Foto:Technik Museen Sins­heim Speyer 

 

In weni­gen Wochen ist es soweit: Die Tech­nik Museen Sins­heim Speyer star­ten einen Trans­port der etwas grö­ße­ren Art. 500 Ton­nen sol­len vom 28. April bis 21. Mai 2023 über das Meer, den Rhein und über Stra­ßen ins Tech­nik Museum Speyer bewegt wer­den. Ein Unter­see­boot der Klasse 206 A soll im Süden Deutsch­lands sei­nen letz­ten Hafen fin­den. Der­zeit wer­den in einer Kie­ler Werft die fina­len Vor­keh­run­gen getrof­fen, bevor der Trans­port durch die Repu­blik star­ten kann: sicher ins Tro­cken­dock heben, vor­schrifts­ge­mäß demi­li­ta­ri­sie­ren und ordent­lich reinigen.

Was für die Ger­man Naval Yards Kiel oft­mals an der Tages­ord­nung ist, ist für die Tech­nik Museen Sins­heim Speyer ein gro­ßes Event: Das Anhe­ben eines Unter­see­boo­tes mit­hilfe eines Por­tal­krans aus dem Was­ser. Und die Aktion am 4. April hin­ter­ließ viele stau­nende Gesich­ter. Am Diens­tag­mor­gen ver­ließ U17, wel­ches am 14. Dezem­ber 2010 in Eckern­förde aus­ge­mus­tert wurde, mit dem Schlep­per „Hol­tenau“ der Schlepp- und Fähr­ge­sell­schaft Kiel mbH-SFK das Marine-Arse­nal der Bun­des­wehr. 20 Minu­ten spä­ter kam der Ver­band im Stich­ha­fen der Ger­man Naval Yards Kiel an. Dort war­tete bereits der mäch­tige 900 Ton­nen-Por­tal­kran auf das U‑Boot, um es ins Tro­cken­dock zu heben. Dies ist inso­fern nötig, um das Boot für den geplan­ten Trans­port bereit­zu­ma­chen, um die rest­li­chen Demi­li­ta­ri­sie­rungs­ar­bei­ten vor­zu­neh­men und um es gründ­lich zu reinigen.

Dann kam er, der Moment, auf den alle Ver­sam­mel­ten gewar­tet haben: Der Por­tal­kran setzte sich in Bewe­gung und ließ die vier über­di­men­sio­na­len Hebe­schlau­fen unter das im Was­ser lie­gende U‑Boot glei­ten. Opti­mal posi­tio­niert, wurde der 500 Ton­nen-Koloss fast in Zeit­lupe aus der Ost­see geho­ben. Bis auf das Sum­men des Krans und das Plät­schern des her­ab­trop­fen­den Was­sers war es vor Anspan­nung still. Schwe­bend in 15 Metern Höhe und in Schritt­ge­schwin­dig­keit wurde das Boot zu sei­nem Lie­ge­platz im Tro­cken­dock gebracht. 45 Minu­ten lang dau­erte diese impo­sante und unge­wöhn­li­che Art der Fort­be­we­gung des U‑Bootes. Bis es schließ­lich in einem über­dach­ten Bereich des Tro­cken­docks auf zwei Spe­zi­al­kon­struk­tio­nen abge­setzte wurde. Nun wird es demi­li­ta­ri­siert, damit die Tech­nik Museen Sins­heim Speyer ihr neues Expo­nat gen Süden trans­por­tiert kön­nen. Bis es soweit ist, wird der Metall­ko­loss einer gründ­li­chen Rei­ni­gung unter­zo­gen. Algen, Muscheln und See­po­cken ver­zie­ren der­zeit den Bauch der neuen Muse­ums­at­trak­tion, immer­hin liegt sie, seit ihrer Außer­dienst­stel­lung im Jahre 2010, im Wasser.

Am 28. April star­tet das U‑Boot, bela­den auf einem Schwimm­pon­ton, zum ers­ten Abschnitt sei­ner letz­ten gro­ßen Reise – mit dem Ziel: Tech­nik Museum Speyer. Durch den Nord-Ost­see-Kanal und über die Nord­see geht es zuerst nach Rot­ter­dam. Die nächste Etappe führt auf dem Rhein über Nij­me­gen und vor­bei an Düs­sel­dorf und Köln. U17 pas­siert das berühmte Deut­sche Eck in Koblenz, den sagen­um­wo­be­nen Lore­ley-Fel­sen in Rich­tung Mainz und anschlie­ßend Mann­heim, bis es am 17. Mai im Natur­ha­fen in Speyer ankommt. Läuft alles plan­mä­ßig, fin­det das U‑Boot am 21. Mai sei­nen Weg per Stra­ßen-Schwer­trans­port ins Tech­nik Museum Speyer. Bei die­sem Groß­trans­port hof­fen die Tech­nik Museen, von einem gemein­nüt­zi­gen Ver­ein getra­gen, auf große Unter­stüt­zung. Inter­es­sierte, die das Vor­ha­ben gerne mit Spen­den för­dern möch­ten, fin­den alle Infor­ma­tio­nen zum Trans­port, den För­der­mög­lich­kei­ten, den detail­lier­ten Zeit­plan und GPS-Track­ing immer aktua­li­siert unter www.technik-museum.de/u17.

Am 12. Mai wird der Trans­port Düs­sel­dorf errei­chen. Sobald uns eine genauere Uhr­zeit vor­liegt wer­den wir berichten.