Dr. Chris­tian Ger­ges und Marion War­den (Ver­ein der Flücht­lings­ge­meinde „Kop­ti­sche Bun­ker­kir­che Düs­sel­dorf-Heerdt e. V.), OB Dr. Ste­phan Kel­ler und Vater Petrus Bes­hay (Pries­ter der kop­tisch-ortho­do­xen Gemeinde) Foto: Bar­bara Schmitz

 

Mit einer Schwei­ge­mi­nute und sehr emo­tio­na­len Wor­ten des Dan­kes & gro­ßer Wert­schät­zung — wurde bei der fei­er­li­chen Ein­wei­hung des inte­gra­ti­ven Bür­ger­zen­trums an den Mann erin­nert, der sich in ganz beson­de­rer Weise ver­dient gemacht und schmerz­lich ver­mißt wurde, wie viele Red­ner beton­ten. Er konnte die­sen Tag nicht mit­er­le­ben, war aber für alle prä­sent: Fritz Con­zen, der frü­here Vor­sit­zende und große För­de­rer des Ver­eins der Kop­ti­schen Bunkerkirche.

Er hatte die Inspi­ra­tion zum Bau des Gemein­de­zen­trums und setzte all seine Kraft ein, um Spen­der zu moti­vie­ren, diese Idee mit zu unter­stüt­zen. Inner­halb von zwei Jah­ren konnte das Gemeinde- & Bür­ger­zen­trum, das sich naht­los an den Beton­kör­per der Bun­ker­kir­che schmiegt, geplant und gebaut wer­den. Ihm und sei­ner Fami­lie fühlt sich die kop­ti­sche Gemeinde in Freund­schaft & beson­de­rer Dank­bar­keit ver­bun­den und wird das neue Zen­trum nach ihm benen­nen: “Fritz-Con­zen-Haus der Begegnung”

Als er die Flücht­lings­ge­meinde der kop­ti­schen Chris­ten ken­nen­lernte, hat er sein Herz weit geöff­net und sich mit all sei­ner Kraft & viel Hoff­nung für die Gemeinde und das neue Zen­trum ein­ge­setzt. Für Men­schen, die ihre Hei­mat in Syrien, Ägyp­ten, Irak, Libyen, Eri­trea & Sudan ver­las­sen muß­ten, weil sie als Chris­ten ver­folgt & ermor­det wur­den. Düs­sel­dorf wurde ihre neue Hei­mat und das neue Bür­ger­zen­trum ist nun ein Ort für Begeg­nung und kom­mu­ni­ka­ti­ven Aus­tausch. Das Zen­trum steht allen in Düs­sel­dorf und spe­zi­ell in Heerdt zur Ver­fü­gung und die Gemeinde wünscht sich regen Aus­tausch, um Men­schen mit­ein­an­der zu ver­bin­den & Inte­gra­tion zu fördern.

Der Pries­ter der Gemeinde, Vater Petrus Bes­hay, fand sehr pas­sende Worte: “Die Düs­sel­dor­fer Kop­ten möch­ten durch das neue Gebäude ein fried­vol­les Zusam­men­le­ben von Men­schen mit und ohne Mig­ar­ti­ons­hin­ter­grund im Stadt­teil Heerdt schaf­fen. Unser Wunsch & Ziel ist es, daß die­ses Mit­ein­an­der geprägt wird durch Tole­ranz, Offen­heit, Ver­än­de­rungs­be­reit­schaft und gegen­sei­ti­gem Respekt. Die Kop­ti­sche Gemeinde bedankt sich bei allen Betei­lig­ten, die zur Rea­li­sie­rung die­ses Trau­mes bei­getra­gen haben. Und ein ganz beson­de­rer und sehr sehr herz­li­cher Dank geht an Fami­lie Con­zen!! Ohne den Ein­satz von Herrn Con­zen und sei­ner Fami­lie wäre es nicht mög­lich, daß wir heute in die­sem neuen Gebäude ste­hen und mit­ein­an­der fei­ern können.”

