Archiv­bild Über ein Netz wer­den die Geret­te­ten an Bord des Feu­er­wehr-Schlauch­boo­tes gezo­gen Foto: LOKALBÜRO

 

Für Ein­sätze in den Seen und Flüs­sen in und um Düs­sel­dorf ver­fügt die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf über eine Tau­cher-Ein­heit. Um diese Tätig­keit aus­üben zu dür­fen, ist eine umfang­rei­che Aus­bil­dung erfor­der­lich. Dazu zäh­len eine acht­wö­chige Aus­bil­dung und min­des­tens 50 Tauch­gänge. Erst dann dür­fen die Absol­ven­ten ihren Dienst mit den rund 40 Spe­zia­lis­ten für Gefah­ren­la­gen im Was­ser aufnehmen.

Die Zusatz­aus­bil­dung des aktu­el­len Lehr­gangs, bestehend aus acht Feu­er­wehr­leu­ten und Not­fall­sa­ni­tä­tern, star­tete im Februar an der Feu­er­wehr­schule Garath. In einem zwei­wö­chi­gen Aus­bil­dungs­ab­schnitt wur­den das Ken­nen­ler­nen der Gerät­schaf­ten und das tak­ti­sche Vor­ge­hen unter Was­ser ver­mit­telt. Schon am ers­ten Tag ging es dabei unter Was­ser – zunächst aber noch ohne Tauch­ge­rät. Spä­ter folg­ten Tauch­gänge mit Atem­luft­fla­sche auf dem Rücken im Tauch­be­cken. Mitte April begann die Aus­bil­dung an und in den Düs­sel­dor­fer Gewäs­sern. Wie spä­ter bei den Ein­sät­zen spiel­ten dabei Tem­pe­ra­tu­ren und Tages­zeit keine Rolle. Getaucht wurde bei jedem Wetter.

Neben dem Tau­chen gehört auch die Aus­bil­dung zum Strö­mungs­ret­ter zum Lehr­gang. Mit 42 Kilo­me­tern durch­quert der Rhein die Lan­des­haupt­stadt und ist ein Ein­satz­schwer­punkt für die Tau­cher­staf­fel. Auf­grund der star­ken Strö­mung ist das Tau­chen in der Bun­des­schiff­fahrts­straße nicht mög­lich. Damit Men­schen im Not­fall aus dem Gewäs­ser geret­tet wer­den kön­nen, sind die Feu­er­wehr­tau­cher auch als Strö­mungs­ret­ter qua­li­fi­ziert. Die Hand­ha­bung der spe­zi­el­len Aus­rüs­tung und das Vor­ge­hen bei einer Ret­tung aus einem rei­ßen­den Gewäs­ser wurde an drei Tagen in der Erft bei Neuss und am Rhein trainiert.

“Wenn man weiß, was man tut, ist das Risiko bei einem Tauch­ein­satz gut zu kal­ku­lie­ren”, sagt Feu­er­wehr­tau­cher Tho­mas Zen­der. “Ganz wich­tig ist, sich nicht zu über­schät­zen. Das wird auch wäh­rend der Aus­bil­dung ver­mit­telt. Zudem muss die Aus­rüs­tung intakt und regel­mä­ßig gewar­tet sein: Unter Was­ser haben Flüsse und Seen häu­fig Tem­pe­ra­tu­ren von nur weni­gen Grad Cel­sius, was sich in gewis­sen Tie­fen selbst im Som­mer nicht ändert. Wer friert, ver­liert an Kon­zen­tra­tion und Kraft. Neben den Tem­pe­ra­tu­ren kön­nen in hei­mi­schen Gewäs­sern auch die Sicht­wei­ten eine Her­aus­for­de­rung sein. Im schlech­tes­ten Fall ist es fins­tere Nacht um einen herum. Auch dar­auf wer­den ange­hende Feu­er­wehr­tau­cher vorbereitet.”

Zwei erfah­rene Feu­er­wehr­tau­cher beglei­ten den kom­plet­ten Lehr­gang und wer­den dabei zu Feu­er­wehr­lehr­tau­chern aus­ge­bil­det. Somit sind die bei­den Kol­le­gen zukünf­tig mit­ver­ant­wort­lich für die Aus- und Fort­bil­dung der Düs­sel­dor­fer Tau­cher­staf­fel. In einer sepa­ra­ten Prü­fung müs­sen die ange­hen­den Lehr­tau­cher unter ande­rem Lehr­in­halte und Unter­wei­sun­gen für alle Lehr­gangs­teil­neh­mer erarbeiten.

Die Tau­cher­staf­fel der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf rückte im ver­gan­ge­nen Jahr zu 89 Ein­sät­zen aus. Dazu zäh­len Hava­rien auf dem Rhein, Schiffs­brände und vor allem die Ret­tung von Men­schen aus Not­la­gen. Um für das weit­rei­chende Ein­satz­spek­trum gut gerüs­tet zu sein, sind rund 40 Spe­zia­lis­ten an der Feu­er­wa­che Hüt­ten­straße sta­tio­niert. Min­des­tens vier von ihnen sind täg­lich im Dienst. Mit dem Gerä­te­wa­gen und einem Ret­tungs­boot auf einem Anhän­ger rücken sie inner­halb weni­ger Minu­ten zu Ein­sät­zen in Düs­sel­dorf und zur Unter­stüt­zung in anlie­gen­den Krei­sen aus. Zusätz­lich dazu ste­hen wei­tere Ret­tungs­boote auf Anhän­gern an ver­schie­de­nen Feu­er­wa­chen zur Verfügung.