Bei der Vor­stel­lung des Här­te­fall­fonds Ener­gie im Dezem­ber 2022 (v.l.): Julien Mounier, Stadt­werke Düs­sel­dorf AG, Sabine Tüll­mann, Bür­ger­Stif­tung, OB Dr. Ste­phan Kel­ler und Stadt­di­rek­tor Burk­hard Hintzsche,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Melanie Zanin

 

Finan­zi­elle Hilfe, wenn Strom­sperre droht/Kooperation von Stadt, Stadt­werke und BürgerStiftung

Düs­sel­dor­fer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger mit gerin­gem Ein­kom­men, die kurz vor der Absper­rung der Strom­ver­sor­gung ste­hen, kön­nen ab sofort vom “Här­te­fall­fonds Ener­gie” der Bür­ger­Stif­tung Düs­sel­dorf pro­fi­tie­ren. Der Rat der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hat in sei­ner Sit­zung am Don­ners­tag, 2. Februar, der Spende der Stadt­ver­wal­tung in Höhe von 50.000 Euro für den Fonds zuge­stimmt. Gemein­sam mit einer groß­zü­gi­gen Spende der Stadt­werke Düs­sel­dorf wird das Geld nun Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fern zugute kom­men, denen ohne diese Unter­stüt­zung der Strom abge­sperrt wer­den würde. Ins­ge­samt steht rund eine halbe Mil­lion Euro zur Verfügung.

“Die finan­zi­el­len Hil­fen der Bun­des­re­gie­rung hel­fen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern in vie­len Situa­tio­nen. Lei­der blei­ben trotz­dem Lücken wie zum Bei­spiel im Bereich des Haus­halts­stroms”, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler. “Dank der Initia­tive der Bür­ger­Stif­tung Düs­sel­dorf und gemein­sam mit den Stadt­wer­ken konn­ten wir eine Lösung für Men­schen in Not fin­den, für die die bis­he­ri­gen Hilfs­an­ge­bote nicht aus­rei­chen. Ab sofort kön­nen die Spen­den­gel­der im Här­te­fall­fonds unbü­ro­kra­tisch abge­ru­fen werden.”

Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer kön­nen finan­zi­elle Hilfe aus dem Här­te­fall­fonds erhal­ten, wenn sie Berufs­aus­bil­dungs­bei­hilfe (BAB) bezie­hen, Leis­tun­gen nach dem Bun­des­aus­bil­dungs­för­de­rungs­ge­setz (BAföG) erhal­ten, Wohn­geld ab dem 1. Januar 2023 bean­tragt haben, aber noch keine Leis­tun­gen erhal­ten, sich mit ihrem gerin­gen Ein­kom­men in einer schwie­ri­gen finan­zi­el­len Situa­tion befin­den oder die bereits ver­schul­det sind und zusätz­lich hohe Strom­kos­ten zah­len müs­sen. Der Strom­kos­ten­zu­schuss wird ein­ma­lig und aus­schließ­lich für Haus­halts­en­er­gie gewährt.

Wer den Strom von den Stadt­wer­ken Düs­sel­dorf bezieht, sollte sich zunächst an die Ser­vice-Hot­line der Stadt­werke (deutsch/englisch) wen­den unter 0211–8218210 (Mon­tag bis Frei­tag 8 bis 20 Uhr sowie Sams­tag, Sonn­tag und an Fei­er­ta­gen 8 bis 16 Uhr), um zu klä­ren, ob dort eine Raten­zah­lung mög­lich ist. Aus die­ser Bera­tung ergibt sich das wei­tere Ver­fah­ren, um eine Strom­sperre zu ver­mei­den und den Fonds in Anspruch zu neh­men. Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, die ihren Strom von einem ande­ren Ener­gie­ver­sor­ger bezie­hen, kön­nen sich an die Ser­vice­num­mer des Amtes für Sozia­les wen­den unter 0211–8998999 (Mon­tag bis Frei­tag von 9 bis 16 Uhr).

Wer bereits monat­li­che Leis­tun­gen vom Job­cen­ter, vom Amt für Migra­tion und Inte­gra­tion oder vom Amt für Sozia­les erhält, kann sich an seine jewei­lige Sach­be­ar­bei­tung wen­den, um dort Hilfs­mög­lich­kei­ten prü­fen zu lassen.

“Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Düs­sel­dorf die auf­wen­dige und arbeits­in­ten­sive Prü­fung der Anträge über­nimmt, denn das wäre für die Bür­ger­Stif­tung allein nicht zu bewäl­ti­gen gewe­sen”, sagt Sabine Tüll­mann, Vor­stands­vor­sit­zende der BürgerStiftung.

Die Bür­ger­Stif­tung Düs­sel­dorf wird die Aus­zah­lung der Spen­den über­neh­men, das Amt für Sozia­les küm­mert sich um die vor­he­rige Abwick­lung. Wei­tere Infor­ma­tio­nen zum Här­te­fall­fonds sind online abruf­bar unter www.duesseldorf.de/soziales/hilfe-bei-gestiegenen-lebenshaltungskosten.html.

Julien Mounier, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Stadt­werke Düs­sel­dorf AG, sagt: “Es ist eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­gabe, die­je­ni­gen zu unter­stüt­zen, die sich anders nicht hel­fen kön­nen. Des­halb wol­len auch wir einen Bei­trag dazu leis­ten, um unver­schul­det in Not gera­tene Men­schen vor der Schul­den­falle zu bewahren.”

Wei­tere Unterstützung
Um die Betrof­fe­nen nicht nur ein­ma­lig finan­zi­ell zu ent­las­ten, son­dern auch Wege aus der Ver­schul­dung zu wei­sen, infor­mie­ren die Schuld­ner­be­ra­tun­gen in Düs­sel­dorf. Alle Schuld­ner­be­ra­tun­gen sind mit ihren Kon­takt­da­ten online unter www.duesseldorf.de/schuldnerberatung hinterlegt.

Über einen eben­falls bei der Bür­ger­Stif­tung ein­ge­rich­te­ten Son­der­fonds Ener­gie kön­nen auch Ver­eine und Insti­tu­tio­nen, die sich um Bedürf­tige vor Ort küm­mern und aktu­ell Pro­bleme haben, ihre Ener­gie­kos­ten zu beglei­chen, einen Zuschuss erhalten.

Spen­den­auf­ruf
Wer Düs­sel­dor­fer Haus­halte mit gerin­gem Ein­kom­men unter­stüt­zen möchte, kann mit einer Spende auf fol­gen­des Spen­den­konto helfen:
IBAN: DE06 3005 0110 1006 9867 88, Stich­wort “Ener­gie”

Hin­ter­grund:
Der rus­si­sche Angriffs­krieg hat dazu geführt, dass die Ener­gie­kos­ten, die sich ohne­hin auf einem hohen Preis­ni­veau bewe­gen, wei­ter zuge­nom­men haben. Zwar wer­den viele Fami­lien und Ein­zel­per­so­nen bereits weit­ge­hend bei aktu­el­len finan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten durch vor­han­dene gesetz­li­che Rege­lun­gen sowie ver­schie­dene Ent­las­tungs­pa­kete durch den Bund und das Land unter­stützt. Über diese Hil­fen hin­aus sind aktu­ell aber noch Lücken bei der Strom­ver­sor­gung des Haus­halts mög­lich. Daher hat die Bür­ger­Stif­tung Düs­sel­dorf den Här­te­fall­fonds aufgesetzt.