Am Don­ners­tag, 16. Dezem­ber, beriet der Rat der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf unter der Sit­zungs­lei­tung von Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler über den Haus­halt 2022,©Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

 

Der Rat der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hat in sei­ner Sit­zung am Don­ners­tag, 16. Dezem­ber 2021, den Haus­halt für das Jahr 2022 ver­ab­schie­det. Der ver­ab­schie­dete Haus­halt 2022 hat ein Gesamt­vo­lu­men von 3,3 Mil­li­ar­den Euro. Erträ­gen in Höhe von 3,2 Mil­li­ar­den Euro ste­hen Auf­wen­dun­gen in Höhe von 3,3 Mil­li­ar­den Euro gegenüber.

Durch die Inan­spruch­nahme der Aus­gleichs­rück­lage in Höhe von 132,6 Mil­lio­nen Euro gilt der Haus­halt als fik­tiv aus­ge­gli­chen. Dies ist aber auch nur durch die Iso­lie­rung der COVID-19-beding­ten Finanz­schä­den von rund 107,4 Mil­lio­nen Euro auf Basis des NKF-COVID-19-Iso­lie­rungs­ge­set­zes (Bilan­zie­rungs­hilfe) mög­lich. Diese ergibt sich zum größ­ten Teil aus coro­nabe­ding­ten Mehr­auf­wen­dun­gen und durch weg­fal­lende Aus­schüt­tun­gen bei eini­gen städ­ti­schen Toch­ter­ge­sell­schaf­ten, z.B. Messe und Flughafen.

Die Aus­gleichs­rück­lage redu­ziert sich damit auf 67,3 Mil­lio­nen Euro. Sofern keine Gegen­steue­rungs­maß­nah­men getrof­fen wer­den, wird sich diese Rück­lage in den Fol­ge­jah­ren bei gleich­blei­ben­der Ten­denz auf­zeh­ren, und es muss die all­ge­meine Rück­lage in Anspruch genom­men werden.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und Stadt­käm­me­rin Doro­thée Schnei­der hal­ten an dem Ziel fest, bis 2025 wie­der zu einem struk­tu­rell aus­ge­gli­che­nen Haus­halt zurück­zu­keh­ren. Hier­für wur­den in einem ers­ten Schritt bereits im vor­ge­leg­ten Haus­halts­plan­ent­wurf für 2022 wesent­li­che Haus­halts­ver­bes­se­run­gen in Höhe von rund 104 Mil­lio­nen Euro in allen Pla­nungs­jah­ren vereinbart.
Zu den wesent­li­chen Erträ­gen des Etats 2022 gehö­ren die Gewer­be­steuer mit ver­an­schlag­ten 953,3 Mil­lio­nen Euro (Vor­jahr 778,5 Mil­lio­nen Euro), der Gemein­de­an­teil an der Ein­kom­men­steuer mit 402,2 Mil­lio­nen (Vor­jahr 385,1 Mil­lio­nen Euro) und die Grund­steuer A und B mit 149,6 Mil­lio­nen Euro (Vor­jahr 148,2 Mil­lio­nen Euro). Die Hebe­sätze für die Gewer­be­steuer und Grund­steuer A und B blei­ben unverändert.

Für soziale Leis­tun­gen ste­hen 627,9 Mil­lio­nen Euro und für den Bereich Kin­der, Jugend und Fami­li­en­hilfe 621,4 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung. Davon sind für den Betrieb von Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen 345,4 Mil­lio­nen Euro vorgesehen.

Zur Errei­chung der Kli­ma­ziele sind Mit­tel in Höhe von 67,7 Mil­lio­nen Euro vorgesehen.

Auf den Bereich Kul­tur und Wis­sen­schaf­ten ent­fal­len rund 176,4 Mil­lio­nen Euro.

Für Per­so­nal­auf­wen­dun­gen fal­len 725,0 Mil­lio­nen Euro an, die Ver­sor­gungs­auf­wen­dun­gen betra­gen 78,4 Mil­lio­nen Euro, die Land­schafts­um­lage beläuft sich auf 254,4 Mil­lio­nen, die Gewer­be­steu­er­um­lage auf 74,6 Mil­lio­nen. Die Kos­ten der Unter­kunft und Hei­zung von rund 161,8 Mil­lio­nen Euro wer­den durch die Kos­ten­er­stat­tung des Bun­des mit 108,0 Mil­lio­nen Euro teil­weise refinanziert.

Für das Haus­halts­jahr 2022 beträgt das Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men 495,0 Mil­lio­nen Euro. Diese Inves­ti­tio­nen flie­ßen vor allem in Schu­len (Bau, Kauf, Aus­stat­tung 145,6 Mil­lio­nen Euro), Ver­kehrs­flä­chen, Rad­wege und ÖPNV (182,3 Mil­lio­nen Euro, dar­un­ter 64,7 Mil­lio­nen Euro für den Bau der Stadt­bahn­li­nie U81), Neu­bau und wert­ver­bes­sernde Maß­nah­men bei Kitas (33,8 Mil­lio­nen Euro) und Hoch­was­ser­schutz­maß­nah­men (3,1 Mil­lio­nen Euro).

Auf der Liqui­di­täts­seite greift die Bilan­zie­rungs­hilfe zur Iso­lie­rung der COVID-19-beding­ten Finanz­schä­den nicht. Auf­grund der somit aus­blei­ben­den Ein­zah­lun­gen ist die Auf­nahme von Kre­di­ten zur Liqui­di­täts­si­che­rung in Höhe von 210,3 Mil­lio­nen Euro erfor­der­lich. Der Höchst­be­trag der Kre­dite, der zur Liqui­di­täts­si­che­rung in Anspruch genom­men wer­den darf, ist unver­än­dert auf 1 Mil­li­arde Euro fest­ge­setzt. Dar­über hin­aus ist zur Finan­zie­rung not­wen­di­ger Inves­ti­tio­nen für 2022 eine zusätz­li­che Kre­dit­auf­nahme von 235,0 Mil­lio­nen Euro vor­ge­se­hen. Da die Finanz­mit­tel der Hol­ding nicht aus­rei­chen, um die geplan­ten städ­ti­schen Inves­ti­tio­nen zu finan­zie­ren, sind diese Kre­dit­auf­nah­men am Kre­dit­markt notwendig.