Die fei­er­li­che Ein­wei­hung wurde mit zahl­rei­chen Gäs­ten aus Poli­tik und Stadt­ge­sell­schaft gefei­ert. OB Dr. Ste­phan Kel­ler ver­si­cherte der Gemeinde, daß er das neue Zen­trum von Sei­ten die Stadt unter­stüt­zen wird, um den wei­te­ren Betrieb zu gewähr­leis­ten. Denn die Betriebs­kos­ten kann der Ver­ein nur noch bis Ende des Jah­res durch Spen­den leisten.

Das Gebäude bie­tet viel­fäl­tige Nut­zungs­mög­lich­kei­ten. In der ers­ten Etage befin­den sich wun­der­schön helle und mit White­boards aus­ge­stat­tete Räume, die prä­de­sti­niert sind für Unter­richt und Wei­ter­bil­dung. Das Gebäude ist bar­rie­re­frei und an eine Caf­fete­ria im Erd­ge­schoß (dafür wird noch eine Theke ein­ge­baut) schließt sich eine tolle Außen­ter­rasse an mit gro­ßer Fens­ter­front zu einem Ver­an­stal­tungs- raum, den man unter­tei­len kann. Mit der Zusage von OB Kel­ler sollte der wei­tere Betrieb des Bür­ger­zen­trums nun sicher­ge­stellt sein. Auch unser 1. Bür­ger­meis­ter Josef Hin­kel tauschte sich mit Dr. Chris­tian Ger­ges, dem Vor­sit­zen­den des Ver­eins, über Nut­zungs­mög­lich­kei­ten aus und ver­sprach, daß auch er den Ver­ein dabei zu unter­stüt­zen wird, daß die­ses wich­tige inte­gra­tive Zen­trum stets Unter­stüt­zung von Sei­ten der Stadt erhält!

Das musi­ka­li­sche Pro­gramm der Ein­wei­hungs­feier wurde vom Chor der Kop­ti­schen Gemeinde gestal­tet sowie von Schü­lern des Ver­eins “Musik inte­griert”. Die­ser Ver­ein, vor eini­gen Jah­ren von einem 10jährigen Jun­gen gegrün­det, ermög­licht geflüch­te­ten Kin­dern Musik­un­ter­richt. “Musik inte­griert” wird von der Ters­tee­gen­kir­che unterstützt.

Für das leib­li­che Wohl sorg­ten Flo­rian Con­zen und Giu­seppe Saitta.

Der Ver­ein „Kop­ti­sche Bun­ker­kir­che Düs­sel­dorf-Heerdt e. V.“ wurde 2015 von enga­gier­ten Düs­sel­dor­fern gegrün­det, um die ehren­amt­li­che Flücht­lings­hilfe der kop­tisch-ortho­do­xen Gemeinde durch den Bau eines inte­gra­ti­ven Gemein­de­zen­trums in Heerdt neben der Bun­ker­kir­che zu unter­stüt­zen. Hier sol­len Hilfs­an­ge­bote für Flücht­linge statt­fin­den und ein Ort für Begegnungs‑, Bil­dungs- und Bera­tungs­an­ge­bote sein. Ein Zen­trum, das allen Men­schen in Düs­sel­dorf offen­steht. Damit möchte sich die kop­ti­sche Gemeinde für die freund­li­che Auf­nahme in unse­rer Stadt bedan­ken und der Stadt­ge­sell­schaft etwas von der selbst erfah­re­nen Unter­stüt­zung zurückgeben.

Text & Fotos: Bar­bara Schmitz

 

Jochen Lüdi­cke (v.l.), Marion War­den , OB Ste­phan Kel­ler, Land­tags­prä­si­dent André Kuper, Bischof Michael (mit bestick­ter Kapuze) einer der zwei höchs­ten Reprä­sen­tan­ten der kop­tisch-ortho­do­xen Kir­che in Deutsch­land und die bei­den Pries­ter der kop­tisch-ortho­do­xen Gemeinde, Bou­los She­hata und Petrus Bes­hay, sowie Dr. Chris­tian Ger­ges. Foto: Bar­bara Schmitz