Sky­Train Copy­right: Andreas Wiese, Flug­ha­fen Düsseldorf

 

Das Minis­te­rium für Ver­kehr des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len för­dert im Rah­men der Mobi­lity as a Ser­vice NRW Initia­tive den Auf­bau eines Sky­Train-Data-Space zur KI-basier­ten Ver­bes­se­rung des ÖPNV-Ser­vice am Flug­ha­fen Düs­sel­dorf mit rund 547.000 Euro.

Im Rah­men des Vor­ha­bens ent­wi­ckeln die Flug­ha­fen Düs­sel­dorf GmbH (FDG) und das Fer­di­nand-Stein­beis-Insti­tut (FSTI) eine KI-basierte Lern-Archi­tek­tur für voll­au­to­ma­ti­sierte ÖPNV-Ver­kehrs­sys­teme zur Schaf­fung eines daten­ba­sier­ten Wert­schöp­fungs­netz­werks (Öko­sys­tem). Über den offe­nen Ansatz wer­den im Pro­jekt­ver­lauf unter­schied­li­che Part­ner ein­ge­bun­den, sodass über­re­gio­nale Ser­vices für den inter­mo­da­len Fahr­gast ermög­licht und lokale Verbesserungs­potenziale in der Fahr­gast­be­för­de­rung sowie in der Nach­hal­tig­keit und Wirt­schaft­lich­keit im Betrieb des Sky­Trains erreicht wer­den. Dar­über hin­aus fin­det eine Anbin­dung des Sky­Train-Data-Spaces an das DELFI-Lan­des­hin­ter­grund­sys­tem statt. Eine Kom­pa­ti­bi­li­tät zum bun­des­wei­ten Mobi­lity Data­space, in dem sich das Land Nord­rhein-West­fa­len unter ande­rem als Gesell­schaf­ter enga­giert, ist durch die Pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen sichergestellt.

Lars Mos­dorf, kauf­män­ni­scher Geschäfts­füh­rer des Düs­sel­dor­fer Flug­ha­fens, dazu: „Eine intel­li­gente Ver­net­zung unter­schied­li­cher Ver­kehrs­trä­ger ist für unsere gesamte Region und für uns als Air­port essen­ti­ell. Sie ist eine wich­tige Vor­aus­set­zung für eine moderne und nach­hal­tige Mobi­li­tät. Wir freuen uns daher über die För­der­zu­sage des Lan­des, denn unser gemein­sa­mes Pro­jekt mit dem Fer­di­nand-Stein­beis-Insti­tut leis­tet einen ent­schei­den­den Bei­trag zur Ver­bes­se­rung des Mobi­li­täts­an­ge­bots im Öffent­li­chen Nahverkehr.“

Dabei steht der Nut­zen für den Pas­sa­gier im Fokus des Pro­jekts. „Wir wer­den das Pas­sa­gier­er­leb­nis ver­bes­sern, indem wir mit­hilfe künst­li­cher Intel­li­genz und digi­ta­ler Mög­lich­kei­ten zum Bei­spiel die Aus­las­tungs­da­ten jedes ein­zel­nen Wagens des Sky­Trains in Echt­zeit ver­füg­bar machen und so Daten für einen zukünf­tig geplan­ten Fahrt­an­tritt eines Fahr­gas­tes bereit­stel­len. Dadurch haben unsere Fahr­gäste die Mög­lich­keit, dies bei ihrer Anrei­se­pla­nung zu berück­sich­ti­gen. Zusätz­lich sol­len Aus­las­tungs­da­ten der am IC-Bahn­hof ankom­men­den Züge ver­wen­det wer­den, um die Abfahrts­zei­ten und die Tak­tung des Sky­Trains bedarfs­ge­recht anpas­sen zu kön­nen, um War­te­zei­ten oder Gedränge an den Bahn­stei­gen und in den Zügen vorraus­schau­end zu ver­mei­den“, so Mos­dorf wei­ter. Ins­ge­samt wird durch das Pro­jekt eine Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät und Attrak­ti­vi­tät des ÖPNV erreicht.

Aus Sicht der Wis­sen­schaft ist die Erfor­schung von koope­ra­ti­ven Daten-Archi­tek­tu­ren anhand eines kon­kre­ten Pilo­ten weg­wei­send. Für Dr. Daniel Werth, Pro­jekt­lei­ter am Fer­di­nand Stein­beis Insti­tut, ist hier­bei die Schaf­fung neuer Nut­zen­sze­na­rien mit­tels koope­ra­ti­ver Daten­nut­zung von gro­ßem Inter­esse. „Die Ent­wick­lung daten­ba­sier­ter Struk­tu­ren für Wert­schöp­fungs­netz­werke, die als Blau­pause der gesam­ten Wirt­schaft die­nen kön­nen, ist nicht nur ein zukunfts­wei­sen­des Thema, son­dern auch ein wesent­li­cher Erfolgs­fak­tor bei der Gestal­tung der digi­ta­len Trans­for­ma­tion“, so Werth.

Über die Pro­jekt­lauf­zeit von 18 Mona­ten wer­den unter­schied­li­che Ziele ver­folgt. So wird unter ande­rem die Daten­qua­li­tät in rele­van­ten Aus­kunfts­sys­te­men ver­bes­sert, bei­spiels­weise durch die Anbin­dung an das DELFI-Lan­des­hin­ter­grund­sys­tem von Nord­rhein-West­fa­len. Dar­über hin­aus wer­den auch Aus­las­tungs­in­for­ma­tio­nen auf­ge­nom­men, um einen Bei­trag zur Pan­de­mie-Ein­däm­mung zu leis­ten. Zuletzt soll die zukünf­tige Nut­zung der Sys­teme durch die Anwen­dung von Open-Source-Lösun­gen und Bran­chen­stan­dards gesi­chert wer­den. Der daten­ba­sierte Lösungs­an­satz besteht unter ande­rem in der Ent­wick­lung und Umset­zung eines digi­ta­len Zwil­lings des Sky­Trains und könnte damit Blau­pause für ver­gleich­bare Ein­satz­sze­na­rien im ÖPNV werden.

Durch die Ver­wen­dung von Open-Source-Lösun­gen und Bran­chen­stan­dards wird zugleich die Über­trag­bar­keit der Pro­jekt­er­kennt­nisse auf wei­tere ÖPNV-Sys­teme ermög­licht. Das Pro­jekt stellt ein Refe­renz­pro­jekt für zukünf­tige Umset­zun­gen dar.