Die dies­jäh­ri­gen Fahr­zeug­be­glei­ter beka­men ihre Urkun­den heute im Rat­haus durch Mobi­li­täts­de­zer­nent, Jochen Kral (l.), Kri­mi­nal­ober­rä­tin Beate Selin­ger (r.) und Ralf Lüde­king (2.v.r.), Bereichs­lei­ter Betrieb der Rhein­bahn, verliehen,©Landeshauptstadt Düsseldorf/David Young

Pro­jekt för­dert Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein und Zivilcourage/14 Schü­ler der Joseph-Beuys-Gesamt­schule sowie 19 der Städ­ti­schen Ben­zen­berg-Real­schule haben jetzt ihre Aus­bil­dung abgeschlossen

Die Düs­sel­dor­fer Fahr­zeug­be­glei­te­rin­nen und Fahr­zeug­be­glei­ter wer­den nach einer coro­nabe­ding­ten Pause wie­der aktiv: 14 Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Joseph-Beuys-Gesamt­schule sowie 19 der Städ­ti­schen Ben­zen­berg-Real­schule haben dazu ihre Aus­bil­dung absol­viert. Die bei­den Teams wer­den sich ab sofort für die Sicher­heit auf dem Schul­weg sowie in Bus­sen und Bah­nen stark machen. Nach der offi­zi­el­len Urkun­den­über­gabe am Diens­tag, 13. Dezem­ber, im Rat­haus durch den Mobi­li­täts­de­zer­nen­ten der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, Jochen Kral, Kri­mi­nal­ober­rä­tin Beate Selin­ger von der Poli­zei Düs­sel­dorf und Ralf Lüde­king, Bereichs­lei­ter Betrieb der Rhein­bahn sind die neuen Fahr­zeug­be­glei­ter start­klar für ihr Ehrenamt.

“Fahr­zeug­be­glei­ter — gemein­sam stark” — heißt die lang­jäh­rige Koope­ra­tion von Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, der Rhein­bahn, den bei­den wei­ter­füh­ren­den Schu­len, des Kri­mi­nal­prä­ven­ti­ven Rates und der Poli­zei, die dem Pro­jekt zu Grunde liegt. Hin­ter­grund ist, dass die Gewalt­be­reit­schaft unter Kin­dern und Jugend­li­chen auch vor dem Schul­weg nicht Halt macht. Ziel ist, den Schul­weg damit im dop­pel­ten Sinne siche­rer zu machen: Gewalt soll ebenso wie Unfälle ver­hin­dert werden.

Die ins­ge­samt 26 Schü­ler und sie­ben Schü­le­rin­nen haben damit ein Ehren­amt über­nom­men, das von ihnen Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein und Zivil­cou­rage gegen­über ihren Mit­schü­le­rin­nen und Mit­schü­lern erfor­dert. “Die Fahr­zeug­be­glei­te­rin­nen und ‑beglei­ter sind nun sen­si­bi­li­siert, mit offe­nen Augen durch die Welt zu gehen, für Grund­sätze ein­zu­ste­hen und danach zu han­deln. Das Motto, das übri­gens für die gesamte Gesell­schaft gilt, muss des­halb lau­ten: Ein­grei­fen statt Zuschauen!”, betonte Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral.

Dafür haben die Schü­ler der Jahr­gangs­stu­fen 8 und 9 die Fahr­zeug­be­glei­ter-Aus­bil­dung absol­viert und erfolg­reich abge­schlos­sen. Dabei haben sie gelernt, wie man Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­ni­ken der Gewalt­vor­beu­gung und Gewalt­ab­schwä­chung in Kon­flikt­si­tua­tio­nen ein­setzt. Mit Hilfe von Dees­ka­la­ti­ons­trai­nern wurde Bezug auf beson­dere und kri­ti­sche Situa­tio­nen in Bus­sen und Bah­nen genom­men, so dass die Schü­ler selbst im Umgang mit Gewalt siche­rer und kon­flikt­fä­hi­ger gewor­den sind. Zusätz­lich wurde ihnen ver­mit­telt, wie man mit Hilfe von ele­men­ta­ren Ver­hal­tens­re­geln bei­spiels­weise an Hal­te­stel­len und auf den Über­we­gen zu den Schul­ge­bäu­den Unfall­ur­sa­chen vor­beu­gen kann. Die­ses Wis­sen sol­len die Fahr­zeug­be­glei­ter bei Fehl­ver­hal­ten in der täg­li­chen Pra­xis an ihre Mit­schü­ler wei­ter­ge­ben und gleich­zei­tig die eige­nen Kennt­nisse ver­tie­fen und Erfah­run­gen sammeln.

Das gesamte Pro­jekt besteht aus drei Bau­stei­nen. Beim ers­ten Bau­stein, der “Bus­schule”, wird den Schü­lern in den unte­ren Klas­sen ver­kehrs­si­che­res Ver­hal­ten in Bus und Bahn, an Hal­te­stel­len und auf dem Weg dort­hin bei­gebracht. Auf die­ses Wis­sen kön­nen ange­hende Fahr­zeug­be­glei­ter spä­ter bei ihrer Tätig­keit auf­bauen. Der zweite Bau­stein, ein Dees­ka­la­ti­ons­trai­ning unter dem Motto “Ohne Gewalt stark”, beinhal­tet ein Trai­ning, bei dem die Schü­le­rin­nen und Schü­ler viel über ihr eige­nes Ver­hal­ten in Kon­flikt­si­tua­tio­nen erfah­ren. Es rich­tet sich an die Jahr­gangs­stu­fen 7 und 8.

Der dritte Bau­stein ist die eigent­li­che Fahr­zeug­be­glei­ter-Aus­bil­dung. Die Schü­ler bekom­men ein umfas­sen­des Dees­ka­la­ti­ons­trai­ning, das von erfah­re­nen Fach­leu­ten auf dem Gebiet gelei­tet wird. Zudem wer­den ihnen die not­wen­di­gen Kennt­nisse über die räum­li­chen und tech­ni­schen Beson­der­hei­ten der Ver­kehrs­mit­tel Bus und Bahn ver­mit­telt. Dabei wird in Rol­len­spie­len Bezug auf mög­li­che Kon­flikt­si­tua­tio­nen in Bus­sen und Bah­nen genom­men. Des Wei­te­ren erhal­ten die Schü­ler zusätz­li­che Unter­richts­ein­hei­ten durch die Poli­zei zum Thema “Kri­mi­nal­prä­ven­tion” sowie zur “Unfall­prä­ven­tion”.

Das Pro­jekt läuft seit Anfang 2005 an der Joseph-Beuys-Gesamt­schule und der Städ­ti­schen Ben­zen­berg-Real­schule. Ins­ge­samt 557 Schü­ler wur­den seit­dem zu Fahr­zeug­be­glei­tern aus­ge­bil­det. An den wei­te­ren Teil­pro­jek­ten sowie an den Schu­lun­gen durch die Poli­zei haben seit Pro­jekt­be­ginn ins­ge­samt 12.891 Schü­ler teilgenommen.