­ner bei den Düs­sel­dor­fer Jon­ges gelas­sen, sou­ve­rän und zuver­sicht­lich. Ja, die Stim­mung sei bei den Genos­sen wie­der gut, erklärte er im Gespräch mit Nicole Lange, der Lei­te­rin der Regio­nal­re­dak­tion Düs­sel­dorf der Rhei­ni­schen Post. Doch die NRW-SPD sei weit davon ent­fernt, über­mü­tig zu wer­den: Man müsse eine sol­che Ent­wick­lung auch immer mit sehr viel Demut hin­neh­men. Die Bun­des­tags­wahl habe gezeigt, wie schnell sich Stim­mun­gen ändern kön­nen. Über die aktu­el­len Umfra­gen will er sich aber “nicht beschwe­ren“: Die SPD liegt der­zeit in NRW bei 31 Pro­zent, das sind 13 Pro­zent mehr als im April.

Inhalt­lich kam beim Jon­ges-Auf­tritt von Tho­mas Kut­schaty nicht viel Neues zutage. Das war auch nicht zu erwar­ten, zumal der SPD-Poli­ti­ker als Lei­ter der Arbeits­gruppe „Moder­ner Staat und Demo­kra­tie“ in die Ber­li­ner Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen ein­ge­bun­den ist. Und dort hat man sich bekannt­lich zur Ver­schwie­gen­heit ver­pflich­tet. Kuschaty hielt sich daran — nicht ohne die sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Schwer­punkte für die NRW-Land­tags­wahl im Mai 2022 mehr­fach zu beto­nen. Das sind: bes­sere und gerech­tere Bil­dung, eine gesi­cherte Gesund­heits­ver­sor­gung und fol­ge­rich­tig die Ableh­nung der Schlie­ßungs­pläne für Kran­ken­häu­ser des der­zei­ti­gen NRW-Gesund­heits­mi­nis­ters Lau­mann, bezahl­ba­rer Wohn­raum sowie genug Arbeit auch für die, die durch Struk­tur­ver­än­de­run­gen (Kohle-Berg­bau) in den nächs­ten Jah­ren ihren Job ver­lie­ren werden.

Bei­fall gab es von den Jon­ges immer dann, wenn das Hand­werk gelobt wurde. Dabei ging es um die Ener­gie­wende und um die Fest­stel­lung, dass wir nicht nur Abitu­ri­en­ten und Hoch­schul­ab­sol­ven­ten brau­chen, son­dern auch Haupt­schü­ler und Real­schul­ab­sol­ven­ten, die eine qua­li­fi­zierte Aus­bil­dung machen.

Zum Abschluss gelang es Nicole Lange sogar noch, dafür zu sor­gen, dass all­ge­meine Hei­ter­keit auf­kam. Düs­sel­dorf und die Düs­sel­dor­fer Jon­ges brauch­ten sich keine Sorge zu haben, wenn er als SPD-Kan­di­dat Minis­ter­prä­si­dent wer­den sollte. Den CDU-Ober­bür­ger­meis­ter Kel­ler habe er bereits ken­nen­ge­lernt und sei ganz gut mit ihm klar gekom­men. Na dann …

Autor: Joa­chim Umbach